Trip Report: USA – Der Westen

1. Tag, Dienstag der 29. Juni:

Von Wien um 11:00 Uhr Abflug via Washington (8 Std. Flugzeit, 2 Std. Zwischenstopp) nach Las Vegas, Ankunft Ortszeit 18:00 Uhr (5 Std. Flugzeit). Die Anreise dauerte von Haustür zu Haustür etwa 20 Stunden. Übernachten in Las Vegas, im Hotel Best Western Mardi Gras.

Wie es sich herausstellte, sind die Best Western vom Preis-Leistungs-Verhältnis die besten Hotels. Sie liegen meistens sehr zentral, die Zimmer sind sehr geräumig, zwei große Doppelbetten – und man kann meistes mit dem Auto direkt vor der Zimmertür parken.

Tipps für Nationalparks:

Für die National Parks lohnt es sich, einen Park Pass zu kaufen (50 Dollar), wenn man mehr als zwei National Parks besuchen will. Diesen bezahlt man pro Fahrzeug, egal wie viele Personen mitfahren, gültig für ein Jahr.

In jedem National Park gibt es die Möglichkeit zum Reiten oder ein ATV (All Terain Vehicles – diese 2-spurigen Motorräder) zu Mieten.

Trecking-Schuhe sind für alle NP notwendig.

Auf der im folgenden, beschrieben Route durch die NP gibt es oft über 100 km lang keine Stadt, gelegentlich eine Ansammlung von etwa 20 Häusern, ebenso gibt es wenige Tankstellen und Restaurants (genügend Getränke vorher im Supermarkt einkaufen).

2. Tag, Mittwoch der 30. Juni:

Fahrt von Las Vegas zum Zion National Park (3 Std., 255 km). Im Zion fahren ständig kostenlose Busse, (in Nord-Süd-Richtung) die an diversen Punkten halten. Wanderung zu The Narrows (eine Schlucht die immer enger wird, bis man nur mehr im Bach gehen kann). Der Zion ist wunderschön und besitzt viele Möglichkeiten zum Wandern. Rehe kommen gelegentlich auf wenige Meter heran und kleine Hörnchen sind hier sehr zutraulich (klauen alles essbare).

Weiterfahrt zum Bryce Canyon (2 Std., 150 km) – wunderschöne Straße mit sensationellen, landschaftlichen Schönheiten (speziell der Streckenabschnitt im Zion, Ost-West-Richtung). Übernachten im Best Western Ruby’s Inn (eine Meile vor dem NP Eingang)

Route über Mount Camel Junction - Long Valley Junction - Junction 89/12
Details: von Las Vegas Richtung St. Georg auf #15, dann nach Washington auf der #15 bis Junction #9, dann die #9 über Hurricane und Virgin bis zum Zion, vom Zion auf #9 bis Camel Junction #89, weiter auf #89 über Orderville, Glendale und Hatch zur Junction #12, weiter auf #12 zum Bryce zur Junction #63 - die #63 führt in den Bryce Canyon hinein

3. Tag, Donnerstag der 1. Juli:

Wanderung im Bryce Canyon NP. Die Trails (Fußwanderwege) beginnen in der Nähe vom Amphietheater (schönster und größter Aussichtspunkt). Einer davon, der Navajo Loop Trail, ist ein 3,5 km langer Rundweg, der beim Sunset Point beginnt. Der Trail besteht aus einem relativ steilen Abstieg sowie einem steilen Aufstieg (160 Höhenmeter) und dauert je nach Kondition ein bis zwei Stunden. Tagsüber ist es sehr heiß im Bryce, abends kühlt es sehr stark ab. Daher empfiehlt es sich bei diesem Trail nach links den Abstieg zu wählen, weil der rechte Weg für den Aufstieg schattiger ist. Der Wanderweg ist wunderschön, man weiß nicht wo man zuerst hinsehen soll. Weiterfahrt mit dem Auto. Es gibt eine asphaltierte Straße in Nord-Süd-Richtung die 35 km lang ist, man kann bei allen Aussichtspunkten mit dem Auto parken. Der Bryce ist sehr beeindruckend! Am Spätnachmittag, Weiterfahrt Richtung Capitol Reef NP (2 Std., 170 km), Übernachtung im Best Western Capitol Reef (eine Meile vom NP entfernt).

