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Foren-Gruppen Plauderecke Beitrag Nr. 8827
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Kengadmin


 

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Die Lüge von der Politikverdrossenheit
13-Mai-09, 09:33 Uhr ()
Der Klageruf von Politikern, Medien und älteren Mitbürgern ist ein Dauerbrenner: „Die Jugend interessiert sich ja nicht für Politik!“ Dieser Stoßseufzer ist wohl eher von Überheblichkeit und Ignoranz motiviert als von ehrlicher Sorge um das Politikverständnis unserer Jugend – das Gerede von der Politikverdrossenheit soll wohl ausdrücken: „Wenn die Jugend sich für Politik interessieren würde, dann wäre sie nicht so oft anderer Meinung – WIR sind ja schließlich viel informierter und haben deswegen die richtige Überzeugung.“

Meine Erfahrung als Webmaster einer vornehmlich von Jugendlichen besuchten Website ist vollkommen anders. Jugendliche sind sehr an Politik interessiert. Sie beobachten aufmerksam, was passiert, und wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, ungezwungen Fragen zu stellen, so nehmen sie diese Möglichkeit dankbar an, um politische Sachverhalte, Probleme und Konflikte besser verstehen zu können. Im Vergleich zu Menschen, für die das Berufsleben zu einem alltäglichen Trott geworden ist, besitzen Jugendliche noch eine gesunde Skepsis, und wenngleich diese Skepsis gelegentlich in Verschwörungstheorien ausufert, so ist das Hinterfragen der Motive und Handlungen unserer politischen Elite doch ein Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft. Die jugendliche Politikverdrossenheit ist ein Mythos.

Kein Mythos ist aber die jugendliche Verdrossenheit gegenüber Politikern. Und von ihrem Standpunkt aus könnte nichts verständlicher sein als das. Kinder und Jugendliche werden von der Politik gerne als Thema missbraucht, und oft ist der Hinweis auf den Schutz der Kinder ein Mittel, Kritik an umstrittenen politischen Vorhaben zu diskreditieren. Doch kaum ein Politiker macht sich die Mühe, die Kinder und Jugendlichen tatsächlich als Menschen mit eigenen Ansichten, Vorstellungen und Erwartungen an die Zukunft zu sehen. Viel häufiger bekommen Jugendliche den Eindruck, dass ihnen die Politiker nicht über den Weg trauen.

Das konnte man beim Massenmord von Winnenden gut beobachten: Schon am selben Tag flammte die Diskussion über „Killerspiele“ auf, die für Millionen Jugendliche eine harmlose Freizeitbeschäftigung sind, deren Schilderung in der Medienberichterstattung der nichtinformierten Öffentlichkeit aber nur den Eindruck vermitteln konnte, dass diese Computerspiele binnen weniger Wochen aus gesunden, ausgeglichenen Kindern emotional abgestumpfte Killermaschinen machen würden.

Anfang April erschoss ein Sechzigjähriger seine Schwägerin in einem Landshuter Gerichtssaal und tötete sich dann selbst. Hier suchten weder Medien noch die Politik schnelle Antworten im Medienkonsum des Täters. Als aber wenige Tage später eine Familie in Baden-Württemberg erschossen aufgefunden wurde und der 18-jährige Sohn und sein Freund als dringend Tatverdächtige festgenommen wurden, konnte sich N24 den Hinweis nicht verkneifen, dass die Polizei den Computer des Sohnes beschlagnahmt habe und noch nicht bekannt sei, ob Gewaltspiele auf dem Rechner wären. Das war keine Nachricht – jemand gab sich die Mühe zu betonen, etwas nicht zu wissen, aber auf eine Weise, die eine Verbindung zwischen der Tat und Computerspielen implizierte. Mit Journalismus hat das nichts zu tun.

Für Jugendliche ist die Aussage der Medien daher klar: Wenn Erwachsene durchdrehen, ist das eine durch psychische Probleme begründete Tragödie, die sich leider nicht vermeiden ließ. Wenn Jugendliche durchdrehen, dann stehen Computerspiele dahinter, die man verbieten müsste. Die Möglichkeit, dass auch Jugendliche begründeten psychischen Stress erleiden könnten, der labile Personen zu Gewalttaten treiben könnte, wird in der öffentlichen Diskussion gerne von der Debatte um Killerspielverbote überlagert. Jugendliche können sich so nicht ernst genommen fühlen. Dass in Deutschland das schärfste Jugendschutzrecht der Welt gilt, trägt ebenfalls nicht zur Vertrauensbildung bei – anscheinend traut man im Rest der Welt Eltern und ihren Kindern eher zu, mit dem Medienkonsum verantwortungsvoll umzugehen, ohne dass sich der Staat zu sehr einmischt. Jeder Erwachsene in Deutschland müsste sich kopfschüttelnd fragen, wie er es nur ohne die Zensurbemühungen des Staates geschafft hat, gesund die Volljährigkeit zu erleben, wo doch anscheinend überall Gefahren für die zarte Kinderseele lauern.

