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Maaahzel


 

 
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19. RE: Mystery Park
17-Aug-06, 12:53 Uhr ()
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«Der Bund»: Wirtschaft
«Das ist ja nur Kino»
Ein Augenschein im gebeutelten Mystery-Park in Interlaken

Das grösste Rätsel im Rätselpark harrt weiter einer Lösung: Wie kann die Zukunft des Mystery-Parks gesichert werden? Diese Woche sollte etwas mehr Klarheit bringen: Bis zum 15. August müssen die Aktionäre und Gläubiger des Parks Stellung nehmen zum Sanierungsplan des Sachwalters.

Während hinter den Kulissen um die Zukunft des Parks gerungen wird, läuft der Betrieb normal weiter. Das heisst: mehr oder weniger normal. Unter dem Spardruck habe er heuer das Marketingbudget von 1,6 Millionen auf knapp 500 000 Franken senken müssen, sagt Geschäftsführer Fritz Zemp. Der Spardruck drückt auf die Besucherzahlen. Bis Ende letzter Woche zählte der Park in diesem Jahr total rund 103 000 Besucher. Für das Gesamtjahr rechnet Zemp mit 160 000 bis 200 000 Gästen. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 208 000 – und ohne Hochwasser wären es 2005 laut Park-Schätzung 20 000 bis 25 000 mehr gewesen.

Seit der Eröffnung im Mai 2003 zählte der Park bisher total rund 960 000 Besucher – wovon zwei Drittel in den ersten beiden Jahren kamen. An guten Tagen kommen derzeit vielleicht 1000 bis 2000 Leute. Am vergangenen Freitag war solch ein guter Tag: Gegen das Wochenende kommen meist mehr Leute als am Wochenanfang, das Wetter war ziemlich trüb (das hält die Leute von den Bergen ab), die Regenschauer hielten sich aber im Rahmen (so dass die Lust zum Ausgehen nicht komplett verloren ging), und es war für die Region der letzte Freitag der Schulferien. Die Bilanz des Tages: knapp 1300 Parkgäste. Das ist noch zu wenig, um ein Gefühl dichter Parkatmosphäre zu schaffen – aber immerhin sind an diesem Tag die Säle für die Filmvorführungen in den Themenpavillons ansprechend gefüllt.
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Die sieben Rätselpavillons mit Film und Ausstellung bilden nach wie vor den Kern des Parks. Wie konnten die alten Ägypter ihre riesigen Pyramiden bauen? Wie kommt es, dass schon die alten Inder von der Lichtgeschwindigkeit gesprochen haben? Wie erklärt sich, dass die Azteken die Laufbahn von Planeten gekannt zu haben schienen, die im Prinzip erst Jahrhunderte später entdeckt wurden? Was bedeuten die jahrtausendealten Bodenzeichnungen in der Wüste von Peru? So und ähnlich lauten die Fragen in den Pavillons, die zum Nachdenken über Ausserirdische einladen sollen.

Doch die Parkleitung hat erkannt, dass mehr Irdisches gefragt ist – eine Serie von Attraktionen, die mehr Erlebnisgehalt bieten und besonders auch Kinder begeistern. Die Umsetzung solcher Ideen im grossen Stil kostet aber Geld – und dieses hat der Park zurzeit nicht. Untätig ist er dennoch nicht ganz geblieben: Goldsuchen, Trampolinspringen und neuerdings Kamelreiten sind einige der Angebote, die den Park vor allem für Kinder interessanter machen sollen.

Das Problem des Parks seien nicht die Besucher, sondern die Stänkerer, die noch nie dort waren, hatte Initiant Erich von Däniken einst betont: Die meisten Besucher seien begeistert. Ein Augenschein am vergangenen Freitag mit Befragungen von gut einem Dutzend Besuchern bringt allerdings weniger eindeutige Rückmeldungen. «Schöne, beeindruckende Bilder, die zum Denken anregen», lobt eine Frau in mittlerem Alter. «Aber wenn man es mal gesehen hat, hat man es gesehen», ergänzt ihr Begleiter: «Im Europapark in Rust kann man alle zwei bis drei Jahre wieder gehen, dann gibt es wieder neue Bahnen. Hier ändert sich kaum etwas.»
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«Da kommst du nur einmal», sagt auch ein Mann aus Zürich. Er kritisiert zudem die hohen Eintrittspreise: «Eine Familie kann sich das fast nicht leisten.» Erwachsene zahlen 48 Franken, Kinder 28 Franken. Der neue Familienpass für pauschal 72 Franken (ein Erwachsener) bzw. 120 Franken (zwei Erwachsene) soll den Park vor allem für kinderreiche Familien attraktiver machen.

Kinder hat es an diesem Tag im Park ziemlich viele. Ein Jugendverein aus der Innerschweiz ist mit 80 Kindern zwischen 6 und 13 Jahren angereist. «Die Kinder haben Freude», sagt ein Gruppenleiter: «Noch keiner hat gesagt, es sei langweilig.» Der Leiter selbst ist zum zweiten Mal hier und empfiehlt den Park als Ausflugsort für Kindergruppen. «Aber die Eintrittspreise sind unverschämt», findet er: Für Gruppen sollte es nicht mehr als 15 Franken pro Kind kosten – «dann würden alle Schulreisen der Schweiz hierher kommen».

Die Kinder selbst zeigen gemischte Reaktionen. Zwei Knaben (7 und 10) sagen, der Park sei «cool», und die Filme seien «sehr schön». Ein anderer Knabe (zirka 10) zuckt mit den Schultern, findet das Ganze «so so la la» und erfreut sich am meisten an den Videospielen. Ein 12-jähriger Knabe hält mit seiner Begeisterung ebenfalls zurück und sagt, am meisten habe ihm die Lasershow in einem der Themenpavillons gefallen. Ein etwa gleichaltriges Mädchen meint, ihr gefielen die Ausstellungen in den Pavillons am besten.

«Die Ausstellungen, die Filme – mir gefällt es», sagt eine Touristin aus England, die zurzeit mit ihren Kindern Ferien in Interlaken macht. Ihre Hauptkritik: «Ich mag nicht, dass die Leute im Park rauchen dürfen.» Ein amerikanischer Tourist, der mit seinem Sohn gekommen ist, verströmt wenig Enthusiasmus, sagt aber, dass ihm der Park ganz gut gefalle. «Ich mochte ,Challenge‘», ergänzt sein Sohn. In jenem Pavillon sehen die Besucher dreidimensionale Szenen aus der Sicht des Cockpits eines Weltraumgleiters.
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«Wollen Sie eine ehrliche Antwort?», fragt die Mutter, die mit vier Kindern aus dem Kanton Schwyz angereist ist: «Es ist zu passiv, man kann zu wenig selbst machen.» Diese Botschaft ist mehrmals zu hören. «Ich hätte mehr Aktivitäten erwartet», sagt auch der vierfache Familienvater aus dem Kanton Luzern: «Das ist ja nur Kino.» – «Eindrückliches Kino», wie er ergänzt: Und man komme ins Nachdenken. «Schönes Kino», schiebt seine Frau nach. Aber eben, wie das Paar andeutet: Nicht mehr als Kino.

Meldung von Der Bund, Hansueli Schöchli <14.08.06>
Quelle: http://www.espace.ch/artikel_245125.html

Si non confectus, non reficiat

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