Waffensen: Firma Holzbau Cordes blickte auf 100-jährige Firmengeschichte zurückWaffensen. (stj). Die Anfänge waren bescheiden. Unternehmensgründer Heinrich Cordes („Heinrich I.“) hatte als 21-Jähriger den Grundstein für das Unternehmen gelegt. „Nichts auf der Naht“, so sein gleichnamiger Enkel, der heutige Chef. „Aber mit Mut und Optimismus ausgestattet“. Schon damals war Vielseitigkeit Trumpf: Zimmerei, Sägerei, Fahrradhandel, Poststelle und Zustelldienste, Versicherungsagentur, Landwirtschaft – mit all dem verdiente die Familie Cordes seinerzeit ihre Brötchen. Cordes Vater, „Heinrich II.“, übernahm die Geschäfte 1933 als 29-Jähriger und konzentrierte sich fortan auf die Bereiche Zimmerei, Sägerei und Landwirtschaft.
Produzierte das Unternehmen bis dato lediglich „fürs Dorf und umzu“, folgte 1964 der „Riesenschritt nach Bremen“, anschließend kamen auch Aufträge aus dem Hamburger Raum.
Parallel zur Übernahme der Geschäfte durch „Heinrich III.“ 1971 vollzog sich ein struktureller Wandel und Holzbau-Cordes sah sich ständig vor neue Wettbewerbs- und Anpassungssituationen gestellt. Gemeistert wurden diese Anforderungen durch die Einführung neuer Technologien, für die allerdings auch erheblich investiert werden musste.
Ein Aufwand, der sich allerdings lohnen sollte, denn spätestens mit der in den 80er Jahren gegründeten Niederlassung in Berlin weitete Cordes seinen Aktionsradius teilweise auf die gesamte Bundesrepublik aus: Zu originären Projekten wie Wohnhäusern und Ställen kamen Gewerbe- und Freizeitbauten sowie Photovoltaik-Anlagen hinzu.
Heinrich Cordes verriet den Gästen der Jubiläumsfeier auch das Erfolgsrezept: „Achteckige Eier: Wir machen Dinge, die andere nicht machen.“ Ein Beispiel: Die weltweit größte Holzachterbahn, die „Colossos“ heißt und 2001 im Heidepark Soltau in Betrieb genommen wurde. Es folgte ein weiterer Auftrag dieser Art zwei Jahre später für Göteburg und mit gleichem Objekt konnte auch der Markt in den USA erobert werden.
Was Heinrich Cordes vor wenigen Wochen - zusammen übrigens mit der brasilianischen Fußball-Legende Pelé - eine Audienz beim Papst bescherte: Der Bau einer Holzkirche für den Weltjugendtag in Köln. „Wir haben für den Hauptgeschäftsführer des lieben Gottes gebaut – mehr geht nicht“, freut sich Cordes und vergaß dabei nicht, seinen Mitarbeitern ein Lob auszusprechen: „Ihr habt immer mehr als das Notwendige getan, so dass wir zeigen konnten, dass wir mehr drauf haben als andere“.
Ins selbe Horn blies sein Sohn Ulf, der am Tag der Jubiläumsfeier seinen 40. Geburtstag feierte und das Unternehmen seit 1994 in vierter Generation vertritt. Insbesondere bei der Errichtung der Niederlassungen in Polen und Rumänien 2002 beziehungsweise 2004 habe sich gezeigt, „dass man viel schaffen kann, wenn man zusammenhält.“
Eine Erkenntnis, die messbar ist. Heinrich Cordes berichtete, er könne sich nicht erinnern, dass sein Unternehmen jemals rote Zahlen geschrieben habe. „Wir sind nicht die großen Überflieger, aber ein Betrieb, der sich einigermaßen behaupten kann. Und der Gewinn hatte für mich nie die erste Priorität, sondern ehrbares Geschäftsgebaren.“
Quelle und Foto: Rotenburger Rundschau
Gruß
Marcel