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Foren-Gruppen Allgemeines Forum Beitrag Nr. 6396
Beitrag Nr. 6396
allerlei112
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Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent
02-Aug-06, 09:07 Uhr ()
Aus der Kreiszeitung Syke vom 02.08.2006:

Zitat:
"Der Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist zahlungsunfähig. Gestern Nachmittag um 15 Uhr wurde durch Beschluss des Amtsgerichts Bremen die vorläufige Insolvenz für die Firma Huss Maschinenfabrik GmbH & Co KG in Bremen angeordnet."...
Zitat Ende.

Der Artikel informiert weiterhin:
Die Firma Huss wurde 1919 gegründet und baute zunächst nur Ersatz- und Bauteile für Schiffe. Ab 1969 stieg sie in die Freizeitbranche ein. Seit den 90er Jahren ist die Firma auch unter dem Label "Huss Rides" bekannt geworden. Seit 2006 orientierte sich das Unternehmen angeblich nur noch am Bau von Freizeitanlagen. Einige bekannte Fahrgeschäfte von Huss: "Breakdance", "Top Spin", Shot´n Drop" und "Frisbee".

Viele Grüße,
Micha

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Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent, allerlei112, 02-Aug-06, 09:07 Uhr, (0)
  RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent, Dasdi, 02-Aug-06, 09:37 Uhr, (1)
     RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent, vekoma fan, 02-Aug-06, 10:17 Uhr, (2)
  RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent, Maaahzel, 02-Aug-06, 21:16 Uhr, (3)
     RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent, JUK, 03-Aug-06, 15:30 Uhr, (4)
     RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent, Session Deluxe, 03-Aug-06, 19:20 Uhr, (7)
  RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent, Maaahzel, 03-Aug-06, 15:44 Uhr, (5)
     RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent, Sparx, 03-Aug-06, 15:48 Uhr, (6)

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Dasdi


 

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1. RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent
02-Aug-06, 09:37 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Upps, da sag ich nur: Unverhofft kommt oft...

Ich habe zwar keine Ahnung von den betriebswirtschaftlichen Ergebnissen der letzten Jahre, aber das ist ein typisches Beispiel dafür, dass Firmen, die einen guten Ruf genießen und tolle Produkte auf den Markt werfen, von jetzt auf gleich insolvent werden können.

Jaja, ich weiss, Insolvenz muss heute nicht das Aus bedeuten, sondern ist evtl nur der Übergang im eine andere Firmenform. Aber es ist doch schon bedauerlich.

Gabs denn in der Vergangenheit irgendwelche Anzeichen für "schlechte Zeiten"?

Was ist Zynisch? - Wurst im eigenen Darm! (Hagen Rether)

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vekoma fan


 
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2. RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent
02-Aug-06, 10:17 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 1
 
Naja den wirklichen Kracher konnte Huss in den letzten Jahren wirklich nicht mehr landen ausser das man aus den kleinen Huss Rides Giant Huss rides konzipiert hat. Der Markt schein aber satt gewesen zu sein. denn so wirklich super lief das Geschäft wohl auch nicht und das Konzeot ist wohl nicht ganz aufgegangen wie man es gern gehabt hätte.

Schade wäre es trotzdem wenns jetzt ganz aus wäre.

Gruß Pierre

"Don´t fight it, ride it"

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Maaahzel


 

 
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3. RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent
02-Aug-06, 21:16 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Interessant ist, dass der deutsche Stahlriese Thyssen Krupp Huss übernehmen möchte. So gehts gerade durch die Newswires. Dazu kommt:

Unbestätigten Gerüchten zu folge besteht diese Idee ja schon länger. Interessant wird es sein zu beobachten, ob und wie das geschehen soll. Uch hier gibt die Gerüchteküche wieder einiges her. Einmal heißt es, der Gekaufte soll vollständig eingegliedert wird, ein anderes heißt mal heißt es, dass TK als reiner Investor auftreten möchte. Für beide Fälle scheint es aber realistisch, dass irgendwann mal am Ende Huss Rides (eine Tochter der Thyssen Krupp) und Huss Parts (xxx?) als eigenständige(?) Departments etabliert/weitergeführt werden sollen...

Spannende Geschichte das. Bin mal gespannt, wieviele Gerüchteblasen noch platzen, und was sich am Ende als handfester Fakt erweist. Jedenfalls sollte sich eine Übernahme durch TK abzeichnen, dürfte das eine gute Nachricht sein. Denn dann gehts für die Kd der Huss so oder so weiter. Mit Patenten und Ersatzteilen.

Gruß
Marcel

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JUK

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4. RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent
03-Aug-06, 15:30 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 3
 
Karussellbauer Huss will mit kleinerer Belegschaft überleben

Das Bremer Unternehmen beantragt Eröffnung eines Insolvenzverfahrens / Übernahme durch Krupp Stahlbau Hannover geplatzt

Für den wohl größten deutschen Hersteller von Fahrgeschäften, die Bremer Maschinenfabrik Huss, hat das Amtsgericht ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet.

