„Dieter“ sitzt wieder auf dem Schatz
Von MARCUS BIERLEIN

07:19 Uhr

RHEINBACH. Aus dem Silvesterfeuerwerk unter Wasser ist nichts geworden, auch nicht aus dem angekündigten Ostereiersuchen, aber mit der Nikolausfeier klappt es. Nach 20 Monaten Reparaturzeit hat das Taucherbecken im Rheinbacher Freizeitbad seinen Betrieb wieder aufgenommen. Am Freitag ist die offizielle Wiedereröffnung des 28 Grad warmen Zwei-Millionen-Liter-Beckens.
Die knalligen Farben an den Wänden sind verschwunden, die tropische Unterwasserwelt mit Korallenriff, Grotte, einem Schiffswrack und der Statue „Dieter“, die eine Schatztruhe bewacht, sind jedoch geblieben. Rheinbachs Kämmerer und Dezernent Jürgen Hauser („Das waren eineinhalb schlimme Jahre“) findet das etwas sachlichere Erscheinungsbild sogar schöner als das alte grelle, „aber das ist Geschmackssache“. Wichtig sei, dass das Becken dicht sei.

Das zehn Meter tiefe Taucherbecken war Karfreitag 2002 wenige Tage nach der Eröffnung des frisch renovierten Bades außer Betrieb genommen worden, weil das Becken leckte und sich so viel Farbe von den Wänden abgelöst hatte, dass die Filteranlagen das Wasser nicht mehr reinigen konnten.

Bei der Reparatur wurden die Beckenwände mit einem Laminat überzogen, doch bei der einzigartigen Sanierung häuften sich die Rückschläge. Bei Probeläufen traten mehrmals Undichtigkeiten auf, so dass mehrere viel zu optimistisch angekündigte Wiedereröffnungstermine platzten und das Spaßbad zum Politikum avancierte.

Heute ist Hauser die Ursache für die Pannenserie klar: „Der Hersteller des Beckens hat sich überschätzt und mit dem zugesagten Fertigstellungstermin zum April 2002 selbst unter Druck gesetzt.“ Immerhin sei das Becken das erste in dieser Dimension in Deutschland.

Daran hat auch die Zwangspause nichts geändert, und so ist das Interesse an dem Tauchzentrum mit tropischem Ambiente ungebrochen. Das Rheinbacher Bad ist laut Uwe Köhler, Geschäftsführer der monte mare rhein dive-Gesellschaft, die größte Indoor-Tauchlehrerausbildungsstätte Deutschlands. Die Sat-1-Kuppelshow „Nur die Liebe zählt“ entdeckte die Unterwasserwelt bereits als Drehort für einen Flirtfilm, der demnächst ausgestrahlt wird, und Taucher aus Miami waren auch schon zu Besuch.

(KR)