Hallo,zum ersten Mal habe ich eine ähnliche Tour "durchgemacht" wie die Profis dieses Forum und muss abschließend sagen, dass es anstrengender ist, als vorher gedacht. 1850 km Autofahrt und 7 Tage in 5 Parks gehen nicht spurlos an einem vorüber. Unterwegs waren meine Schwester mit Freund, meine Frau und ich. Im EP haben wir auch noch meine Eltern getroffen. Aber der Reihe nach.
Am Samstag vor einer Woche, sprich den 19.6., haben wir uns in Wuppertal auf den Weg Richtung Paris gemacht. Auf dem Weg haben wir Six Flags Belgium besucht, was unser Erstbesuch war. Zur Anfahrt: Die Ausschilderung für SFB leitet einen schon 2 Ausfahrten vor Wavre von der Autobahn, um einen "von hinten" an den Park heranzuführen. Eine Frage an die Kenner: Ist es vielleicht besser, bis Wavre zu fahren, auf der Autostraße Ostwärts zu fahren, die m.E. in diese Richtung keine Ausfahrt für SFB besitzt, die nächste Ausfahrt runter und wieder zurück?
Egal, wir kamen etwa gegen 11 Uhr an und das Wetter war genauso, wie schon hier beschrieben. Daher waren wir am Eingang schon gut durchnässt. Nach dem Besuch des WC (sauber, sauber!) stoppte der Wetter-Gott den Regen und brachte uns sogar teilweise Sonne. Er folgte uns die ganze Woche. Trotz widriger Wettervorhersagen hatten wir so gut wie keinen Niederschlag. Nur die Bilder aus Paris sind aufgrund des bedeckten Himmels nicht sonderlich schön. Dazu aber später mehr.
Wir wollten nicht den ganzen Tag im Park verbringen, sondern uns einen Überblick verschaffen, inwieweit ein Zweitbesuch lohnenswert ist. Dazu haben wir E-Ticket Rides gesucht und zwei gefunden. "Challenge of Tutankhamon" und "Turbine". Wirklich toll. Zu CoT (Wartezeit 0 Min) kann ich nicht viel Vergleichendes sagen, da ich solche Anlagen vorher nicht kannte. Ich fand es toll, leider wird man durch das Rumgeballere vom Theming abgelenkt, daher empfehle ich jeden, mindestens eine Fahrt mit freien Händen zu machen. Meine Mitstreiter waren auch restlos begeistert. Leider hat mich der Freund meiner Schwester punktemäßig immer überflügelt. Turbine lässt nostalgische Gefühle aufkommen, denn die Schwarzkopfbahn Nessie (Hansapark) war für mich 1980, damals war ich 6 (!), und für meine Schwester 1983, wo sie 4 Jahre (!!!) alt war, jeweils die erste von uns gefahrene Loopingbahn. Bei Turbine kommen daher schon beim Einsteigen mit den Lapbars und der Polsterung Heimspielgefühle auf. Des Weiteren denke ich, dass eine ähnliche, wenn nicht sogar baugleiche Bahn 1993 im Alton Towers gefahren bin. Laut RDBC liegt zumindest der Unterschied in der Beschleunigungsform. Turbine wird durch ein Schwungrad beschleunigt, während der Shuttle Loop in Alton Towers durch ein Fallgewicht angetrieben wurde. Die Beschleunigung erreicht meinem Empfinden nach Größenordnungen wie die LSM-Launcher Superman und RnRC.
Der Rest ist schnell erzählt. Der Rapid River (Wartezeit 0 Min) ist nicht so langweilig wie von manchen behauptet, nur sollte man sich teilweise gut festhalten, was aufgrund der riesigen Boote nicht so einfach ist. Die Wildwasserbahn (Wartezeit 0 Min) hat ein merkwürdiges Theming, wenn die Röhren als solches aufgefasst werden dürfen. Ansonsten nett wie in SFH. Der Boomerang (Wartezeit 2 Min) ist halt ein Boomerang. Er fährt m.E. ruhiger als La Via Volta in SFH, aber man kann sich auch irren. Bei meiner Fahrt mit Loup-Garou (Wartezeit 10 Min) habe ich ausschließlich darauf geachtet, dass ich mit heilen Knien herauskomme. Wenn ich blaue Flecke haben will, frage ich die Kinder der Nachbarn, die haben im Kindergarten professionelles vors-Schienbein-und-Knie-Treten gelernt, dazu muss ich nicht nach Belgien fahren. Fazit bei uns: ganz schlecht. Vampire (Wartezeit 2 Min) ist Eraser in Rot, nur der Parkplatz ist visuell etwas verrutscht. Die Schlageigenschaften beider Bahnen halten sich m.E. in Grenzen, so dass eine Zweitfahrt schon mal angetreten werden kann. Calamity Mine fuhr wie alle Bahnen im Ein-Zug-Betrieb, so dass hier doch mal 15 Minuten gewartet werden musste. Dieser arme Mine Train hält natürlich keinen Vergleich mit anderen stand, dazu ist er doch vielmehr eine Kinderachterbahn. Als solche betrachtet ist er ganz nett.
Abschließend kann ich sagen, dass ich persönlich etwas enttäuscht war. Ich würde lieber nochmals nach SFH fahren als nach Belgien, obwohl Turbine und CoT toll sind. Wenn ich Darkrides und Mine Trains erleben möchte, führt für mich kein Weg am Phantasialand vorbei, der von der Gestaltung und Umsetzung her ein paar Ligen höher als Six Flags Belgien anzusiedeln ist. Das ist mein Eindruck, der mich auch täuschen kann. Da ich Ende Juni vor einem Jahr in SFH war, der weitaus besser gefüllt war, wundere ich mich noch immer über die geringe Besucherzahl. Anscheinend hat die Wettervorhersage den meisten Einfluss auf den Andrang als gedacht. Wenn der Park so leer wie an diesem Samstag ist, kommt man mit knapp 5 Stunden aus, um (fast) alles mindestens einmal zu fahren.
Gegen 16 Uhr haben wir im pfandfreien Belgien den kurz hinter der Autobahn befindlichen Carrefour besucht, um uns mit Getränken einzudecken. Leider ist der Parkplatz etwas klein, hier hatten wir fast die längste Wartezeit des Tages
350km und 11,20 EUR Peage später waren wir im östlich von Paris in Torcy angekommen. Leider hatte die Gemeinde ihr jährliches Sommer-Straßenfest genau auf den 19.6. gelegt, so dass wir nur mit größter Mühe und unter zu Hilfenahme Englisch sprechender Personen an den Absperrungen vorbei zu unserem Hotel kamen. Wir waren leider dann doch so früh im Hotel, dass ich die letzten 10 Minuten vom 0:0-Spiel gegen Lettland gesehen habe.
Am Tag darauf ging es zum DLRP. Dazu aber mehr im nächsten Bericht.
Gruß
Marc