Bremen - Fast jeder hat ihre Produkte schon mal gesehen, viele haben sie bereits ausprobiert, aber kaum jemand kennt die Herstellerfirma: Huss entwickelt und produziert seit 1969 Fahrgeschäfte für Jahrmärkte und Vergnügungsparks in aller Welt - insgesamt fast 50 verschiedene Modelle, darunter Klassiker wie Breakdance, Top Spin oder Frisbee.

Da bei den Kirmesbesuchern das Geld nicht mehr so locker sitzt, tun sich die deutschen Schausteller aber seit Jahren schwer damit, neue, millionenteure Karussells zu ordern.

Die Bremer Firma steuerte gegen, indem sie ihre Montage nach und nach ins kostengünstigere Budapest verlegte und sich außerdem stärker auf den Bau von Anlagen für Freizeitparks konzentrierte, vor allem in China und den USA.

Gegründet wurde Huss schon 1919, aber damals lieferte die Maschinenfabrik nur Schiffsausrüstungen. Erst 1969 stieg sie auf Karussells um, zu denen später auch eine Piraten-Schiffsschaukel gehörte. Die Produktion ist anspruchsvoll: keine Fließbandarbeit, sondern Einzelanfertigung auf Bestellung. Manche Modelle werden laut Betriebsrat nur drei- oder viermal gebaut, die Renner wie Breakdance höchstens hundertfach. Jede Neuentwicklung wird abschließend nicht nur von Sicherheitsexperten, sondern auch von Flugmedizinern getestet - schließlich soll bei den rasanten Rund- und Höhenfahrten niemand ohnmächtig werden.

Huss ist mit seinen 280 Beschäftigten in die Krise geraten. Nach Angaben der Industriegewerkschaft Metall schrumpfte der Umsatz 2005 im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte. Zudem leide die Firma unter Altlasten: Weil die Kauflust der Schausteller zurückgegangen sei, habe Huss die Vermietung im Leasing-Verfahren angeboten - und dadurch manches Karussell bald wieder zurücknehmen müssen.

Als Retter kam die zur Certina-Holding gehörende Krupp Stahlbau Hannover (KSH) ins Gespräch, die den Betrieb übernehmen und weiter sanieren wollte. IG Metall und Betriebsrat akzeptierten, dass das Urlaubs- und Weihnachtsgeld gestrichen wurden und neun von gut 40 Beschäftigten in der Bremer Zentrale die Kündigung erhielten - ursprünglich sollte sogar fast die Hälfte entlassen werden. Auch in der Budapester Produktion wurde "drastisch reduziert", heißt es beim Bremer Betriebsrat.

Doch die geplante Übernahme ist mittlerweile geplatzt, wie KSH-Geschäftsführer Jürgen Mitsch der FR sagte: "Wir hätten so hohe finanzielle Risiken übernehmen müssen, die eventuell auch KSH massiv in Mitleidenschaft gezogen hätten."


Kreditverträge nicht verlängert

Am Ende sah Huss nur noch den Weg ins vorläufige Insolvenzverfahren. In einer kurzen Pressemitteilung nannte die Firma dafür einen maßgeblichen Grund: Die Ende Juli ausgelaufenen Kreditverträge seien nicht weiter verlängert worden. Anders ausgedrückt: Die Banken wollten das Unternehmen offenbar nicht länger stützen. Damit entfielen auch deren Bürgschaften für Anzahlungen von Auftraggebern, und so blieben die Geldeingänge für Neugeschäfte aus.

"Insolvenzverwalter, Geschäftsleitung und Investoren führen derzeit Gespräche, um die Arbeitsplätze, die Produkte und die Marke Huss für den Weltmarkt zu erhalten", teilt die Firma weiter mit. Die Auftragslage sei "mittlerweile gut". Und die Geschäftsführer haben bereits vorsorglich eine neue Firma gegründet: Huss Park Attractions. Ob vielleicht auch noch KSH mit einsteigt? Geschäftsführer Mitsch will das "nicht ganz ausschließen". Eckhard Stengel


Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?em_cnt=940511

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No ned huddla

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Session Deluxe
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7. RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent
03-Aug-06, 19:20 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 3
 
>Interessant ist, dass der deutsche Stahlriese Thyssen Krupp Huss übernehmen möchte. So
>gehts gerade durch die Newswires.

Schon merkwürdig. Ich hab da vor einigen Monaten nämlich was ganz anderes bzgl. TK gelesen.

http://www.onride.de/viewtopic.php?p=256670&sid=539778f1d8d37e36d878c310ef08f688&-1

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Maaahzel


 

 
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5. RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent
03-Aug-06, 15:44 Uhr ()
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Im freien Fall

Drei Jahrzehnte beherrschte die Firma Huss die Karussellszene wie kaum ein anderer. Jetzt musste sie Insolvenz anmelden - obwohl Millionen-Aufträge vorliegen.
Insider vermuten Missmanagement
von Jan Zier

Alles sieht nach einem blendenden Geschäft aus: Die Firma Huss ist in ihrer Branche seit langem der Marktführer, hat nach eigenen Angaben noch Aufträge in zweistelliger Millionenhöhe und arbeitet auf einem Markt, der zumindest in Asien boomt. Trotzdem ist der Bremer Hersteller von Fahrgeschäften für Jahrmärkte und Freizeitparks pleite - wegen "ausgelaufener Kreditverträge" und "ausbleibender Geldeingänge", wie es offiziell heißt. Insider sprechen von Missmanagement. Die Geschäftsleitung wollte sich gestern gegenüber der Presse nicht äußern.

