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Braunbären wieder im Wildparadies Tripsdrill
12-Aug-09, 20:08 Uhr ()
Wildparadies Tripsdrill, Cleebronn: 1972 kamen die Oberforstdirektion Stuttgart und die Gemeinde Cleebronn auf den Erlebnispark Tripsdrill zu – mit einem besonderen Anliegen: Ein naturnaher Wildpark sollte den Fremdenverkehr in der Region beleben und als zusätzliches Bildungsangebot dienen. Betreiberfamilie Fischer griff diese Idee sofort auf und gründete das Wildparadies Tripsdrill. Mittlerweile ist das Gelände auf 47 Hektar und 130 Tiere behutsam angewachsen. Und ab sofort zählen auch drei junge Braunbären zu den Bewohnern, die in Gemeinschaft mit den Polarwölfen leben.

Wie sieht das Gehege aus?

Ende November 2008 bezogen bereits fünf junge Polarwölfe ihr neues Zuhause in Tripsdrill – direkt gegenüber der großen Greifvogel-Voliere. In dieses Gehege sind nun auch drei Braunbären eingezogen. Damit zählt das Wildparadies nun zu einer der wenigen Anlagen in Deutschland, in der Wölfe und Bären gemeinsam gehalten werden. Die drei Jungtiere stammen aus dem schweizer Jurapark und wurden im Frühjahr 2007 geboren. In Abstimmung mit dem Veterinäramt und Regierungspräsidium wurde das Gehege für die beiden Tierarten entsprechend gestaltet: So können sich die Bären unter einem Wasserfall abkühlen und in einem See baden. Konstruktionen aus Bäumen, Felsen und Stämmen ermöglichen es den Tieren, nach Lust und Laune zu klettern. Zum offiziellen Einzug wurden die drei jungen Braunbären von Herrn Pfarrer Xaver Steidle vom Michaelsberg Cleebronn gesegnet. Das männliche Tier trägt nun den Namen Balu, die zwei Bärendamen heißen Taya und Orsa.


Wie leben Polarwölfe und Bären zusammen?

Bereits im schweizer Jurapark waren die drei Braunbären gemeinsam mit Isegrims in einer Anlage integriert und sind damit das Zusammenleben schon gewohnt. Der Polarwolf eignet sich in besonderer Weise für eine solche Gemeinschaftshaltung. Denn er zeichnet sich durch einen sehr ruhigen und ausgeglichenen Charakter aus und stört so den Braunbären nicht. Er ist in seinem Sozialverhalten fest im Rudel verankert. Die Bären hingegen sind typische Einzelgänger und gestalten ihre Lebensweise nach den eigenen Bedürfnissen. Die Wohngemeinschaft mit dem arktischen Wölfen wirkt sich auf die Bären sehr positiv aus: Da beide Arten natürliche Nahrungskonkurrenten sind, besinnen sich die Bären verstärkt auf ihre ursprünglichen Instinkte – und lernen so beispielsweise wieder, ihr Futter zu verteidigen und sich wie in freier Natur zu bewegen.

Selbstverständlich sind einzelne Bereiche im Gehege entsprechend abgetrennt, so dass sowohl die Polarwölfe als auch die Braunbären entsprechende Rückzugsmöglichkeiten und Ruhezonen haben. „In ihrem neuen Gehege haben sich unsere drei Neulinge bereits gut eingelebt“, freut sich Dieter Fischer, Geschäftsführer im Wildparadies Tripsdrill, „fast immer sieht man sie zusammen – egal ob beim Baden, Spielen oder Fressen.“ Zweifelsfrei sind die Braunbären in dieser Wohngemeinschaft die dominanteren Tiere, doch das Zusammenleben mit den Polarwölfen funktioniert reibungslos – auch wenn die fünf arktischen Bewohner mit dem nötigen Respekt vor den Bären eher auf Distanz gehen.

Wann und wo sind die Tiere zu sehen?

Über 130 tierische Bewohner leben im Wildparadies Tripsdrill. Einige von ihnen werden bei der Fütterungsrunde von Tierpflegern und Falknern besonders vorgestellt. Dazu zählen die europäischen und die arktischen Wölfe, die Luchse sowie die Adler und Geier. Ab sofort werden auch die Braunbären Balu, Taya und Orsa in diese Wildfütterung integriert. Dabei steht die Aufklärungsarbeit im Vordergrund: Die Besucher erhalten wichtige Informationen zu Lebensweise und Verhalten der unterschiedlichen Raubtiere. Die Fütterungsrunde beginnt um 14.30 Uhr, täglich außer freitags – da legen die Tiere einen Fastentag ein.

Was zeichnet die Braunbären aus?

Braunbären sind die bekanntesten Vertreter aus der Familie der Bären. Das Fell ist dunkelbraun gefärbt, kann aber eine Vielzahl verschiedener Farbschattierungen zeigen. Der Braunbär zeichnet sich durch seinen stämmigen und kraftvollen Körperbau aus. Er hat einen schweren, massiven Kopf und verhältnismäßig kleine Augen. Dementsprechend ist der Gesichtssinn unterentwickelt, der Gehörsinn durchschnittlich. Braunbären orientieren sich hauptsächlich über ihren gut ausgeprägten Geruchssinn. Die Tiere können bis zu 2,80 Meter groß werden, mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,50 Meter. In ihrem Sozialverhalten zeigen sie sich eher als Einzelgänger nur während der Paarungszeit kommt es zu kurzzeitigen Verbindungen. Die Aktivität der Braunbären hängt überwiegend von der Jahreszeit ab. Während der Wintermonate begeben sich die Tiere in die Winterruhe. Im Wildparadies Tripsdrill haben die Tiere die Möglichkeit, sich jederzeit in das Bärenhaus zurückzuziehen und dort ungestört Winterruhe zu halten.

Wo lebten Braunbären ursprünglich?

Ursprünglich lebten Braunbären in weiten Teilen Nordamerikas, Europas und Nordafrikas. Durch die Bejagung und Zerstörung ihres Lebensraumes wurde das Verbreitungsgebiet der Braunbären stark eingeschränkt – in vielen Regionen wurden Braunbären somit ausgerottet. Größere Ansiedlungen gibt es heute noch in Alaska, dem westlichen Kanada und in Nordasien. Außerdem wird versucht, Bären aus anderen Gebieten auszuwildern, um so besonders gefährdete Gruppen wieder aufzustocken. Die weltweite Gesamtpopulation des Braunbären wird auf rund 185.000 bis 200.000 Tiere geschätzt. In Deutschland gibt es keine wildlebenden Braunbären mehr. Bereits im Mittelalter drängte man sie in waldreiche und schwer zugängliche Gebiete zurück. In Österreich wurden inzwischen einige Bären wieder angesiedelt. Die meisten Braunbären in freier Wildbahn leben heute in Russland und Nordamerika.

Die besten Grüße PAPArazzie


www.empire-fotografie.de | www.tripsdrill-info.de | www.coasterprints.de
FTW!

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