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Florida Neuheiten-Check / Juli 2005
10-Jul-05, 18:30 Uhr ()
Hallo Freunde des gepflegten Nervenkitzels,

ich bin mittlerweile wieder zurück von einem kurzen Abstecher nach Florida, um mal die zahlreichen Neuheiten seit September 2003 abzugrasen. Dieser Bericht behandelt also nur die Neuheiten und das Popeye-Rafting in IOA sowie Big Thunder Mountain in MK, weil die damals geschlossen hatten. Über alle anderen Attraktionen habe ich mich ja schon in ausführlichen Berichten im Jahre 2003 ausgelassen, die per Suchfunktion zu finden sein dürften.

Orlando-Parks im Juli - Ein Schlachtplan

Erstmal ein paar Worte zu dem Besucherandrang in den Parks: Ich war vom 4. bis 8. Juli in Orlando und es war zu erwarten, dass die Parks gerammelt voll werden würden, da die Amis schon Sommerferien haben und außerdem alle Tage rund um den Independence Day beliebte Urlaubstage sind. Und tatsächlich: Es wurde voll. Sogar sehr voll. Jetzt kommt aber das große Aber: Es ist absolut kein Problem, alles mitzunehmen (und zwar inklusive mehreren Rides auf Top-Attraktionen!). Hier meine Strategie, die voll und ganz aufgegangen ist, denn ich stand nirgends außer bei Soarin' länger als 20 Minuten an.

1. Eine halbe Stunde vor Parköffnung da sein! Es war diese Woche wirklich in allen Parks dasselbe: In den ersten drei bis vier Stunden sind die Parks leer und bei allen Attraktionen heißt es Walk-on! In den Orlando-Parks öffnen alle Attraktion mit dem Park. Selbst das Magic Kingdom habe ich am 5. Juli von 9 bis 12 komplett abgegrast mit jeweils zwei Rides auf den Mountains (Splash, Space, Big Thunder). It's all about the morning, baby!

2. Ab 13 Uhr wird es dann sehr, sehr voll und die Wartezeiten explodieren förmlich auf verrückte 120 Minuten für Tower of Terror, Test Track usw. Für diesen Zeitraum deckt man sich mit Fast-Pässen bzw. Universal Express ein. Man sollte gleich am Morgen anfangen, die Pässe zu ziehen und wirklich jede zwei Stunden den nächsten. Es macht nix, wenn man dann ein Zeitfenster z.B. von 10-11 Uhr erhält. Man kann die Pässe auch noch später benutzen! Also immer schön Pässe ziehen und die dann zwischen 13 und 19 Uhr verbraten. In der Zeit zwischen den Pässen kann man genügend Fotos schießen, Essen gehen etc.

3. Abends wird es dann wieder leerer und die Wartezeiten gehen erheblich zurück. Bei Tower of Terror waren es am letzten Mittwoch dann nur noch etwa 20 Minuten, die doch relativ schnell 'rumgehen. Nachtfahrten sind sowieso viel besser. Das gilt besonders für die B&Ms in IOA und BGT, die bei knallender Sonne nicht wirklich entzücken. B&Ms bei Nacht sind dagegen ein absoluter Traum: Die fahren dann so butterweich, dass man sich nicht mal mehr festzuhalten braucht.

4. Für Universal gilt folgendes: Besorgt euch einen Universal Express Plus Pass für $37. Der gilt eigentlich für jede Attraktion nur einmal, aber das wird anscheinend kaum kontrolliert. Mein Pass wurde nur für Spiderman abgezeichnet, sonst nirgendwo. D.h., ich konnte mit diesem Pass bei allen anderen Attraktionen die Express Line benutzen und musste so kaum warten. Für Spiderman habe ich mir dann halt noch reguläre Universal Express Pässe gezogen. Absolut kein Problem.

5. Für die Wasserparks gilt dasselbe: The morning is your friend. In Typhoon Lagoon war sogar um 11 Uhr noch Walk-on bei der Neuheit Crush'n'Gusher angesagt. Nach Mittag wurde es dann aber ziemlich voll, aber um diese Zeit hatten wir den Park schon längst in vollen Zügen genossen mit 10+ Rides auf den neuen Masterblasters.

Soviel zur Strategie, die man glaube ich für alle Tage, an denen Besuchermassen drohen, gut anwenden kann. Nun zu den Neuheiten.

