Leipziger Volkszeitung, 17. 11. 2003Markkleeberg freut sich, Belantis bedauert "ohne Groll"
Freude in Markkleeberg: Das Präsidium des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) hat sich jetzt für denBau der olympischen Kanuslalom-Strecke am Markkleeberger See ausgesprochen. Wie berichtet, widersprach der DKV-Vorstand damit der Meinung des sächsischen Kanu-Landesverbands, der erst jüngst die Pläne des Freizeitparks Belantis favorisiert hatte.
"Damit sind wir einen guten Schritt vorangekommen", freute sich Markkleebergs Oberbürgermeister Bernd Klose. Allerdings wolle er übertriebenen Optimismus dämpfen, da der Deutsche Kanu-Verband nur Empfehlungen geben kann. Man müsse die Entscheidung der Olympia GmbH am morgigen Mittwoch abwarten. Zudem wies Bernd Klose Vorwürfe zurück, Markkleeberg hätte die Planungen schneller voranbringen müssen. Verwaltungen seien nun mal einem langwierigen Prozedere ausgesetzt, wenn es um Fördermittel geht. "Wir mussten unter anderem die Ingenieurleistungen europaweit ausschreiben, das hat uns Zeit gekostet", bestätigt auch Markkleebergs Olympiabeauftragter Claus Mann.
"Es hat dabei aber eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium und demLandratsamt gegeben", lobte Bernd Klose. "Zudem weiß ich, dass wir mit dem Planungsbüro ICL auf einem erfolgreichen Weg sind." Eingebunden sei auch das französische Ingenieurbüro Hydrostadium S.A., das für Planung und Bau der Kanu-Wildwasseranlagen in Sydney und Athen verantwortlich war.
Beim Mitbewerber Belantis wird die Entscheidung bedauert. "Schade, wir hätten es gerne gemacht", sagt Belantis-Pressesprecher Jan Noack. Es wäre eine ideale Zusammenarbeit zwischen dem Kanusport und Belantis geworden, ein Vorzeigeprojekt dafür, wie sich private Investoren für öffentliche Belange engagieren. "Wir hatten ausgezeichnete Argumente für unsere Planungen und zudem große Sympathie der Kanusportler", so Noack.
Falls sich der Aufsichtsrat der Olympia GmbH morgen ebenfalls für Markkleeberg entscheide, werde Belantis dies "ohne Groll" akzeptieren und für die Spiele in Leipzig weiter als Partner zur Verfügung stehen. Dafür gebe es sicher in naher Zukunft noch weitere Gelegenheiten. "Unsere Saisonplanungen für die nächsten Belantis-Jahre laufen auf jeden Fall wie begonnen weiter. In den Investitionsüberlegungen enthalten ist auch eine Rafting-Anlage, die dann ausschließlich dem Freizeitvergnügen dienen wird", kündigt der Pressesprecher an.
Andrea Richter
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No ned huddla