Moin
Ein Artikel aus der Morgenpost:
Französische Spreepark-Bewerber dringen auf eine Entscheidung
Treptow-Köpenick
Die französische Firma Grévin & Compagnie hat ein schriftliches Angebot für den Spreepark unterbreitet. «Grévin will das Grundstück für 80 Jahre pachten und eine größere Millionensumme in einen neuen Familienpark investieren», sagt Rechtsanwalt Theo Rauh, der Grévin vertritt. Er habe einen «Letter of Intent» (verbindliche Absichtserklärung) und die Konditionen für einen neuen Erbbaupachtvertrag an den Liegenschaftsfonds des Landes Berlin geschickt.
«Das Papier wird jetzt von der Deutschen Bank und dem Insolvenzverwalter geprüft», sagt der Geschäftsführer des Fonds, Holger Lippmann. Er rechne mit dem gleichen Pachtzins, wie ihn der letzte Betreiber gezahlt habe, etwa 230 000 Euro pro Jahr. Die Franzosen wollen den Spreepark ohne die Ausflugsgaststätte «Eierhäuschen» haben. Gar nichts wollen sie von den Altschulden des letzten Betreibers, insgesamt 15 Millionen Euro, übernehmen. Das Witte-Unternehmen hatte den alten Erbbaupachtvertrag mit einer Grundschuld von 10 Mio. Euro belastet und dafür Kredite bei der Deutschen Bank aufgenommen. Lippmann: «Wir müssen einen Weg finden, wie wir das Erbbaurecht lastenfrei machen.»
Für Rechtsanwalt Stefan Schacht von der Kanzlei des Insolvenzverwalters Wolfgang Schröder muss der französische Vorschlag nachgebessert werden. «Die Deutsche Bank erwartet immer noch, dass ihre Forderungen in voller Höhe erfüllt werden.» Er bezweifele, dass es noch in diesem Jahr zu einer Lösung kommt.
Grévin möchte so schnell wie möglich den neuen Freizeitpark aufbauen. «In Berlin bewegt sich zu wenig», kritisiert Grévin-Anwalt Rauh. Er habe bereits beim Arbeitsamt angefragt, ob ABM-Kräfte für die Aufräumarbeiten im Spreepark eingesetzt werden könnten. Außerdem will Rauh einen Bauvorbescheid für die Parkplätze beantragen. «Bis Ende März brauchen wir eine Entscheidung aus Berlin, ob wir den Spreepark pachten können. Grévin bekommt auch andere Angebote für Freizeitparks.» saf