Geplanter Park in Rumänien hat kein grünes Licht bekommen.
Belgrad - Einen Freizeitpark zu Ehren Graf Draculas wird es vorerst nicht geben. Denn der Zeitplan hat sich verzögert: Das Tourismusministerium entschied jetzt, das geplante Großprojekt nicht im mittelalterlichen Sighisoara (Schäßburg) in Transsilvanien zu bauen, sondern in der Umgebung der Hauptstadt Bukarest. Johannes Halmen von der Bürgerinitiative, die sich in Sighisoara gegen den Park engagiert hatte, zeigte sich glücklich, das „Dracula-Horrorprojekt“ gestoppt zu haben. Auch der Stadtrat hatte seine anfängliche Unterstützung überdacht und am Freitag gegen das Vorhaben gestimmt. Die Wahl war zunächst auf Sighisoara gefallen, weil dort im 15. Jahrhundert „Vlad Dracul“, der Vater des rumänischen Fürsten „Vlad der Pfähler“, geboren sein soll. Dessen Legende diente dem Schriftsteller Bram Stoker als Vorlage für seinen weltberühmten Dracula-Roman.
Aber Natur- und Denkmalschützer hatten den Freizeitpark in dem von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärten Städtchen erbittert bekämpft und auch Unterstützung aus dem Ausland erfahren. So gehörte der britische Thronfolger, Prinz Charles, zu den prominentesten Kritikern des touristischen Mammutprojektes. Das vorgesehene Baugelände unweit der historischen Altstadt mit verwinkelten Gassen ist als Naturschutzgebiet mit historischen Eichen ausgewiesen.
Nach Plänen des Tourismus-Ministers Dan Matei Agathon sollte der Freizeitpark den schwächelnden rumänischen Fremdenverkehr mit einer Million Besuchern aus dem Ausland ankurbeln. In dem Dracula-Park sollten neben Tausenden Hotelbetten, Gaststätten und Läden ein Schloss mit Folterkammer und Gefängnisturm gebaut werden sowie ein Internationales Institut für Vampirologie. 3000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.
Das Umdenken in der Regierung hatte ein Gutachten der britischen Beraterfirma PricewaterhouseCoopers bewirkt, das empfiehlt, das Disneyland für Vampirfreunde in der Nähe der Hauptstadt zu errichten, um mehr Besucher aus dem Ausland anzulocken. Über den genauen Standort ist allerdings noch nicht entschieden.
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Sebastian Horacek alias Coasters