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Stichler geht Baden und muss das ATLANTIS herausrücken
18-Jun-07, 11:03 Uhr ()
Stichler geht Baden und muss das "Atlantis" herausrücken
Von Roland Ströbele

Neu-Ulm
Das jahrelange juristische Tauziehen um das Neu-Ulmer "Atlantis"-Erlebnisbad ist beendet. Bad-Betreiber Wolfgang Stichler hat gestern nach einem für ihn negativen Urteil des Oberlandesgerichtes endgültig das Handtuch geworfen und am Nachmittag das Gelände und die Immobilien an Vertreter der beiden Städte Ulm und Neu-Ulm herausgegeben. Der einst als Bäderkönig gefeierte Geschäftsmann bekommt dafür keinen Cent sondern soll den beiden Städten noch rund 1,3 Millionen Euro zahlen. In den Rathäusern gibt es deshalb kaum einen Zweifel, dass Stichler auch noch Insolvenz anmelden muss.

Mit dem gestern verkündeten Urteil des Oberlandesgerichtes Stuttgart ist Stichler endgültig baden gegangen, obwohl das im Dezember 1998 eröffnete Bad bis zuletzt tief schwarze Zahlen geschrieben und entsprechend Gewinn abgeworfen hat, da jährlich zwischen 700 000 und 750 000 Besucher in das Spaßbad kamen.

Die Richter gaben den beiden Städten in allen Punkten recht und verurteilten Stichler zur Herausgabe des gesamten Geländes mit allen Immobilen. Dies gilt sowohl für das Atlantis-Freizeitbad als auch für das Donaufreibad und die Eislaufanlage.

Der 13. Zivilsenat des Oberlandesgerichtes Stuttgart erklärte das so genannte PublicPrivatePartnership-Modell zwischen Stichler und den beiden Donaustädten für gescheitert und verurteilte Stichler zur entschädigungslosen Rückübertragung seiner Rechte am Atlantis Freizeitbad sowie zur sofortigen Herausgabe des Geländes und der darauf befindlichen Immobilien.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der private Investor derart gegen Verträge mit den Städten verstoßen habe, dass eine Fortsetzung der Vertragsverhältnisse den beiden Städten nicht zumutbar sei.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Urteils gab Stichler auf Handtuch und ließ über seinen Anwalt wissen, dass er die drohende Zwangsräumung vermeiden will und die Anlage noch am Nachmittag kampflos übergeben werde, zumal die Stuttgarter Richter eine Revision gegen das gestrige Urteil nicht zugelassen haben.

Zunächst wird das Bad von Mitarbeitern der "Freizeitanlagen Neu-Ulm Betreibergesellschaft mbH" geführt. Hinter diesem sperrigen Namen verbirgt sich schlicht die Neu-Ulmer Wohnbaugesellschaft Nuwog. Geschäftsführer der neuen GmbH ist Nuwog-Chef Helmut Mildner, das Bad mit seinen derzeit 35 Beschäftigten wird in den nächsten Monaten von seinem Mitarbeiter Stefan Ozwirk betrieben. Das Personal soll weiter beschäftigt, die unterverpachteten Geschäftsbereiche wie Café und Fitnessstudio weiter betrieben werden.

In den nächsten Monaten werde man sich in den beiden Rathäusern die Köpfe darüber zerbrechen, wie und in welcher Regie die Anlage weiter betrieben werden kann, verkündeten gestern die beiden Oberbürgermeister Gerold Noerenberg und Ivo Gönner. Denkbar sind mehrere Varianten: Die Nuwog steigt dauerhaft ein, oder die Städte suchen sich einen neuen Pächter. Selbst ein Verkauf sei nicht auszuschließen, sagte Noerenberg.

Die Interessenten für eine Übernahme des höchst profitablen Bades stehen offenbar schon Schlange. "Diese Anlage ist ein wahrer Freizeitrenner", sagte Ivo Gönner. Ein neuer Pächter hätte die notwendigen Investitionen in das Bad binnen kürzester Zeit wieder hereingespielt.

Der Ulmer OB nannte auch die Ursachen von Stichlers Niedergang beim Namen: "Die Finanzjonglierereien und ein nicht durchdachter Expansionskurs haben ihm das Genick gebrochen". Gönner weiter: "Wäre Stichler bei seinen Leisten geblieben - er wäre heute noch ein glücklicher Badbetreiber". Wie mehrfach berichtet, hatte Stichler das in Neu-Ulm verdiente Geld in zwei ruinöse Projekte im Norden Deutschlands gesteckt.

Mit dem gestrigen Urteil ist der Fall Stichler noch längst nicht erledigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den gelernten Braumeister wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung. Ferner sind die Schulden, die auf der Freizeitpark-GmbH lasten, nicht an die Städte übergegangen: Dafür muss Stichler selbst gerade stehen. Ebenso wie für die noch ausstehende Forderungen der beiden Städte für die nicht erledigte Sanierung des Bades, für die Thermalwasserlieferung und für die Erfolgsbeteiligung aus Eintrittsgeldern

Dies alles summiert sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Ob die Städte angesichts der drohenden Insolvenz Stichlers je einen Cent sehen werden, ist fraglich. "Die Hoffnung dürfen wir nicht aufgeben", sagte Ivo Gönner.

Augsburger Allgemeine

Gruß
Marcel

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Thomas Kmoderator

1545 Beiträge
 
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1. Aus ATLANTIS wird Wonnemar-Donaubad
13-Okt-10, 22:58 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Die InterSPA Gruppe wird ab 15. Dezember 2010 das ehemalige Atlantis in Ulm betreiben, der neue Name lautet daher "Wonnemar-Donaubad" Stuttgarter übernimmt Atlantis
und
Bade-Start im Dezember

Gruß Thomas
www.epfans.info - Offizieller Europa-Park Fanclub

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