Route über Escalante – Boulder – Grover – Torry
Details: von der #63 zurück auf die #12 und dann die #12 bis Torrey

4. Tag, Freitag der 2. Juli:

Fahrt durch den Capitol Reef National Park. Der Park besitzt spektakuläre Wüstenhochlandschaften und farbenprächtige Gesteinsfalten. Die Landschaften wirken sehr urzeitlich – man hat dort wirklich das Gefühl weit abseits jeder Zivilisation zu sein (was aber auch teilweise zutrifft)

Weiterfahrt zum Monument Valley Navajo Tribal Park. Der Highway vom Capitol Reef zu Monument Valley ist sehr sehr schön und extrem abwechslungsreich in Bezug auf Landschaft und Gesteinsformen.

Zwischenstopp Nähe Mexican Hat, beim Goosnecks State Park. Der Park liegt nur wenige Meilen abseits der Hauptstraße, ist kostenfrei und zeigt sehr eindrucksvoll wie ein Fluss einen Canyon formt. Mehrere große und hohe Canyon-Neander sind auf einen Blick sichtbar.

Nachmittags Ankunft im Monument Valley. Das Tal ist Indianerland und wird von den Navajos verwaltet (der NP-Pass hat hier keine Gültigkeit). Die Indianer sind sehr freundlich. Insgesamt gibt es rund um Monument Valley 72 Stämme mit 11.000 Personen, davon leben etwa 950 Personen im Valley.

Im Monument Valley gibt es beim Visitor Center einen Loop, den man mit dem eigenen Auto befahren kann oder man kann eine “Jeep-Tour“ mieten. Da der Loop aus einer relativ unwegsamen Sandpiste besteht, haben wir für 40 Dollar pro Person eine 2,5 Std. lange Tour gebucht. Die Tour hat dann 3 Std. gedauert und war sensationell. Der Fahrer war sehr nett, hat bei einem Stopp ein altes Indianerlied vorgesungen.

Abends Weiterfahrt nach Kayenta (in dieser Stadt wohnen fast nur Indianer), Übernachtung im Hampton Inn Monument Valley. An diesem Tag sind wir 330 km gefahren.

Route über Torrey – Cainville – Hanksville - Hite (über den Colorado-River) – Junction 95/261 - Mexican Hat - Monument Valley – Kayenta
Details: die #95 (über den Colorado-River) bis zur Junction #261, weiter die #216 (nur ein Stück der 261 ist "gravel road") bis zur Junction #163, weiter auf der #163 über Mexican Hat zum Monument Valley

5. Tag, Samstag der 3. Juli:

Vormittags Fahrt nach Page (2 Std., 160 km). Mittags Besichtigung des Lower Anthelope Canyon (der Upper Anthelope Canyon ist nicht so schön). Besichtigungstipp: Mittags herrscht in diesem Canyon das beste Licht! Der Canyon kann nur besucht werden wenn es einige Zeit nicht geregnet hat. Er wird auch von Indianern verwaltet (kein NP-Pass gültig) und man kann nur mittels einer schmalen Felsspalte in diesen Canyon einsteigen. Der Boden im Canyon ist teilweise sehr eng (10 cm) und rutschig.

Nachmittags Ausflug Nähe Page zum Horseshoe Bend, Glen Canyon Dam und Lake Powell. Übernachtung in Page, Hotel Travelodge.

Route auf der #163 bis Kayenta, dann auf der #160 bis Junction 98, weiter die #98 bis Page
Anfahrt zum Lower: Kreuzung N22B, nach etwa 300 m links (Feldweg) der Parkplatz zum Lower.
Anfahrt zum Horseshoe Bend: von Page aus einige Meilen in südlicher Richtung (Richtung Bitter Springs)

6. Tag, Sonntag der 4. Juli:

Fahrt zum Grand Canyon National Park, zur Südkante - South Rim (3 Std., 220 km). Der Grand Canyon ist 440 km lang, bis zu 1.600 m tief und max. 30 km breit. Am South Rim fahren kostenlose Busse entlang und man kann bei den jeweiligen Aussichtspunkten aussteigen. Man kann aber auch an der Kante entlang wandern. Am schönsten ist der Grand Canyon bei Sonnenuntergang. Abends ist es dort sehr kühl, tagsüber nicht zu heiß. Übernachtung im Yavapai Lodge East, im Grand Canyon Village.

