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Märchenpark Neusiedlersee
02-Jun-03, 15:48 Uhr ()
Hi,

heute möchte ich euch einen kleinen Park aus dem “Freizeitpark-Entwicklungsland“ Österreich vorstellen.

Ja ihr lest richtig – auch Österreich besitzt (außer dem Wiener Prater) so etwas wie einen kleinen Freizeitpark. Der Park liegt südlich von Wien in der Nähe des Neusiedlersees in St. Margarethen (etwa 90 km, ca. 1 Std. mit dem Auto von Wien entfernt).

Der Eintrittspreis beträgt 8 Euro (ab 2 Jahre), 24 Euro für eine Saisonkarte. Damit kann man sich den ganzen Tag im Park aufhalten und mit den meisten Kinderattraktionen fahren. Einige der “größeren“ Fahrgeschäfte sind zusätzlich mit 1 Euro zu bezahlen. Der Park ist 70.000 m² groß, besitzt einen ausreichend großen Parkplatz vor dem Eingang und ein Selbstbedienungsrestaurant, dessen Speisekarte eher auf Kinder hinorientiert ist. Die Attraktionen sind für Kinder von etwa 2 bis 14 Jahre geeignet (ohne Kinder würde ich einen Besuch des Parks nicht empfehlen).

Der Park besteht eigentlich aus einem Rundwanderweg. Gleich nach dem Eingangsbereich findet man die meisten Fahrgeschäfte und das Restaurant. Von hier führt ein Weg durch den Wald, in dem man hübsch gemachte Darstellungen von Märchen findet. Zwischendurch gibt es auch die eine oder andere Fahrattraktion und ein Gehege mit Rotwild, Ziegen, Schafen, Esel und Ponys (Füttern der Tiere ist erlaubt).

Also, wenn ihr zufällig mit Kindern in der Nähe unterwegs seid – für einen Tag macht der Park sicherlich viel Spaß!


Wenn ihr den Eingang passiert habt, dann könnt ihr auf einem der thrilligsten Attraktionen Platz nehmen – auf dem burgenländischen Free-Fall-Tower. Dort müsst ihr euch mit eurer eigenen Muskelkraft in unglaubliche Höhen hinaufziehen, währen der Turm sich schweigend um seine Achse dreht. Oben sei euch noch ein letzter Blick auf den Park gewährt – danach geht es nahezu ungebremst in die Tiefe.


Wer das Glück hatte eine Fahrt mit den Turm zu Überleben, kann jetzt mit dem Luna-Loop - Loopings ohne Ende erleben. Die Steuerung ist dem mutigen Fahrgast selbst überlassen – ob er vorwärts oder rückwärts eine Rolle machen will. Berichte von Überlebenden gibt es leider keine.


Nicht nur der Europapark ist in der Lage Hyper-Coaster zu bauen. Auch der Märchenpark in Österreich wagte sich an ein gigantisches Bauprojekt heran und baute eine Drachen-Bahn in luftiger Höhe. Die Thematisierung der Wagen ist fast einzigartig und auch die Antriebstechnik ist höchst innovativ. Dazu wurde die Antriebsmechanik eines Fahrrads in langjähriger Entwicklungsarbeit modifiziert und in die Wagen eingebaut. Nun kann der Fahrgast bei dieser Bahn selber in die Steuerung der Geschwindigkeitsregelung eingreifen – und somit den Fordermann oder die Forderfrau jagen.


Ein höchst komplexes Gerät, um an dem Fahrgast verschiedene g-Kräfte auszuprobieren, ist das Flic-Flac oder auch Schmetterling genannt. Nach dem Einsteigen fährt der Wagen einen Lifthill hinauf, wird ausgeklinkt und rast dann mit hoher Geschwindigkeit, ungebremst ins Tal – um dann unvermittelt auf der anderen Seite wieder gegen den Himmel zu rasen. Der Fahrgast ist solange diesen unglaubliche Kräften ausgesetzt, bis die Erdanziehungskraft die Oberhand gewimmt und den Wagen im Tal zum Stillstand bringt. Eine Wiederholungsfahrt ist dringend abzuraten.


Hier nun ist der Besucher den Kräften des Wassers und des Himmels ausgeliefert. Einmal in das Boot eingestiegen, liegt das Schicksal des Fahrgastes in Poseidons Händen. Von Meeresungeheuern in den Untiefen in die das Boot hineinstößt, weiß leider auch kein Überlebender zu berichten.


Je zwei Mal muss der Fahrgast in beide Richtungen über den See fahren. Jede Strecke ist etwa 30 m lang. Nur die Wagemutigsten werden sich in dieses Abenteuer stürzen.


