Hier noch ein Bericht aus den Lübecker Nachrichten vom 13.3.2003, der noch ein paar Infos zum Piratenland Fehmarn liefert:"Ostholstein hat ab April eine weitere Attraktion: das "Piratenland" in Burgtiefe
Burgtiefe a.F. - Noch ist das "Piratenland" eine riesige Baustelle. Aber das Flaggschiff der neuen Attraktion im ehemaligen "Sportpark" steht bereits: ein rund 20 Meter langes und elf Meter hohes Räuberschiff. Die Piratenbraut alias Christin taufte es gestern Mittag auf den Namen "Galatea". "Nichts was man hier sieht, ist aus der Retorte", unterstrich zuvor Teamleiter Stefan Weber bei der ersten Presse-Premiere für das neue Freizeitereignis am Burger Südstrand. Es wäre auch schade gewesen. Denn nur wenige hundert Meter entfernt steht schließlich die Ruine der Burg Glambeck, die an die "Echtzeit" der einst berüchtigten Piraten-Geschichte Fehmarns erinnert.
"Attacke!" Wüste Gesellen unterbrechen die fast schon heimelige Stimmung. Martialisch anmutende Überfälle sollen auch die Besucher darauf einstimmen, dass die Welt, die hier in liebevoller Detailarbeit entstanden ist, jenseits aller Abenteuerromantik auch ihre herben Schattenseiten hatte.
Vier kleine, bis zu 15 Minuten lange Geschichten stehen schon - und sollen mitsamt weiteren Szenen, wann immer möglich abgestimmt auf die jeweilige Altersgruppe beim Publikum, ständig variieren. Weber: "Auch wer ein fünftes Mal bei uns hereinschaut, darf sich nicht langweilen."
Sabrina Giebeler verantwortet als Animations-Chefin die Einsätze ihrer Akteure. Da stemmt der waschechte Fehmaraner Arne Hansen, von Natur aus kein Leichtgewicht, mit Bravour schwere Rumfässer. Andere wie der "Russe" Sergej oder Akteure aus Tunesien und Niger sorgen für internationales Flair. Ihre künftigen Rollen sind unterschiedlich verteilt. Wer sich zum Beispiel aus dem Mastkorb aufs Schiffsdeck herunterfallen lässt, muss schon eine solide Stuntmen-Ausbildung absolviert haben.
Die Spiel-Aktionen sollen sogar den gastronomischen Bereich erobern. Klassische Piratentöne erwarten den Besucher in der Schurkengalerie oder auch im Tempel, wo eine Mumie ausgehoben und ausgeraubt wird. Giebeler: "Keine Angst, diese Animations-Elemente sollen weder den Besucher verschrecken noch die Piratenwelt verblöden."
Garanten für den soliden Auftritt des "Piratenlandes" sind zum einen das Bremer Übersee-Museum, das bis zur Eröffnung noch unzählige Exponate zur Verfügung stellen wird. Zum anderen trägt die rund 2500 Quadratmeter große Indoor-Fläche, zu der noch ein etwa 1000 Quadratmeter großes Außengelände hinzu kommt, die Handschrift der künstlerischen Leiterin Ella Späte aus Dresden. Ihre Ideenflut, zum Teil einer alten Piraten-Hochkultur im jamaikanischen Raum nachempfunden, sorgt dafür, dass Kitsch und tumbe Disney-Effekte hier keine Chance haben. Man muss sich nur richtig viel Zeit für eine Entdeckungsreise nehmen. Belohnt wird sie mit kleinen Überraschungen.
Zum Beispiel die beiden Hände, die am Rande des Friedhofs über die Mauer hinweg nacheinander greifen: Die eine gehört der vor Gram verschiedenen Frau im Grab, die andere ihrem Mann, der sich just im Freudenhaus vergnügt. Sogar "echtes Falschgeld" wird vor den Augen der Besucher "geprägt". Und ein Grabstein erinnert an "Harry Potler". Nein, das ist kein Schreibfehler: Doch der Name "Harry Potter" wäre vermutlich doch zu teuer geworden."
Stefan