Magic Kingdom

Im Magic Kingdom gab es für mich drei Premieren: Den Florida Big Thunder Mountain, Mickey's PhilharMagic sowie Stich's Great Escape.

Big Thunder Mountain Railroad: Diese Version ist ziemlich gemütlich und nicht so rasant wie die in Paris. Dafür aber schöner anzusehen. Der BTM in Paris gammelt ja so vor sich hin. Trotzdem eine schöne Fahrt mit langer Strecke, drei Lifthills und Doppelladestation. Ein paar Bilder:

Mickey's PhilharMagic: Kunterbuntes 4D-Kino. In der ersten Hälfte ziemlich actionreich, danach baut es etwas ab und der 4D-Teil kommt zu kurz. Besonders die Lion King Szene fand ich ziemlich billig animiert. Trotzdem aber eine Top-Attraktion, auch wenn die Storyline vielleicht etwas seltsam ist. Dass Donald Duck dann bei Arielle ins Wasser fällt, passt ja nicht gerade sonderlich. Hallo Paris! Warum wurde sowas nicht in den Studios gebaut? Stattdessen serviert man uns das crappy Cinemagique.

Stich's Great Escape: Hierbei handelt es sich um das frühere Alien Encounter, was ich im September 2003 noch fahren konnte. Das wurde jetzt kurzerhand zu Stitch's Great Escape umfunktioniert. Stitch ist bei den Amis anscheinend außerordentlich beliebt, denn es gibt überall viele Fanartikel und er läuft auch als Puppe 'rum. Ich kann mit dem Viech wenig anfangen, denn der Kinofilm war ja jetzt auch nicht der Bringer, auch wenn die Elvis-Imitationen ganz witzig waren. Nun denn: Geändert hat sich nicht viel. Es taucht jetzt halt statt dem Alien ein großer Stich-Animatronic auf, der durchaus überzeugt, und dann im Publikum herumwuselt (natürlich im Dunkeln). Insgesamt ist die Änderung aber zu begrüßen, denn die Attraktion wirkt durch Stitch um einiges lebendiger. Für kleine Kinder ist sie aber dennoch ziemlich scary und als die Show in Fahrt kam, haben auch wieder einige Kleinkinder angefangen zu heulen.

EPCOT

Soarin': Im Epcot-Center gibt es Soarin', welches dieses Jahr eröffnet hat und im Original in Disney's California Adventure in Anaheim steht. Die Epcot-Version ist wirklich eine Eins-zu-eins Kopie des Originals - selbst die letzte Szene, in der man über das erste Disneyland gleitet wurde beibehalten und nicht - wie es nahe liegen würde - durch eine Szene aus Walt Disney World (z.B. Flug über Epcot) ersetzt. Statt der Szene über den Flugzeugträger aus dem Hafen von San Diego hätte ich mir für die Florida-Version ein Flug über das Kennedy Space Center gewünscht. Egal: Soarin' bleibt ein absoluter Hammer-Ride mit Top-Illusion. Wenn man über das Meer mit den hohen Wellen gleitet, meint man wirklich mit den Beinen das Wasser berühren zu können. Wirklich sehr, sehr gut und eine prima Ergänzung für Epcot. Leider hat Epcot immer noch viel zu wenige Rides, so dass sich die Wartezeiten hier teilweise auf 140 Minuten hochschaukelten. Die Single Rider Lane war interessanterweise auch den ganzen Tag geschlossen. Auf Nachfrage teilte mir ein Cast Member mit, dass dies auch so bleibe, weil sich die Einzelfahrerwarteschlange nicht bewährt habe (die Wartezeit in der Lane sei oft viel länger als in der regulären Schlange gewesen). Ich bin mir nicht sicher, ob es in DCA eine Single Rider Lane gab, aber falls es sie gab, frage ich mich natürlich schon, warum es in Anaheim läuft und in Epcot nicht. Für das beste Erlebnis sollte man übrigens versuchen, in der ersten Reihe zu sitzen, da man dann nicht die Sitzreihen über sich sieht.

Mälström: Bin ich das letzte Mal nicht gefahren, weil ich nicht wusste, dass es ein Ride ist. Also diesmal 'rein in das Boot und los geht's. Die Fahrt an sich ist recht kurz und recht laut, hat aber ein paar gute Szenen, z.B. wenn das Boot vor dem Drop rückwärts fährt und es so aussieht, als ob man jetzt einen Rückwärtsschuss nach draußen erlebt. Außerdem fand ich die Szene mit der großen Bohrinsel cool.