Hier gilt es wieder einmal die Gesetzte der Schwerkraft zu missachten. Viele sind schon von den Stürmen hinweggetragen worden.


Und wieder muss sich der Besucher dem Schrecken seines Magens ausliefern. Obwohl der Fahrgast selber die Kontrolle über die Höhe der Schaukel besitzt, ist der Leichtsinn bei vielen sehr groß.


Hier ist die letzte Möglichkeit umzukehren. Ab hier beginnt der geheimnisvolle, verwunschene Wald. Hier sollen Zwerge, Kobolde, Zauberer und andere grimmige Gestallten wohnen. Viele Fabelwesen sollen hier ihr Unwesen treiben.


Aus diesem Schloss hört man schon von weiten schaurige Töne. Wer diese Gemäuer betritt ist auf sich allein gestellt und muss ein Labyrinth bezwingen. Den Besucher umfällt sofort große Dunkelheit und sein Gehör wird von grauenhaften Geräuschen verwirrt.


Der Sage nach werden alle Besucher, die nicht mehr aus dem Labyrinth herauskamen und elendlich verhungerten, den wilden Bestien zu Fraß vorgeworfen.


Auch hier wieder nur für stake Nerven. Ein Off-Road-Abenteuer der Extraklasse. In speziellen geländetauglichen Fahrzeugen müssen sich die Fahrer durch die Wildnis hindurchkämpfen, wobei jeder gegen jeden fährt. (einzigartiges Mad-Max-Theming der Fahrzeuge.)


Hier ist wiederum Muskelkraft von Nöten, um eine Draisine durch unwegsames Gelände zu bringen. Bösartiges Gelächter von Zuschauern ist garantiert, wenn die Fahrgäste zu schwach sind die Prüfung der “Kurbel“ zu bestehen.


Hier wiederum werden die Kleinen grausam gequält. Zuerst werden die Kinder von ihren Vätern in einen Frosch gebunden. Dann wird ihnen das Versprechen abgenommen ihre Zimmer in Zukunft ordentlich zu halten. Als Mahnung kurbeln nun die Väter unter dem Schreien ihrer hilflosen Kinder den Frosch himmelwärts. Oben angekommen klinken die Väter den Frosch aus – und die armen Kinder stürzen den tosenden Fluten entgegen. Wahrlich, wahrlich – noch kein Kind das diese Folter überlebte hat, hat jemals sein Zimmer unaufgeräumt hinterlassen.


Nach dem Erfolg der Big Thunder Mountain Railroad in den Disney Parks, wollte auch der Märchenpark an diesem Erfolg anknüpfen. Zuerst wollte man einige Disney Imagineers direkt aus Glendale, Kalifornien kommen lassen. Scheinbar gab es aber terminliche Unstimmigkeiten. Trotzdem ist es dem Märchenpark gelungen, die Idee des Big Thunder Mountain Railroad noch zu perfektionieren - eine burgenländische Glanzleistung.


Vorsicht. Besucher die sich durch ihren Leichtsinn vom Regenwurm “Gigantus Reptilus“ hypnotisieren lassen, müssen jahrelang im Märchenpark herumirren. Sie dürfen sich nur von Fast-Food ernähren und müssen täglich mit allen Attraktionen fahren. Viele dieser hypnotisierten Besucher erkennt man durch den Kauf einer Saisonkarte.


Auch dieser weiße Hase soll zu schrecklichen Taten neigen. Es herrscht große Ungewissheit, ob er sich nur von Karotten, oder gelegentlich auch von zu wagemutigen Besuchern ernährt. Manchen Eltern sind schon in diesem Park die Kinder abhanden gekommen.


In dem dich bewaldeten, noch unerforschten Regionen des Waldes, konnte man eine rege Bautätigkeit feststellen. So ist es nicht ausgeschlossen, dass noch weitere burgenländische Thrills für den unerschrockenen Besucher errichtet werden.

Leider konnte ich nicht alle Attraktionen fotografieren – zu qualvoll waren diese als das ich sie hätte nur ansehen können. Falls es aber noch wagemutige unter euch gibt – die einerseits diesen mitleiderregenden Bericht bis zum Ende folgen konnten und andererseits vom Entsetzen so verzehrt werden sind, dass sie in diesen Strudel des schrecklichen Vergnügens noch weiter Eintauchen wollen, dann können sie unter
http://www.maerchenpark-neusiedlersee.at/
noch manch weitere schaurige Bilder finden.


Römersteinbruch St. Margarethen (1 km vom Park entfernt)


Gruß
Wolfgang

.........................

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