7. Tag, Montag der 5. Juli:

Weiterfahrt zum Hotel: Buffalo Bills Resort und Casino (6 Std., 550 km).
Das Resort liegt etwa 55 Meilen südlich von Las Vegas. Obwohl das Resort mitten in der Wüste liegt, besitzt es neben unzähligen Spielautomaten eine große Achterbahn, die rund um die Hotelanlage führt, eine Baumstammrutsche, die quer durch das Casino führt, einen Free Fall Tower sowie viele andere kleinere Attraktionen. Jedoch gibt es pro Zimmer immer nur zwei Gratis-Tickets für die Attraktionen. (Roller Coaster 7 Dollar, Baumstammrutsche und Free Fall je 5 Dollar.)

8. Tag, Dienstag der 6. Juli:

Auf der Fahrt nach Los Angeles (6 Std., 500 km) führte uns ein Zwischenstopp nach Calico.
Diese kleine Western-Stadt ist relativ hübsch gemacht - man fühlt sich teilweise in den Wilden Westen zur Zeit des Goldrush zurückversetzt. Auf der Main Street werden lustige Showdown-Vorführungen geboten. Jedoch braucht man viel Enthusiasmus um sich nicht geneppt zu fühlen. Neben den 6 Dollar Eintritt kann man für 2 Dollar mit einem kleinen Zug mitfahren – der Rundkurs beträgt aber weniger als 200 m. Auch das gestellte Goldwaschen und die Besichtigung einer kleinen Mine müssen extra bezahlt werden. Alle "Attraktionen" hat man in etwa 30 Minuten besichtigt.

Die Strecke von Las Vegas nach Los Angeles führt 500 km lang durch Wüste und Felsenmassive, gelegentlich einige kleine Städte bez. Ansiedlungen. Erst wenige Meilen vor Los Angeles beginnt die Vegetation und schlagartig die “Zivilisation“.

Übernachtung in Los Angeles, im Hotel Figueroa (8 Nächte), in Downton
Wer einen leichten Schlaf hat, hört die ganze Nacht die sehr durchdringenden Sirenen der Einsatzfahrzeuge, die ständig unterwegs sind. Die Hotel Zimmer sind muffelig, schöne Pool-Anlage.

9. bis 15. Tag, vom 7. bis 13. Juli:

Besuch der Freizeitparks: Universal Studios Holywood, Disneyland, Disney’s California Adventure, Knott’s Berry Farm, Sea World San Diego (von L.A. bis San Diego – 200 km)

In den Freizeitparks kostet ein “Hot Dog“ zwischen 6 und 9 Dollar (von dem man aber nicht satt wird) und ein alkoholfreies Getränk zwischen 3 und 4 Dollar.

Los Angeles – ist sicherlich eine der hässlichsten Städte in den USA. Viele breitspurige und baufällige Highways durchziehen diese flächenmäßig, riesengroße Stadt, die größtenteils wie ein europäisches, vergammeltes Industriegebiet wirkt (Durchmesser etwa 120 km). Es gibt keine Tages- oder Nachtzeit ohne Stau. Von Universal City zum Disney Resort braucht man ohne Stau eine Stunde mit dem Auto. Hollywood Sign kann nicht besichtigt werden, weil die Hollywood Hills für den öffentlichen Verkehr gesperrt sind. Der Walk of Fame und das Mann’s Chinese Theater befinden sich in einer nicht besonders anspruchsvollen Gegend und wirken eigentlich triste. Dort (wie auch leider überall in L.A.) sind viele obdachlose Bettler und billige Ramsch Geschäfte. Einzig Beverly Hills mit seinen Nobel Villen und der relativ kurze Rodeo Drive wirkt gepflegt. Hier findet man gelegentlich auch einige Straßen die von Palmen gesäumt sind. Die Sehenswürdigkeiten kann man innerhalb von 2 Stunden besichtigen – aber es wäre besser diese Zeit anderswertig zu nutzen.

Im Norden von Los Angeles findet man Santa Monica, mit dem Santa Monica Pier. Die Gegend ist etwas hübscher als L.A. und der Pier wirkt ganz nett. Auf dem Pier befinden sich einige Fahrgeschäfte, die aber nicht gerade einen vertrauenserweckenden Eindruck vermitteln.