"Die finanziellen Altlasten machen uns kaputt", sagt Thomas Müller, Betriebsrat der Huss Maschinenfabrik. Branchenkenner hat der am Dienstag eingereichte Insolvenzantrag indes wenig überrascht. Die Firma "kränkelte" bereits seit dem vergangenen September, sagt auch Jürgen Kandulla von der IG Metall. Zudem seien die Fertigungskapazitäten in Ungarn, wo Huss seit über zehn Jahren produzieren lässt, "nur unregelmäßig ausgelastet".

Huss - einst ein Hersteller von Schiffsausrüstungen - baut seit 1969 Fahrgeschäfte. Klassiker wie der "Break Dancer" wurden in Bremen ebenso entwickelt wie der 60 Meter hohe "Space Shot", dem im Space Park eine eigens nachgebaute Ariane-Rakete zur Seite gestellt wurde. "Das ist gute Werbung für uns", hieß es damals bei Huss. Über 750 Anlagen hat die Firma in alle Welt verkauft, allein der "Break Dancer" wurde seit 1985 rund 100 Mal ausgeliefert - Stückpreis damals: rund drei Millionen Mark.

"Die müssen viele Millionen verdient haben", sagt ein Branchenkenner, der nicht genannt werden will. "Ich weiß nicht, was die mit dem Geld gemacht haben". Zwar sei die Zahlungsmoral unter den Schaustellern "nicht die beste", dennoch spreche einiges dafür, "dass da schlechte Geschäftsleute am Werk waren". Davon betroffen sind weltweit rund 280 MitarbeiterInnen, knapp 50 unter ihnen in Bremen-Hastedt.

Huss gilt als der "Mercedes" unter den Herstellern von Fahrgeschäften - und ist damit auch etwas teurer als die Konkurrenz aus dem Ausland. Gleichwohl hat man in Bremen den Trend weg von den Jahrmärkten und hin zu den Freizeitparks wohl etwas verschlafen. Seine Geschäfte habe Huss all die Jahre überwiegend mit den Schaustellern gemacht, sagt Betriebsrat Müller - doch genau dieser Markt, berichten Experten übereinstimmend, sei vor zehn Jahren eingebrochen. Zu zahlreich seien mittlerweile die Alternativen, seine Freizeit zu verbringen. Auf den Jahrmärkten boome nur noch die Gastronomie. In den Freizeitparks wiederum ist demnach zwar noch gutes Geld zu verdienen. Auch haben die meisten Parks in Deutschland einen "Huss" im Programm. Dennoch, sagen Insider, hätten es die Bremer versäumt, hier "attraktive und innovative Modelle" anzubieten, die über das hinausgingen, was auf den Freimärkten der Republik - in kleinerer Form - schon zu sehen sei. Hinzu komme ein weiteres Problem: Die Konkurrenz aus Italien und den Niederlanden baue ihre Fahrgeschäfte für die Jahrmärkte "wesentlich kompakter". Wo ein "Huss" fünf Transporter benötigt, reichen anderswo schon zwei. Ein zugkräftiges Kaufargument, nicht erst in Zeiten hoher Benzinpreise.

Wie es in Bremen weiter geht, ist bislang noch unklar. Zwar gab es in der Vergangenheit bereits ein Übernahmeangebot der Krupp Stahlbau aus Hannover, berichtet Kandulla. Auch wurde ein entsprechender Sanierungstarifvertrag ausgehandelt. Fast die Hälfte der Stellen hätten abgebaut, Gehälter um zehn Prozent gekürzt werden sollen. Doch aus dem Geschäft wurde nichts. "Wir", sagt Müller, "haben unsere Hausaufgaben gemacht."

taz Nord vom 3.8.2006, S. 24, 115 Z. (TAZ-Bericht), Jan Zier

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Sparx
Mitglied seit 19-Jul-06
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6. RE: Fahrgeschäfte-Hersteller Huss ist insolvent
03-Aug-06, 15:48 Uhr ()
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Letzte Bearbeitung am 03-Aug-06 um 15:49 Uhr ()
"Die müssen viele Millionen verdient haben", sagt ein Branchenkenner, der nicht genannt werden will. "Ich weiß nicht, was die mit dem Geld gemacht haben". Zwar sei die Zahlungsmoral unter den Schaustellern "nicht die beste", dennoch spreche einiges dafür, "dass da schlechte Geschäftsleute am Werk waren".

*lach* anscheinend ja wirklich ein "Profi" in der stahlverarbeitenden Industrie, einfach eine schöne Aussage wie Sie M.Glos nicht besser hätte treffen können.

Gruß
Thomas

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