Mission Space: Bin ich schon letztes Mal gefahren und hatte diesmal echt keinen Bedarf, obwohl die Wartezeiten nie über fünf Minuten lagen. Hier das Beweisfoto:

Mission Space war ein absoluter Fehlkauf und trägt leider so ungefähr gar nicht dazu bei, dass die Schlangen bei Test Track und Soarin' kürzer werden. Doch Epcot hätte genau so eine Attraktion bitter nötig.


Animal Kingdom

Hier ein Expedition Everest Baubild vom Mittwoch, den 6. Juli:

Disney/MGM Studios

In den MGM Studios gab es folgende Neuheit:

Aber mal ehrlich: Wer will quietschende Autoreifen hören und Abgase riechen, wenn er doch nebenan folgenden Ride fahren kann:

Richtig: Niemand. Außerdem sind solche Autoshows doch eh was für Proleten Tower of Terror rockt immer noch wie's Tier. Und die Werbung Never the same fear twice darf wirklich wörtlich genommen werden! Das Ding ist eine wahre Wundertüte und wird einfach nicht langweilig. Der ToT steht bei mir immer noch auf Platz 1 der besten Freizeitparkattraktionen aller Zeiten. Ein Ride in Perfektion! Es ist wirklich schade, dass der 4th-Dimension Room in den anderen Versionen gespart wird.

Typhoon Lagoon

In Typhoon Lagoon wurden dieses Jahr drei NBGS Master Blaster Rutschen mit den Namen Banana Blaster, Pineapple Plunger und Coconut Crusher eröffnet. Zusammen laufen sie unter dem Namen Crush'n'Gusher. Ich fand die Rutschen allesamt sehr gut; wirklich echte Spaßmaschinen. Jede Rutsche besitzt drei Drops mit anschließender Uphill-Sektion, wobei sich bei Coconut Crusher zwei Drops/Uphill-Sektionen direkt hintereinander befinden, was einen echten Airtime-Hügel ergibt. Einen Favoriten habe ich nicht; alle drei Rutschen machten tierisch Laune, auch wenn sie recht kurz sind. Aber drei Mal hoch und wieder runter reicht eigentlich auch pro Rutsche. Die Rutschen wurden ganz gut in den Park integriert, allerdings hat Typhoon Lagoon jetzt seinen ersten Rutschenturm, der dann doch ziemlich kahl wirkt, denn alle anderen Rutschen sind ja nur durch verwinkelte Pfade am Berghang zu erreichen.

Bei Disney ist dieses Jahr übrigens die Happiest Celebration on Earth am Start. Leider wirkt das ganze doch arg improvisiert, denn die Attraktionen aus Disney-Parks rund um den Globus sind doch ziemlich mau: Soarin' und Light, Motors & Action will ich ja noch durchgehen lassen, aber Cinderellabration und Lucky the Dinosaur als Neuheit (!) für Animal Kingdom?? Also bitte! Das hätte man sich mal früher überlegen und Expedition Everest schon 2005 eröffnen sollen.

Universal Studios Florida

Revenge of the Mummy: Die ersten Stunden nach Parköffnung war auch hier Walk-On angesagt, aber vier Fahrten haben mir gereicht. Folgender Satz trifft die Qualität des Mummy-Rides wohl am besten: It doesn't live up to the hype. Die Florida-Version geizt nicht mit Spezialeffekten: So gibt es mehrere Male Feuereffekte, Nebel, Projektionen und auch Wasser wird eingesetzt. Der Coasterpart dagegen ist ziemlich dürftig: Von den angeblichen drei Abschüssen nimmt man eigentlich nur einen wahr. Der "Abschuss" nach hinten fühlt sich eher so an wie auf der Wildwasserbahn im Holiday-Park, wenn das Fass den Drop hinuntergeschoben wird. Also für mich hat Revenge of the Mummy nur einen einzigen, gefühlten Abschuss, der übrigens eine Rampe hinauf geht. Das hat zumindest etwas. Die anderen sog. Abschüsse merkt man wirklich nicht. Außerdem gibt es nach dem Abschuss auch etwas Airtime. Ansonsten ist der Coasterpart wirklich lau und auch recht kurz, dafür gibt es aber viele Spezialeffekte wie Feuer, Wasser, Nebel und Soundeffekte. Alles in allem bei weitem kein schlechter Ride, aber auch kein psychological thrill ride, wie es beworben wird, denn die Story kommt irgendwie gar nicht 'rüber. Es gibt auch keine Preshow oder so, dafür aber erscheint Brendan Fraser am Schluss und löst das ganze als Filmdreh auf!? Weird. Ein psychological thrill ride ist für mich eher der Tower of Terror. Außerdem ist die Lautstärke in der Mumie viel zu hoch; das hat mich schon bei Dinosaur aufgeregt: Die Lautstärke ist so dermaßen hoch, dass man meint, man bekommt einen Gehörsturz. Ich wäre Dinosaur gerne nochmal gefahren, aber es ist echt abartig laut. Das sollte man mal besser regulieren. Die Mumie ist also okay, aber nicht erste Klasse.

