Hi,hier jetzt mal ein kleiner Bericht über den ersten Themenpark im Resort:
Das Magic Kingdom. Wir hatten uns für einen Besuch am Samstag entschieden,
was - im Nachhinein betrachtet - wohl ein Fehler war. Denn der Park war
voll, um nicht zu sagen, gerammelt voll. Das sind dann wirklich so die Momente
im Leben, wo man sich fragt: Wie um alles in der Welt sieht das hier im
Sommer aus? An jenem 13. September war auf jeden Fall ab 12 Uhr kaum noch
normales Laufen möglich. Man schob sich mit der Masse langsam durch den Park
und musste jede 15 Sekunden erstmal einem Kinderwagen oder fetten Leuten in motorbetriebenen
Rollstühlen ausweichen, weil die offensichtlich zu faul waren, selbst zu
laufen und mit so einem Ding hat man natürlich immer Vorfahrt. Jedenfalls war
klar, dass wir einen ganzen Tag unter diesen Umständen ohne bleibende Schäden
unmöglich aushalten würden; also ergriffen wir nach der Parade um 15 Uhr kurzerhand
die Flucht (ins leere Animal Kingdom und dann nach Epcot) und kehrten erst um 20 Uhr
wieder zurück, um noch das Feuerwerk zu sehen.
Glücklicherweise hielten sich die Besuchermassen in den ersten zwei Stunden
in Grenzen, so dass wir eigentlich alle größeren Sachen zumindest einmal fahren
konnten. Mir war natürlich schon vorher klar, dass die Anlagen hier sicherlich nicht
mit dem Disneyland Paris mithalten können, weil sie ja viel älter sind. Deshalb bin
ich auch ohne große Erwartungen in Attraktionen wie Space Mountain gestiegen.
Im Allgemeinen muss ich aber schon vorweg nehmen, dass es meiner Meinung nach im
Magic Kingdom nichts gibt, was man unbedingt fahren sollte, sehen müsste etc.
Der Park ist generell ziemlich veraltet und es fehlt einfach an Hammer-Rides.
Unter diesem Gesichtspunkt kann ich es dann auch nicht nachvollziehen, dass die
Familien dem Park so dermaßen die Türen einrennen. Die meisten Sachen sind hier
natürlich schön für Kinder, aber sie sind - ganz rational gesehen - heute eigentlich nur
noch Durchschnittsware. Da schüttelt man dann auch nur noch ungläubig den Kopf,
wenn man an Rides wie "Snow White's Scary Adventures" oder "The Many Adventures
of Winnie the Pooh" 75 Minuten warten soll, denn diese Rides könnte man doch -
wenn man die Disney-Figuren mal rausstreicht - auch auf einer mittelgroßen
Kirmes finden. Auch hier drängt sich wieder die Frage auf: Wie sehen die Wartezeiten
hier in der Hauptsaison aus und wie passen die ganzen Menschen in den eigentlich
recht kleinen Park? An unserem Besuchstag sah es so aus, als seien die Kapazitäten
schon ziemlich erschöpft.
Was ich auch noch negativ anmerken muss, ist die Tatsache, dass man erst mit
einer Fähre oder mit Monorail vor den Parkeingang gelangt, weil direkt vor dem
Haupteingang ein großer See angelegt wurde. Das ist zwar von der Szenerie her
sehr schön, aber angesichts der Menschenmassen im Park nicht wirklich vorteilhaft.
Wenn dann auch noch eine Monorail mal ausfällt - wie bei unserem Besuch - und
es muss alles auf den Wasserweg verlagert werden, dann dauert es erst richtig
lange. Hier wäre es wirklich besser gewesen, den Parkplatz direkt vor dem Magic
Kingdom zu bauen.
So, und jetzt noch ein bißchen was zu den Attraktionen, die - wie gesagt - nicht
wirklich das Gelbe vom Ei waren:
Space Mountain: Die Fahrt ist recht lang und teilweise auch etwas ruppig, aber leider
so gut wie nicht thematisiert. Man fährt durch die dunkle Halle und es gibt bis auf
wenige Ausnahmen keine Effekte, wie man sie von anderen Dunkelachterbahnen kennt.
