Sierksdorf

"Monte-Zuma" muß am Boden bleiben, die Besucher schauen gebannt auf die Anhöhe dahinter.Dort landet der Rettungshubschrauber, Notärztin und Rettungsassistent springen heraus, rennen den Hügel hinunter-
Regisseur Guido Pieters reckt den Daumen nach oben. Bild 40 ist im Kasten.

Eigentlich hat der Hansapark in Sierksdorf einen richtigen Hubschrauberlandeplatz, der auch schon genutzt wurde, erzählt Pressesprecher Veit Karwei:"Die Veranstaltungsfläche ist extra mit Steinen unterplaster." Aber der Rasen im äußersten Zipfel des Parks bietet nicht die richtige Kulisse. Also klettert der Kameramann auf den Förderturm der "Crazy-´Mine", von wo aus er den einschwebenden Hubschrauber mit Karussells und Ostsee im Hintergrund bis zur Landung auf dem Hügel filmen kann. Nur der Power-Tower "Monte-Zuma" direkt neben dem Ladeplatz der ZDF-Rettungsflieger muß aus Sicherheitsgründen während der Landung kurz pausieren.
Für eine andere Szene ist die Russische Schaukel-ein Original-Riesenrad aus den 20er Jahren - als Kulisse gefragt.Mitarbeiter des Hansaparks leiten die Besucher um, während das Fernsehteam loslegt. "Achtung wir drehen, bitte Ruhe", "Läuft", "Bitte"-"Danke, aus". Nach wenigen Sekunden ist Bild 25 abgedreht, die Statisten am Karussell können entlassen werden.

"Hier begegnen sich die Jugendlichen und das ältere Ehepaar das erste Mal", erklärt Produktionsleiterin Eva-Maria Eiter: Der ältere Mann erleidet später im Saloon einen Bandscheibenvorfall. Das wird "Unfall zwei", der heute gedreht werden soll. "Unfall eins" passiert in der Looping-Bahn, wo ein Jugendlicher, der wegen seiner Kreislaufprobleme vor der Fahrt (zu viele) Medikamente genommen hat, ohnmächtig wird. Und der Alarm läuft in den Leitstellen ein, als der Hamburger Rettungshubschrauber gerade einen Patienten nach Lübeck verlegt hat. Alles Klar ?

Diese Handlung sorgt jedenfalls dafür, daß die 64. Folge der Vorabendserie um den vom Hohner Lufttransportgeschwader 63 gestellten Hamburger SAR-Hubschrauber fast vollständig im Hansapark in Sierksdorf spielt.
Bei den "Rettungsfliegern" besteht zwar der "Ehrgeiz, alles so authentisch wie möglich zu machen", versichert Produzent Peter Otto, aber schließlich ist es eine Unterhaltungsserie und da werde natürlich auch "gemenschelt".
So kommen Marlene Marlow alias Notärtin Sabine Petersen und Rainer Sellien alias Rettungsassistent Paul Reinders auch noch dazu, im Hansapark eine Bratwurst zu essen und Karussell zu fahren. Genauer gesagt "Rio Dorado", die Wasser-Bobbahn. "Es gibt zuviel Gewalt und Blut überall zu sehen", meint Marlow. Bei den "Rettungsfliegern" würden eben auch viele private Geschichten erzählt:"Wir bieten Action mit Herz".
Weder die zeitweiligen Absperrungen noch das vorrübergehenden Abschalten der Musik (Eiter:"Wir haben sonst Probleme mit dem Ton".) scheint die Besucher zu stören:"Viele sehen die Dreharbeiten eher als eine zusätzliche Attraktion", sagt Karwei. Und als Gelegenheit, sich ein Autogramm von Marlene Marlow zu ergattern, die bereits die dritte Notärtztin der seit sechs Jahren laufenden Fernsehserie ist.
Gesendet wird die Folge aus dem Hansapark voraussichtlich im nächsten Frühjahr.
chr

Kieler Nachrichten vom 09.Mai.2003

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