Günzburg
Lebensgefährlich verletzt hat gestern Mittag
eine junge Frau den Sturz von einer Achterbahn
im Legoland bei Günzburg überlebt.
Die Polizei geht davon aus, dass sich die 26
Jahre alte Besucherin das Leben nehmen
wollte. Die Frau war offenbar alleine im
Freizeitpark unterwegs gewesen, am Nachmittag
fanden Mitarbeiter einen Rucksack
mit einem Abschiedsbrief.
Zeugen mussten hilflos zusehen, wie die
Frau über eine Absperrung kletterte und auf
eine Feuerleiter stieg, die zur Rettung der
Fahrgäste in Notfällen dient. Am höchsten
Punkt der Leiter stürzte sich die Frau dann in
die Tiefe. Legoland-Sprecherin Marion Pachmann
schilderte gestern gegenüber unserer
Zeitung den Zustand der Frau als „sehr ernst“.
Trotz schweren Verletzungen am Kopf und
am rechten Bein sowie Brüchen an beiden Armen
sei die Frau nach dem Sprung aber bei
Bewusstsein gewesen. „Die Rettungskräfte
haben uns bestätigt, dass die Frau sich in Lebensgefahr
befindet“, erklärte Pachmann.
Rund 8000 Besucher waren gestern am ersten
Ferientag in Bayern nach Auskunft des
Unternehmens im Freizeitpark. Während der
Behandlung der Verletzten wurde ein großes
Areal rund um die Achterbahn geräumt, das
Fahrgeschäft selbst abgestellt. Notfallseelsorger
betreuten geschockte Mitarbeiter und
Parkbesucher, die den Sturz mit ansehen
mussten, psychologisch.
Ein Unfall oder technischer Defekt wird
nach dem derzeitigen Ermittlungsstand ausgeschlossen.
„Wir gehen von einem Selbstmordversuch
aus“, hieß es seitens der Polizeidirektion
Krumbach. Zeugen hätten bestätigt,
dass die Frau nicht aus einer fahrenden Gondel
gefallen, sondern tatsächlich von der Wendeltreppe
gesprungen sei. Die Achterbahn ist
seit Eröffnung des Parks im Mai 2002 in Betrieb,
an der höchsten Stelle befinden sich die
Fahrgäste 20 Meter über dem Boden.