Die Sandstrände bei L.A. sind breit und sehr windig, das Wasser kaum wärmer als 20 Grad.

16. Tag, Mittwoch der 14. Juli:

Fahrt von L.A. nach Pismo Beach (400 km), Übernachten im Hotel: Best Western Casa Grande Inn.

17. Tag, Donnerstag der 15. Juli:

Fahrt nach San Francisco (300 km), auf dem Highway Number One. Zwischenstopp bei der Halbinsel Monterey, Besichtigung des 17-miles-Drive, eine kostenpflichtige Privatstraße. Übernachten in San Francisco, Hotel The Pickwick (4 Nächte).

18. bis 20. Tag, vom 16. bis 18. Juli (Besichtigung San Francisco – es genügen 2 Tage):

Fahrt mit dem Cable Car (3 Dollar pro Person pro Fahrt) von Market Street zu Fisherman’s Wharf. Der Pier 39, ist ein schöner touristischer Pier, mit vielen ausgefallenen Souveniershops und diversen Gastro Angeboten.

Besichtigungen:
Im Hafen von Fisherman’s Wharf, ein U-Boot sowie ein Frachter aus dem Zweiten Weltkrieg.
Chinatown und dem Tin Hou Tempel (Waverly Place 125, oberste Etage, mit Terrasse - schöne Aussicht).
Coit-Towers auf dem Telegraph Hill (mit dem Aufzug hinauf sehr tolle Aussicht über ganz San Francisco).
Lombard Street (die steilste Straße mit Serpentinen).

Abends Schifffahrt nach Alcatraz (die Abendtour, bez. alle Alcatraz Trips, muss man vier Wochen vorher über das Internet bestellen, sonst gibt es keine Tickets). Die Besichtigung vom Gefängnis ist sehr eindrucksvoll.

Fahrt über die Golden Gate Bridge (inklusive Fußmarsch darüber).
Direkt hinter der Brücke (Richtung Norden – Sausalito) ist auf der rechten Seite ein Parkplatz. Dort kann man aussteigen und dann zu Fuß ein Stück über die Brücke laufen (sehr windig).
Wenn man dann von Sausalito wieder zurückfährt nach San Francisco hinein fährt, kurz vor der Brücke den Berg hinauffahren – tolle Aussichtspunkte auf die Bridge und die Bay.

Besichtigung der Hausboote in Sausalito und Besichtigung der USS Hornet (Flugzeugträger); http://www.uss-hornet.org

Nochmals mit dem Cable Car zum Pier 39, Besichtigung des Bay-Aquariums (Haie, Rochen und Seesterne kann man dort berühren, sehr langer Unterwassertunnel)

Schifffahrt (Bay-Ship-Cruise) Route: in der Bucht von San Francisco, schöne Aussicht auf die Skyline der Stadt, bei Alcatraz vorbei und unter der Golden Gate Bridge hindurch.

Leider war an allen Tagen die Golden Gate Bridge teilweise immer im Nebel. Das Wetter war morgens und abends sehr kühl (12 Grad), bei der Schifffahrt kalt.

21. Tag, Montag der 19. Juli:

Fahrt durch den Yosemite National Park bis zum Mono Lake (450 km) – landschaftlich sehr schön, Übernachtung im Hotel: Mammoth Lake Inn (nobles Wintersporthotel mit Schiliften vor dem Eingang).

22. Tag, Dienstag der 20. Juli:

Fahrt durch Death Valley National Park bis Las Vegas (600 km).

Dieses eindrucksvolle Wüstengebiet (230 km lang und 26 km breit), liegt teilweise unterhalb der Meeresspiegels, mit Salzseen, Wanderdünen, bizarre Felsformationen und vielfarbige Canyons. Etwa 50 Grad heiß ist es dort, aber alle Naturschauspiele (Aussichtspunkte) liegen nur ein paar Gehminuten von den Parkplätzen entfernt.

Besichtigung vom Salzsee Badwater - 86 m unter dem Meeresspiegel.
Fahrt auf Artist’s Drive (Einbahnstraße) - viele bunte Felsen.
Besichtigung Zabriskie Point – sehenswerte Felsenrücken (wie erstarrte Wellen).
Hinauf zu Dante’s View (1670 m hoch, 20 km lange Pass-Straße) – sensationeller Ausblick auf das Tal und dem Salzsee!

