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Titel: "TÜV im Schwabenpark"     Vorheriger Beitrag | Nächster Beitrag
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TÜV im Schwabenpark
22-Mar-03, 09:00 Uhr ()
Moin
Ein Artikel aus der Welzheimer Zeitung:

„Sicherheitsstandard bei uns weltweit am besten“

Drei Tage lang prüfte der Münchener TÜV alle 32 Fahrgeschäfte und Anlage im Schwabenpark/An Ostern ist Saisonauftakt

Der Mann hat sozusagen den idealen Beruf: Er kann das ganze Leben lang Achterbahn fahren, auf Hoppel-Fahrrädern herumeiern, mit dem Bob durch steile Kurven fegen und sich vom Riesenrad durch die Lüfte heben lassen. Und das alles zum Nulltarif. Ja, Rolf Bauer (50) bekommt sogar noch Geld dafür. Doch nur zum Spaß lässt’s Bauer nicht fatzen auf den Vergnügungsparks: Er kommt vom TÜV. Vom TÜV Süddeutschland München, genauer gesagt. Dort ist er, zusammen mit seinem Kollegen Hubert Rieser (38), zuständig für Freizeitparks und mobile Fahrgeschäfte.

Eigentlich könnte die Schwabenpark-Familie Hudelmaier viel Geld sparen und schlicht und einfach den TÜV aus dem benachbarten Stuttgart anrücken lassen, um die insgesamt 32 Fahrgeschäfte und Attraktionen überprüfen zu lassen. Sie tut dies aber nicht, wie die meisten anderen Freizeitparkas auch nicht: Sie lassen die dreimal so teuren Spezialisten für 10000 Euro aus München anrücken. Was seinen Hintergrund darin hat, dass ein einziger Unfall, der auf technisches Versagen zurückzuführen wäre, das „Aus“ für einen Freizeitpark bedeuten kann. Deshalb vertrauen die Hudelmaiers hier den Spezialisten. Die Spezialisten kosten rund 10000 Euro

Frage an Rolf Bauer, der aus dem sächsischen Zwickau stammt: Wo gibtqs mehr Probleme: in kleinen Parks wie dem Schwabenpark oder in den großen? „Nirgendwo“, kommt zur Antwort. Und: „In Deutschland sind die gesetzlichen Sicherheitsstandards so hoch wie sonst nirgends auf der Welt. Und in Sachen Sicherheit lassen wir auch nicht mit uns handeln.“

Das Auge der Experten gilt zunächst der Standsicherheit der Anlagen und dann deren mechanischem Zustand. Da wird nach Rissen gesucht und nach abgeriebenen Stellen an Zahnrädern, Walzen oder Wellen. Und dann geht’s tiefer, in die Steuerung, wo elektrische und elektronische Fachkenntnisse gefragt sind.

Natürlich wird ab und zu die eine oder andere Kleinigkeit gefunden. Behoben werden die Schäden entweder von den Park-Mitarbeitern selbst oder von der Vertrags- Elektro-Firma Noller. Nur wenn es einen größeren Schaden geben sollte, müsste der Hersteller ran. Das aber, versichert Guido Hudelmaier, sei noch nie vorgekommen. Man dürfe eben nicht so lange zuwarten, bis der Materialverschleiß zu einer Gefahr werden könne. Was beispielsweise im ambulanten Bereich, bei den Gerätschaften umherziehenden Schausteller, aus naheliegenden Gründen schon mal vorkommen könne, weil deren Anlagen ständig auf- und abgebaut werden.

Rolf Bauer ist schon lange im Geschäft. Er kennt die Freizeitparks in Deutschland und in Europa, auch in arabischen Staaten war er schon. Und er kennt alle Neuentwicklungen, bevor sie auf den Markt kommen. Denn der TÜV München macht nicht nur Abnahmen, sondern auch Projektprüfungen, also Tests an Prototypen. Und immer noch macht’s ihm Spaß, in die Luft zu gehen oder sich herumwirbeln zu lassen. Auch wenn das Berufs-Routine ist.

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