BELGRAD. Ein Dracula-Park gehört nach Transsylvanien, könnte man denken. Die rumänische Regierung sieht das anders: Der Themenpark wird in der Hauptstadt Bukarest gebaut.Von Gemma Pörzgen
Das Tourismusministerium hat entschieden, das Großprojekt nicht im mittelalterlichen Sighisoara (Schäßburg) in Transsilvanien zu bauen, sondern in der Umgebung der Hauptstadt Bukarest. Johannes Halmen von der Bürgerinitiative, die sich in Sighisoara gegen den Park engagiert hatte, zeigte sich glücklich, das "Dracula-Horrorprojekt" gestoppt zu haben. Auch der Stadtrat hatte seine anfängliche Unterstützung überdacht und gegen das Vorhaben gestimmt. Die Wahl war zunächst auf Sighisoara gefallen, weil dort im 15. Jahrhundert "Vlad Dracul", der Vater des rumänischen Fürsten "Vlad der Pfähler", geboren sein soll. Dessen Legende diente dem viktorianischen Schriftsteller Bram Stoker als Vorlage für seinen Dracula-Roman.
Natur- und Denkmalschützer hatten den auf 60 Hektar ausgelegten Freizeitpark in dem von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärten Städtchen erbittert bekämpft und auch Unterstützung aus dem Ausland erfahren. So gehörte der britische Thronfolger, Prinz Charles, zu den prominentesten Kritikern des touristischen Mammutprojektes. In dem Dracula-Park soll neben tausenden von Hotelbetten, Gaststätten und Läden ein Schloss mit Folterkammer und Gefängnisturm gebaut werden sowie ein Internationales Institut für Vampirologie. Der Freizeitpark soll im Sommer 2004 seine Tore öffnen.
Aktualisiert: 01.02.2003, 06:05 Uhr
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Sebastian Horacek alias Coasters