Bei jeder kleinsten Steigung, ist beim Auto die Kühlwassertemperatur rapid gestiegen, teilweise mussten wir deswegen im Auto die Klimaanlage ausschalten. In regelmäßigen Abständen gibt es immer am Straßenrand Tanks mit Wasser zum Nachfüllen für den Auto-Kühler.

Übernachtung in Las Vegas, im Hotel Mirage (7. Nächte).
Das Mirage besitzt einen sehr schönen und großen Poolbereich, der von dichten Palmen umgeben ist. Der Pool selbst bietet eine kleine und eine etwas größere Wasserrutsche, die Wassertiefe ist kontinuierlich etwa 1,5 Meter. (Der Zutritt zu den Pools der jeweiligen Hotels ist nur den Hotelgästen erlaubt, es wird genau kontrolliert.)

22. bis 28. Tag, vom 21. bis 26. Juli:

Besichtigung Las Vegas, respektive die Hotels am Strip (Luxor, MGM, Venetian, Treasure Island, Excalibur, New York, Circus, Sahara, Stratosphere Tower).

Flug zum Grand Canyon North Rim (etwa 40 Min. Flugzeit mit einem zweimotorigen Flugzeug), Helikopter-Flug in den Canyon hinunter (10 Min), Bootsfahrt auf dem Colorado (30 Min.) Lunch am North Rim mit sensationeller Aussicht. Durch den Heli-Flug bekommt man einen tollen, zusammenhängenden Eindruck vom Canyon und seiner Umgebung.
Der South Rim wird von der Regierung verwaltet, der North Rim von den Indianern. Uns hat landschaftlich der North Rim besser gefallen. (Achtung: vor Ort sind die Heli-Flüge meistens ausgebucht!)

Besichtigung des Hoover Dam (40 km südöstlich von Las Vegas).
Die Staumauer ist 221 Meter tief, 379 Meter lang und 13 Meter dick. Sie staut den Colorado River zum 640 km² großen und 177 km langen Lake Mead See. Dieser ist 177 km lang, 180 m tief und hat eine Uferlänge von 885 km.

Las Vegas – eines der Traumziele vieler Menschen. Aber wenn man da im Landeeinflug die Stadt von oben sieht, dann bei Tageslicht das erste Mal über den Strip fährt, dann relativiert sich das schon sehr. Sicherlich, Vegas ist eine ganz nette Stadt mit vielen Unterhaltungsmöglichkeiten – die man aber nur dann so richtig in Anspruch nehmen kann, wenn man sehr sehr viel Geld ausgibt! Natürlich kann man Las Vegas auch kostengünstig besichtigen, aber dann gewinnt man nicht wirklich Einblick in jene Atmosphäre, die eigentlich den Reiz dieser Stadt ausmacht. Wer Vegas preisgünstig besucht, der kann zwar die aufwendigen und exklusiven Hotels besichtigen die entlang des Strips zu finden sind, aber der Rest von Las Vegas besteht aus Standart-Einfamilien-Häuser mit diversen Shopping Malls und Supermärkten, sowie den Billig-Hotel-Ketten (wie überall in den USA).

Obwohl Vegas nur von Gesteinswüste umgeben ist, vergisst man das sofort, sobald man sich einige hundert Meter innerhalb der Stadt befindet. Hier wird nicht gespart. Energie scheint hier nichts zu kosten (in Wahrheit darf das jeder Besucher teuer bezahlen). Am Abend, wenn die großen Hotels am Strip in ihrem Licht erstrahlen, laute Musik an jeder Ecke dröhnt, die Gehwege überquellen und die Fahrzeuge am Strip nur mehr im Schritttempo fahren können – dann rollt der Dollar. Ich begreife immer noch nicht, wie jede Nacht, tausende von Menschen auf zig tausenden von Spielautomaten und Spieltischen binnen Minuten tausende von Dollars verlieren! Bei vielen Rouletttischen sind als Minimum 20 oder gar 100 Dollar Einsatz. Und ich habe auch gesehen (der Einsatz wird oft digital auf Anzeigetafeln angezeigt), wie jemand beim Black Jack innerhalb von fünf Minuten 320.000 Dollar verloren hat. Ich will gar nicht an die Einsätze hinter verschlossenen Türen denken. Zwar gibt es Slotmaschinen, an denen man für einen Cent spielen kann, aber so über den ganzen Abend hinweg, läpert sich das auch zusammen.

