Folgender kleiner Bericht befindet sich in der August 2003- Ausgabe der
db- Deutsche Bauzeitung:Zwei Minuten Nervenkitzel
Achterbahnen sind bekanntlich nichts für schwache Gemüter.
Anderen kann es dagegen nicht steil genug auf-und-ab gehen.
Wen selbst fünfache Loopings nicht schrecken, dem sei bei seinem
Urlaub in nördlichen Gefilden ein Abstecher ins schwedische
Göteborg empfohlen. Dort steht inmitten des Vergnügungsparks
Liseberg seit kurzem die Neuauflage der ersten hölzernen
Berg-und-Tal-Bahn, die an gleicher Stelle bereits vor achtzig
Jahren in Betrieb ging, jedoch wegen "Altersschwäche" 1987
abgerissen werden mußte. Die imposante Holzkonstruktion besteht aus
einzelnen Fachwerken, meist 15 Stück übereinander. Aufgrund der
begrenzten Platzverhältnisse (125 mal 70 Meter) war das Schweizer
Planungsbüro Intamin genötigt, den Streckenverlauf in mehreren Ebenen
zu führen. Ein verwirrend anzusehendes System von Stützen und
Aussteifungen hält das Vergnügungsbauwerk zusammen, wenn die Waggons
mit bis zu 90 km/h auf bis zu siebzig Grad geneigten Schienen in die
Tiefe rasen. Falls ihrem Sitznachbarn kurz vor Erreichen des
Scheitelpunktes in einer Höhe von etwa vierzig Metern über dem sicheren
Boden unerwartet die gesunde Gesichtsfarbe zu entschwinden droht,
können Sie ihm noch schnell getrost zuraunen: "Keine Bange, hier waren
deutsche Unternehmen am Werk. Die Hooooooolzkonstruktion...arrrgh...
stammt aus dem Hause Holzbau Cordeeeeeeeeees...pfft...und die
Schieeeeeeeeenen...oioioi...hat Merck Holzbauuuuuuuuu...hechel...
vorgefertigt.Uff.Aussteigen." si