Islands of Adventure

Popeye & Bluto's Bilge-Rat Barges: Dieser Rapid River hatte letztes Mal leider zu, so dass es für mich eine Premiere war und das Rafting konnte voll und ganz überzeugen. Schön lang, saugut aufgemacht und zum Schluss noch eine interessante Schussfahrt durch Blutos Waschanlage. Hammer Rafting! Der Soakfaktor ist extrem hoch und eigentlich wurde jeder im Boot komplett überspült. Bei den Temperaturen in Florida im Juli ist das allerdings wirklich eine willkommene Abwechslung.

Busch Gardens Tampa Bay

SheiKra: Frei nach dem Motto Das Beste zum Schluss stand in Tampa noch die dritte B&M Dive Coaster Auslieferung an. Für Frühaufsteher war auch hier morgens Walk-on angesagt und Busch Gardens ließ tatsächlich schon etliche Züge laufen. Später wurden dann zwei Züge heruntergenommen, weil es wohl technische Probleme gab und die Wartezeit stieg ratzfatz auf 80 Minuten. Die Plätze werden einem zugewiesen, aber bei nur drei Reihen hat man gute Chancen die erste Reihe ein paar Mal zu erwischen. Eine Single Rider Lane gibt es übrigens auch. Zur Fahrt: SheiKra fährt sich butterweich und in der Front Row ist es schon ziemlich thrillig, wenn man vor der ersten Abfahrt gestoppt wird. In der letzten Reihe haut es einen ganz gut aus den Sitzen vor den beiden Drops. Außerdem bekommt man in der letzten Reihe auch ein paar Spritzer von dem Wasser ab, während man vorne gänzlich trocken bleibt. Hier mein Fazit: Klick!

Noch ein paar Worte zu BGT, der ja hier unter besonderer Beobachtung steht:

1. Montu hat erst ca. 2 Stunden nach Parköffnung geöffnet. Davor hing ein Zug die ganze Zeit am Lifthill fest. Zwei Stunden nach Öffnung hing wieder ein Zug am Lifthill - diesmal aber mit Fahrgästen. Das dauerte dann zehn Minuten bis die Bahn wieder fuhr. Bei meinem letzten Besuch hing bei Montu ein Zug bis ca. 15 Uhr in der Blockbremse. Komisch, warum die damit dauernd Probleme haben.

2. Die Self-Ticketing Kassenautomaten liefen alle nicht. Man hat seine Kreditkarte durchgezogen und dann hat sich die Kiste aufgehängt ohne ein Ticket zu drucken. Das ist natürlich ziemlich doof, weil es ja jetzt sein könnte, das trotzdem abgebucht wird. Es kam dann auch ein Mitarbeiter, der uns versicherte, dass das nicht passieren würde, aber das muss man abwarten. Interessanterweise wurden die Automaten aber nicht abgesperrt, so dass dauernd Leute versuchten Tickets zu ziehen, was natürlich nicht ging.

3. Bei Gwazi lief eine Bahn mit einem Zug - und das im Juli. Nachmittags wurde dann die zweite Bahn in Betrieb genommen, allerdings auch nur mit einem Zug. Toller Service.

Okay, also soviel von meiner Seite zu der Situation in Florida. Ein paar andere Bilder aus den Parks reiche ich bei Gelegenheit noch nach. Muss die erstmal sortieren. Das war übrigens mein 1000. Beitrag!

Gruß

Andreas

Erstes Rollercoaster Festival in Sandusky, Ohio

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