Ich muss hier wohl nicht darauf hinweisen, dass die Pariser Version um Welten besser
ist.
Buzz Lightyear's Space Ranger Spin: Eine der wenigen neueren Attraktionen. Man
ist mit Laserpistole bewaffnet und muss Sachen abschießen. Die Fahrt ist sehr
schön gestaltet und auch der Joystick, mit dem man den Wagen selbst drehen
kann, gefällt. Allerdings ist es ein Endlossystem, wodurch jede Fahrt dieselbe
ist, egal wie man sich schlägt.
The ExtraTERRORestrial Alien Encounter: Man sitzt im Kreis um ein überdimensioniertes
Reagenzglas aus dem dann ein Alien ausbricht und im Publikum tobt. Ziemlich gut
gemacht, für kleinere Kinder definitiv zu intensiv, aber trotzdem insgesamt nur
Durchschnittsware, da sich der Schockeffekt ziemlich in Grenzen hielt.
Pirates of the Caribbean: Hier gibt's eine kleine Überraschung, denn die Schussfahrt
kommt zu erst. Die Fahrt ist ganz gut gemacht, aber etwas zu kurz.
Jungle Cruise: Ausgelassen, aufgrund von unmenschlichen Wartezeiten.
Splash Mountain: Diese Wildwasserbahn war für mich die Hauptattraktion im Magic
Kingdom. Splash Mountain wurde sehr hübsch in Szene gesetzt, bietet eine lange
und abwechslungsreiche Fahrt und außerdem gibt auch noch einen Coasterabschnitt.
Auch wenn ich Brer Rabbit nur aus diversen Comics als Hansi Hase kenne und mir
viele andere "Brer"-Typen nicht bekannt sind, passen sie sehr gut in diese Fahrt.
Splash Mountain ist definitiv eine Top-Fahrt, die auch Paris mal gut tun würde.
Big Thunder Mountain Railroad: War leider geschlossen. Es wurde auch kräftig
daran gewerkelt.
The Haunted Mansion: Auch diese Geisterbahn ist absolut top. Da gibt's eigentlich
nichts auszusetzen.
The Hall of Presidents: In diesem Saal bekommt man erst einen kleinen Film gezeigt
und dann geht der Vorhang auf und alle Präsidenten der Vereinigten Staaten stehen
als Animatronics auf der Bühne. Diese werden dann vorgestellt und dabei bewegen
sie sich ein wenig. Das Spotlight ist dummerweise ziemlich schwach eingestellt, so
dass man mitunter gar nicht mitbekommt, wo der gerade vorgestellte Präsident denn
jetzt steht. Die Staatsmänner stehen nämlich keineswegs chronologisch nebeneinander,
sondern teilweise hüpft es von links nach rechts und wieder zurück. Hier müsste
schon ein stärkeres Mittel eingesetzt werden, um die einzelnen Präsidenten deutlicher
hervorzuheben. Sonst hat mir die Präsentation recht gut gefallen. Die Figuren sehen
zwar nicht absolut echt aus, aber doch viel besser als normale Animatronics.
It's a small world: Ein echter Klassiker. Da darf man nicht meckern.
Peter Pan's Flight: Gut gemacht, aber definitiv zu kurz. Auch hier waren Wartezeiten
von 90 Minuten keine Seltenheit. Wer sich da anstellt, ist wirklich selbst
Schuld.
Snow White's Scary Adventure: Ein recht kurzer Uralt-Ride, der aber trotzdem
gut in Anspruch genommen wurde, denn die Wartezeiten lagen hier meistens auch
über 60 Minuten. Letztendlich ist der Ride aber auf Kirmes-Niveau.
The Many Adventures of Winnie the Pooh: Auch ein recht kurzweiliges Vergnügen
mit utopischen Wartezeiten. Immerhin konnten die Honigtöpfe hüpfen, was recht
lustig war.
