Aus dem Südkurier vom 23.05.2005:"Unbekannte stehlen seltenen Seeadler
Nächtlicher Einbruch in den Schwarzwaldpark Löffingen
Aus den Volieren des Schwarzwaldparks Löffingen wurde zusammen mit anderen Greifvögeln ein äußerst seltener Weißkopfseeadler gestohlen. Er war eine der Hauptattraktionen des beliebten Freizeitparks. Dessen Betreiber setzte für Hinweise, die auf die Spur der Täter führen, eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro aus.
VON ANGELE KERDRAON
Löffingen - Bei einem dreisten Diebstahl wurden in der Falknerei des Schwarzwaldparks Löffingen ein zwölf Jahre alter seltener Weißkopfseeadler im Wert von 19000 Euro, zwei Bussarde und zwei Falken gestohlen. Schwarzwaldparkbesitzer Ottfried Reichle, der über den Diebstahl entrüstet ist, hat eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Die abgerichteten Vögel sind beringt und mit implantierten Chips versehen, die ihre Erkennung leicht und dem Dieb eine Veräußerung so gut wie unmöglich machen. Deshalb hoffen die Parkbesitzer und Falkner Franz Ruchlack darauf, dass sie wieder unversehrt zurück gebracht werden.
Die unbekannten Diebe drangen in der Nacht von Freitag auf Samstag über einen großes Zaungitter, dass sie zuvor durchschnitten haben, in den Park ein und gelangten unbemerkt in die Falknerei. Dort entwendeten sie die Tiere aus ihren mit einem stabilen Schloss verriegelten Volieren. "Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, als ich zu meinem Lieblingsvogel, dem Weißkopfseeadler ging, um nach ihm zu sehen und der Käfig war leer", erklärte der völlig am Boden zerstörte Ruchlack dem SÜDKURIER. Der zwölf Jahre alte Weißkopfseeadler, war einer seiner kostbarsten Vögel, der zum einen unter Naturschutz steht und zum anderen bei seiner einzigartigen Greiflugvogelshow eines der tragenden Elemente war.
Der Adler war von Ruchlack so gut abgerichtet, dass er sogar den Zuschauern auf die Hand flog. "Ich hänge an dem Adler, dem ich mühevoll in Tausenden von Stunden, alles beigebracht und zu dem ich eine ganz intensive Beziehung, wie zu einem Kind aufgebaut habe", erklärt er traurig. "Die Vögel sind wie meine Kinder", unterstreicht er weiter. Als er nach der Entdeckung des Verlusts wie in Trance in die anderen leeren Nachtquartiere des Wüsten-, des Rotschwanzbussards und der beiden Falken sah, war er mit den Nerven völlig fertig. "Ich konnte es einfach nicht glauben!"
Für Ruchlack ist es sicher, dass nur ein Profi, der sich mit Greifvögeln auskennt, sich an einen Käfig mit einem Weißkopfseeadler wagt. Der Vogel lässt keine fremden Menschen an sich heran und beißt sofort ziemlich hart zu. Außerdem schreien die Vögel wie verrückt, wenn ihnen unbekannte an das Gitter treten. "Die Schreie muss doch jemand im Bereich Dittishausen oder im Hotel Tanneneck gehört haben", hofft der Falkner.
Verwundert zeigte sich Ruchlack auch darüber, dass nicht eine einzige Feder zu sehen war. Lediglich ein Handschuh wurde von einem ermittelnden Kriminalbeamten gefunden, den der Täter in der Eile verloren haben muss. "Das beweist, dass der Täter genau wusste, wie er den Adler behandeln muss", ist sich der Falkner sicher. Allerdings wird der Dieb seine Schwierigkeiten haben, weil sich der Vogel nicht schnell an einen neuen Besitzer gewöhnt.
Jetzt muss Ruchlack seine Show umstellen. Dennoch hofft er, dass die Vögel wieder auftauchen. An Profis glaubt auch Falkner Jürgen Steiert aus Titisee-Neustadt, der im Radio von dem Diebstahl hörte und daraufhin gleich seinen Freund Ruchlack aufsuchte. Auch er ist entsetzt über die Tat. "Ich habe noch nie davon gehört, dass es Diebe gewagt haben, in eine Falknerei einzubrechen und Greifvögel zu stehlen", schüttelt er den Kopf.
