Park-Erweiterung in engen GrenzenVON ALEXANDRA RINGENDAHL, 10.04.02, 19:11h
<http://www.ksta.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta%2Fpage&atype=ksArtikel&aid=1017401301655&openMenu=992279212953&calledPageId=992936250739&listid=994406280219>
Der Planungsausschuss hat entschieden, wie sich der Freizeitpark künftig erweitern darf.
Brühl - Mehr als anderthalb Jahre hat es gedauert. Jetzt wurde die Politik konkret: Elf Erweiterungsvorschläge hatte das Phantasialand in seiner Wunschliste zur Standortsicherung aufgeführt, über die der Planungsausschuss nun einzeln befand. Konsens unter allen Parteien war, dass eine Ausweitung in Richtung Wohnbebauung tabu ist. Einstimmig beschlossen wurde die Bebauung des Parkplatzes jenseits der Berggeiststraße. Auch über die Lockerung der Bauhöhenbeschränkung konnten sich die Parteien verständigen. Das heißt, der Park kann in unkritischen Zonen höher bauen, wenn er in sensiblen Bereichen die Bauhöhe reduziert. Die Höhen sollen auf Antrag der Grünen vorher durch eine Computeranimation simuliert werden.
Damit hörte die Einmütigkeit in der sachlich geführten Debatte jedoch auf: Die Mehrheit von SPD, CDU und FDP setzte gegen Grüne und BVB eine Sperrung des Lenterbachswegs als öffentliche Verkehrsfläche sowie eine Fällung des Wäldchens an der Autobahn durch, um diese für Stellplätze zu nutzen. Der Straßenlärm soll durch eine Schallschutzwand abgefangen werden.
Keine Mehrheit fand die Überbauung des Baustofflagers durch neue Attraktionen. CDU, BVB und Grüne stimmten dagegen. Auch die Überbauung der Seenlandschaft, die von SPD und FDP befürwortet wurde, ist vom Tisch. Baudezernent Wolfgang Mues sagte, das Phantasialand müsse nun einen detaillierten Zeit- und Maßnahmenplan vorlegen, der alle baurechtlichen Belange sowie Emissionsvorschriften berücksichtige.
Norbert Schmitz (CDU) und Heinz Schmitz (BVB) betonten, dass ein tragfähiger Kompromiss gefunden sei: Einerseits gebe es keine Erweiterungen zu Lasten der Anwohner, gleichzeitig werde dem Park eine Perspektive für die nächsten Jahre eröffnet.
SPD-Fraktionschef Willi Mengel kritisierte die Zugeständnisse als halbherzig. „Wenn wir nur ein so kleines Stück gehen, werden alle Fragen in ein paar Jahren wieder auf dem Tisch liegen.“ FDP-Fraktionschef Jochem Pitz stieß ins gleiche Horn: Die bewilligte Fläche reiche allerhöchstens für zwei neue Attraktionen, also bis 2006.
Dabei ist allen Beteiligten klar: Der mühselig erzielte Kompromiss sichert den Standort allenfalls mittelfristig: Ob der Park in zehn Jahren noch konkurrenzfähig ist, steht und fällt mit einer Ausdehnung in das Naturschutzdreieck an der Autobahn oder in das Landschaftsschutzgebiet jenseits der B 51. Beides prüft die Stadt derzeit in Kooperation mit der Bezirksregierung. Da die Erfolgschancen für eine Umwandlung des Naturschutzgebietes als extrem gering gelten, ruhen alle Hoffnungen auf dem Landschaftsschutzgebiet. Ein solches Verfahren kann bis zu zehn Jahren dauern. „Wenn die Umwandlung abgelehnt wird, wäre das der Gau“, sagte Pitz. Denn die deutschen Freizeitparks machen sich nicht nur untereinander mit immer neuen Attraktionen Konkurrenz. Auch branchenfremde Riesen drängen auf den Freizeitmarkt: In Krefeld will der US-Filmmulti Universal zusammen mit Thyssen-Krupp einen 80 Hektar großen Medienpark plus Hotels bauen. Auch der geplante ZDF-Medienpark in Mainz sorgt für Konkurrenz. „Die Parks müssen jede Saison etwas Neues bieten, um im Wettbewerb mitzuhalten“, bringt es der Geschäftsführer des Verbands deutscher Freizeitunternehmen, Christian Feuerhacke, auf den Punkt.
*********
"Elf Erweiterungsvorschläge hatte das Phantasialand in seiner Wunschliste zur Standortsicherung aufgeführt, über die der Planungsausschuss nun einzeln befand. "
Weiß zufällig jemand mehr darüber, wie über die restlichen Punkte entschieden wurde?
Gruß
Chris
Gruß
Chris