Jedes große Hotel am Strip, bietet außer den unzähligen Shows, auch andere Attraktionen an:
Im Hilton Hotel befindet sich ein Star Trek 4D Kino. Vor dem New York New York Hotel dreht eine Achterbahn seine Runden und im Sahara Hotel, respektive im dazugehörigen Nascar Cafe startet Speed the Ride, ein Roller Coaster mit Katapultstart. Vor dem Treasure Island Hotel gibt es abends (alle 1,5 Std.) eine Piraten Show mit vielen pyrotechnischen Effekten, in deren Verlauf eines der beiden Schiffe untergeht. Vor dem Bellagio Hotel kann man große Wasserspiele mit Musik bestaunen und vor dem Mirage Hotel alle 15 Minuten einen Vulkanausbruch. Im Circus Circus Hotel gibt es einen Kinderbereich mit vielen Geschicklichkeitsspielen, bei denen man relativ leicht gewinnen kann (Stofftiere). Im hinteren Bereich liegt der Adventure Dom, der viele Fahrgeschäfte (Achterbahn, Schifffahrt, Karussells, etc.) bietet, für die es auch ein günstiges Tagesticket gibt. Der Statoshere Tower (350 m hoch) – ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Der Aufzug kostet 9 Dollar und auf dem Observationsdeck (in etwa 240 Meter Höhe) hat man eine wunderschöne Aussicht über ganz Las Vegas, inklusive Umgebung. Oben gibt es auch drei Thrill Rides: X-Scream (8 Dollar) ist eine Wippe, auf der ein Wagen über den Rand der Aussichtsplattform hinaus fährt, High Roller (4 Dollar) - eine Achterbahn und bei Big Shot (8 Dollar) wird man zuerst 50 Meter in den Himmel hinaufkatapultiert, ganz auf die Spitze des Turms – und dann geht’s in freien Fall wieder hinunter. Eine Tageskarte die der Aufzug und alle drei Rides inkludiert, so oft man will, kostet 25 Dollar.

Von den Hotels am Strip hatten wir das Mirage gebucht. Sauteuer, aber einmal gönnt man sich so was. Zwar kann ich das Best Western (indem wir anfangs unsere Rundreise auch eine Nacht verbrachten) sehr empfehlen, aber nur zum Übernachten - z.B. ist das Pool dort unter jeder Kritik! Das Mirage befindet sich in einem ganz guten Zustand und bietet eine angenehme Atmosphäre, sofern man den ständigen Menschenstrom, sowie das geklimmpere der Spielautomaten ignorieren kann – aber das ist am Strip - in und außerhalb der Hotels - Tag und Nacht der Fall. Das Luxor, Excalibur und MGM Grand machen auch einen ganz guten Eindruck, die anderen - Venetian, Treasure Island, New York New York, Sahara, Circus Circus und Stratosphere Tower – denen sieht man schon etwas den Zahn der Zeit an (innerhalb). Speziell das Sahara, Circus Circus und Stratosphere Tower – die wirken schon etwas muffelig, Teppiche und Tapeten sehr abgenutzt. Im Venetian – äußerlich wunderschön gebaut, innen eine Katastrophe, hässlich und penetranter Geruch von Desinfektionsmitteln (in den Hotels darf überall geraucht werden).

Das Essen ist mittlerweile auch sehr sehr teuer in Las Vegas. Billige Alternativen sind die Fast Food Ketten, die auch am Strip und sogar innerhalb einiger Hotels zu finden sind. Weiters gibt es im Sahara, Circus Circus und Stratosphere Tower ein gutes All-what-you-can-eat-Buffet, um etwa 10 Dollar inklusive alkoholfreie Getränke. Aber für jeden Tag, wird so ein Buffet auch schnell fad (tagtäglich immer das gleiche Angebot, auch untereinander).

Die großen Hotels besitzen teilweise traumhaft schöne Poolanlagen – aber immer nur für die jeweiligen Hotelgäste – und die werden ganz streng kontrolliert!

29. Tag, Dienstag der 27. Juli:

Rückflug Las Vegas via Washington nach Wien.

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