The Barnstormer at Goofy's Wiseacre Farm: Naja....noch kürzer ging's wohl auch
nicht. Ein extrem kurzer Kiddie-Coaster durch Goofy's Bauernhof (seit wann ist
Goofy eigentlich Bauer? Und seit wann wohnt Donald auf einem Schiff, dass Miss
Daisy heißt?).
Mickey's Country House: Das ist das Haus von Micky Maus...oder so ähnlich. Letztlich
besteht das Haus aus drei Zimmern, wovon nur das Schlafzimmer so richtig an
Micky erinnert. Insgesamt war der Themenbereich Mickey's Toontown Fair doch
recht enttäuschend.
Share a Dream Come True Parade: Nun ja, hat mich nicht überzeugt. Zu kurz, zu klein,
zu wenig Disney-Figuren. Die Beschreibung liest sich so: "Classic Disney moments
are captured in spectacular, larger-than-life snow globes". Naja, vergleicht
unten bei den Schnappschüssen, was man unter "larger-than-life" verstehen darf.
Ich weiß nicht, aber ich habe noch Bilder im Kopf von Paraden im Magic Kingdom,
die viel spektakulärer aussahen.
Fantasy in the Sky Fireworks: Spektakuläres Feuerwerk, aber es ist halt
doch recht langweilig, weil es halt nur Feuerwerk ist und nicht wie in Epcot
verbunden mit Wasserspielen, Filmprojektionen und anderem. Ich frage mich nur,
warum das Feuerwerk nur samstags gezeigt wird, obwohl im Magic Kingdom
doch eigentlich immer was los ist. Die Epcot-Show, die noch viel spektakulärer
ist, läuft jeden Abend.
Fazit: Ich will das Magic Kingdom nicht verreißen, aber ich muss nochmal
betonen, dass es halt wirklich hauptsächlich für kleinere Kinder und Familien
konzipiert ist, die ja auch reichlich den Park besuchen. Die Rides sind zwar
ganz witzig, hauen einen aber nicht wirklich vom Hocker. Sicherlich muss man
einmal da gewesen sein, aber wenn ich wieder mal in der Gegend bin und es gibt
keine Neuigkeit, wäre ich mir jetzt z.B. nicht so sicher, ob ich noch mal
hingehen würde. Vielleicht mal auf einen Sprung, um Big Thunder Mountain Railroad
noch zu fahren und nochmal Haunted Mansion und Splash Mountain, aber sonst
halten sich die sehr guten Attraktionen ziemlich in Grenzen. Der Park hat
halt den Bonus, dass es das Magic Kingdom ist, aber es fehlt meines Erachtens
mal ein richtiger "E-Ticket Ride", nur anscheinend baut man den ganz bewusst
nicht, weil das Familienpublikum nicht danach fragt. Man kann das Magic Kingdom
auch nicht wirklich mit dem Disneyland Paris vergleichen, weil hier alles schon
viel älter ist.
Und hier noch ein paar Schnappschüsse:
Dann mal hereinspaziert...
Der Ur-Space-Mountain
Buzz Lightyear's Space Ranger Spin
Da lacht das Disney-Herz: Cinderella's Castle; leider nicht so groß, wie man es sich vorgestellt hat
The Haunted Mansion - die Nobelgeisterbahn
Liberty Square Riverboat
Für mich der beste Ride im Park: Splash Mountain
Und nochmal Splash Mountain
So sah's bei Big Thunder Mountain Railroad aus...
Jaja, schön und gut. Das bringt mir jetzt aber auch nix...
Pirates of the Caribbean
Tomorrowland
Haus von Micky Maus
The Barnstormer...irgendwo schon ein Witz; somal Disney dafür noch ordentlich Werbung macht *kopfschüttel*
Cinderella's Castle
Share a dream come true Parade
Fantasy in the Sky Fireworks
Gruß,
Andreas
Erstes Rollercoaster Festival in Sandusky, Ohio