Wer etwas beobachtet hat, wie beispielsweise der rote Transit, der in den vergangenen Tagen öfters in Parknähe gestanden hat, kann sich beim Polizeiposten in Löffingen, Telefon 07654/921330, oder in Titisee-Neustadt, 07651/93360, melden."
Quelle: http://www.suedkurier.de/lokales/donaueschingen/hochschwarzwald/art2984,1551648.html
Aus dem Südkurier vom 24.05.2005:
"Noch keine Spur vom Weißkopfadler
Polizei geht vielen Hinweisen zur Vogel-Entführung aus dem Löffinger Freizeitpark nach
Noch keinen konkreten Hinweis hat die Polizei über den Verbleib des im Schwarzwaldpark in Löffingen gestohlenen wertvollen Weißkopfseeadlers sowie der beiden ebenfalls entwendeten zwei Bussarde und der beiden Falken. Die Greifvögel waren in der Nacht zum Samstag im Löffinger Freizeitpark gestohlen worden.
VON ANGELE KERDRAON
Löffingen - Bisher gingen bei der Polizei zahlreiche Hinweise ein. "Wir gehen zwar jedem Hinweis nach und ermitteln in alle Richtungen, aber eine konkrete Spur auf die Täter gibt es nicht", betonte gestern Nachmittag der neue Löffinger Polizeichef Ingo Hoffmann, der seit dem 1. Mai den Polizeiposten der Baarstadt leitet, im SÜDKURIER-Gespräch.
Professionelle Täter am Werk
Hoffmann unterstrich, dass es sich bei den Dieben, die in der Nacht von Freitag auf Samstag im Schwarzwaldpark eingebrochen sind und die Greifvögel aus ihren mit einem Schloss verriegelten Volieren stahlen, um professionelle Täter handeln müsse. "Die Ermittlungen gestalten sich schwierig", sagte Hoffmann. Naheliegend ist es für ihn, dass die Tiere ins Ausland gebracht wurden, weil dort für Greifvögel sehr hohe Beträge erzielt werden.
In Deutschland sind nach Ansicht des Löffinger Polizeichefs die Greifvögel sehr viel schwerer absetzbar, zumal sich die Falkner alle untereinander kennen und sich sofort gegenseitig informieren. Dass die Täter Profis waren, ist für Hoffmann klar. "Es gab keinerlei Kampfspuren und es lagen auch keine Federn herum", erläutert Hoffmann. Unterdessen setzen er und sein Team auf den am Tatort zurückgelassenen Handschuh. "Ich hoffe, dass sich daran DNA-Spuren sichern lassen", erklärte er zum Stand der Ermittlungen.
Zahlreiche Anrufe sind mittlerweile bei der Polizei eingegangen. Die Anrufer wollen alle die Vögel gesehen haben, wie beispielsweise in Göschweiler auf einem Baum, in Waldshut am Rhein oder in Offenburg. Die Löffinger Polizei gibt die Telefonnummern der Anrufer an Falkner Franz Ruchlack weiter, der sich dann mit ihnen in Verbindung setzt und den Spuren nachgeht.
Hoffnung setzt Falkner Ruchlack jetzt auf einen Tipp eines Spaziergängers, der den Weißkopfadler, der einen Wert von 19000 Euro hat, aus nächster Nähe gesehen haben will. "Der Mann ist sich ganz sicher, weil er erst vor kurzem in einem Nationalpark in Kanada Weißkopfseeadler beobachtet hat", erklärte Ruchlack, der sich gestern am späten Nachmittag sofort hoffnungsvoll auf den Weg nach Oberndorf machte.
5000 Euro Belohnung
Auf den spektakulären Diebstahl, der in Deutschland einzigartig ist, wurden inzwischen zahlreiche Fernsehanstalten aufmerksam, die über den Fall berichten. Einer der Sender vermutete am Sonntag, dass es sich um einen Auftragsdiebstahl handele.
Schwarzwaldparkbesitzer Ottfried Reichle setzte für das Auffinden der Vögel eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro aus.
Informationen zum Diebstahl nehmen alle Polizeidienststellen im Land sowie der Polizeiposten Löffingen unter der Telefonnummer 07654/921330 entgegen."
Quelle: http://www.suedkurier.de/lokales/donaueschingen/hochschwarzwald/art2984,1553175.html?fCMS=4ef0a4d8aee0a1a7c01420846ddcd16f
"Wir werden - einfach ausgedrückt - weniger, älter und bunter." (H. Rech IM BW)
Stefan A. Michelfeit - www.ridesonline.de
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