Bauantrag ist gestellt, doch es gibt noch Lücken bei der Finanzierung

Neue touristische Attraktion: Willinger Aqua-Park

von Ulrike Schiefner
WILLINGEN. Der Bauantrag ist gestellt, die Beihilfe des Landes bewilligt. Im Frühsommer soll mit dem Bau des Willinger Aqua-Parks begonnen werden. Allerdings bestehen noch Lücken bei der Finanzierung des "Millionendings". Bürgermeister Hubert Bechstein: "Die Gemeinde muss weitere Geldquellen erschließen."

Der Willinger Verwaltungschef und Kurbetriebsleiter Thomas Trachte haben sich in den letzten Monaten mächtig ins Zeug gelegt, um das Vorhaben auf die Reihe zu kriegen. Bechstein: "Mit dem Aqua-Park knüpfen wir an Bewährtes an und setzen zugleich einen neuen i-Punkt im Tourismus, der schwere Zeiten durchlebt."
Trachte verweist darauf, dass die Konkurrenz groß ist. Umso wichtiger ist es in seinen Augen, das Lagunen-Erlebnisbad um diesen zusätzlichen Akzent zu bereichern, "damit sich Willingen von den vielen in der Nachbarschaft entstandenen Freizeitbädern abhebt". "Das wird ein attraktives Ganzjahresangebot für die Gäste, insbesondere auch für Familienurlauber, von dem die Fremdenverkehrsbetriebe profitieren", sind sich Bürgermeister und Kurbetriebsleiter einig.
Geplant sind eine 115 Meter lange Röhren-Rutsche, eine Breitbahn-Rutsche und als besonderer Clou die "Black-Hole"-Rutsche, eine 40 Meter lange schwarze Röhre mit Donner und Blitz, Licht- und eventuell auch Musikeffekten.
Die Netto-Kosten belaufen sich auf voraussichtlich 1676800 Euro. Das hessische Wirtschaftsministerium hat, wie bereits berichtet, kürzlich einen 40-prozentigen Zuschuss bewilligt (670700 Euro). "Wir sind froh, diese Summe überhaupt zu bekommen", betont der Bürgermeister, verweist allerdings darauf, dass die Gemeinde noch mindestens weitere zehn Prozent braucht, um die Finanzierung sicherzustellen und die Voraussetzungen für die Wirtschaftlichkeit des Projekts zu schaffen. Er hofft, dass es kurzfristig gelingt, zusätzliche Quellen "anzuzapfen".
Die Betriebskommission hat den Plänen zugestimmt. Auch liegt bereits eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Kreisbauamts vor. Jetzt wird die Ausschreibung vorbereitet. "Das gesteckte Kostenlimit soll auf keinen Fall überschritten werden", betont Bechstein. "Notfalls müssen die Pläne geringfügig geändert werden."
Mit den Bauarbeiten soll möglichst im Juni begonnen werden. Das Gemeindeoberhaupt geht von einer sechs- bis siebenmonatigen Bauzeit aus. "Der Badebetrieb im Lagunenbad kann derweil weiterlaufen."
Das Lagunen-Erlebnisbad bietet derzeit bereits Wasserspaß pur auf 1200 Quadratmetern. Zwei Innen- und zwei Außenbecken, Hot-Whirlpool, Fontänen, Wildwasserkanal, Bodensprudel, Massagedüsen und Solebecken zählen ebenso zu den Attraktionen wie die Karibikbar und Solarien, die Saunawelt mit Innensaunen, finnischen Blockhaussaunen, irisch-römischem Dampfbad und Sanarium. Die jüngsten Badegäste vergnügen sich in der Kinderbadewelt mit Felsen und Wasserfall, Spiel- und Regengrotte, Wasserkanonen, Bodensprudel, Rutsche und Riesenaquarium.
Gern angenommen wird die Wassergymnastik. Zudem bietet der Kurbetrieb in letzter Zeit auch "Aqua-Dreaming" an sowie gelegentlich einen "Tag zum Entspannen" (heute, am 13. und am 26. März). Das Bad lockt jährlich etwa 300000 Besucher an. "Wenn wir eine Steigerung des Erlöses um vier Prozent erreichen, sind die durch den Aqua-Park entstehenden Folgekosten abgedeckt", hat Kurbetriebsleiter Thomas Trachte errechnet.
Das Lagunen-Erlebnisbad ist täglich von 9 bis 23 Uhr geöffnet. Informationen: Kurbetrieb Willingen, Telefon 05632/969430.