Wenn man die Politiker fragte, ob sie denn selbst mal die von ihnen so verachteten Killerspiele gespielt hätten, so wurde schnell klar, dass unsere Volksvertreter nur mit zweifelhaften Informationen aus zweiter oder dritter Hand agierten und sich nie dazu herabgelassen haben, tatsächlich einmal anzuschauen, was da eigentlich verboten werden soll. Der bayerische Innenminister konnte nur so bar jeder Sachkenntnis diese Computerspiele mit Kinderpornografie gleichsetzen – womit er die Computerspieler und Hersteller auf eine Stufe mit Pädophilen und Kinderschändern stellte. Bei der jüngeren Generation bis 30 Jahren, die mit Computerspielen aufwuchs, kann man so keine Popularität erlangen; vielmehr verliert man bei diesen Menschen sämtliche politische Glaubwürdigkeit. Dass Schützenvereine auch beleidigt reagieren würden, wenn man ihre Vereinstätigkeit auf eine Stufe mit dem Vergewaltigen von Kindern stellte, liegt auf der Hand – auf die Befindlichkeiten der jungen Menschen nimmt die Politik hingegen offenbar keine Rücksicht. Dass nicht wenige der Politiker und Bedenkenträger selbst in ihrer Jugend gegen das Unverständnis ihrer Elterngeneration für Rock’n’Roll und freie Liebe aufbegehrten und sich heute wohl nicht mehr daran erinnern können oder wollen, verleiht diesem Konflikt zwischen Jung und Alt eine tragische Ironie.

Eine ähnliche Unbedarftheit zeigt die Politik auch im Umgang mit dem Internet. Unser ehemaliger Bundeswirtschafts- und Technologieminister Michael Glos erzählte von „Leuten, die das Internet für mich bedienen“. Und genauso wird auch Politik mit dem Internet gemacht. Man bekommt nicht den Eindruck, dass diese Leute tatsächlich selbst wüssten, wovon sie reden. Die Junge Union fordert nun mit Rückendeckung der Parteiführung, vor die Registrierung bei Videoseiten wie Youtube eine Ausweisüberprüfung zu stellen, und erweckt in ihrer Begründung den Eindruck, als wenn Youtube ein riesiges Reservoir an Gewaltvideos mit dem einzigen Zweck wäre, sich zu Straftaten zu verabreden. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage ist ähnlich zweifelhaft wie das Gerücht, dass sich viele Jungen im Teenageralter zum Gruppenmasturbieren träfen.

Auch die äußerst fruchtbare Ursula von der Leyen ist zu einem beträchtlichen Teil für die Skepsis der Jugendlichen verantwortlich. Mit ihrer Sperre von Internetseiten wollte sie vorgeblich die Verbreitung von Kinderpornographie behindern, doch Experten bezweifeln nahezu alle Aussagen des Familienministeriums, mit denen diese Sperren gerechtfertigt werden sollen. Von der technischen Wirksamkeit über die fragwürdige Behauptung über eine Kinderpornoindustrie im Netz bis zu der verfassungsrechtlich bedenklichen Aufstellung einer staatlichen Sperrliste für Webseiten ohne Möglichkeit einer unabhängigen Kontrolle: Alle Bedenken werden – teilweise mit persönlichen Angriffen – beiseite gewischt, ohne auf diese Fragen inhaltlich einzugehen. Diese Art des Umgangs mit Kritik und das beharrliche Ignorieren der Expertenmeinungen wirken vermutlich selbst auf Jugendliche erschreckend kindisch – erschreckend nicht zuletzt deswegen, weil die Auswirkungen derartiger Regelungen auf die demokratischen Freiheitsrechte das zukünftige Leben der jungen Menschen in diesem Land beeinflussen. Es geht um ihre Zukunft, doch gestalten dürfen sie sie noch nicht selbst. Dass es nebenbei auch um die Zukunft unseres Landes geht und die Politik eigentlich alles tun sollte, um die Möglichkeiten neuer Medien auszuschöpfen und uns eine faire Chance im internationalen Wettbewerb zu sichern, anstatt ihnen mit Argwohn und Angst zu begegnen, scheint im verkrusteten Denken der Mandatsträger ebenfalls keinen Platz zu haben.

Die Sperre von Internetseiten gehört zu einer langen Reihe von Gesetzesvorhaben, die die Abwehrrechte der Bürger dem Staat gegenüber aushöhlen, insbesondere das Recht der Bürger, den Staat nicht alles wissen zu lassen. Die Speicherung von Verbindungsdaten von Handys und Internetanschlüssen und die Möglichkeit der heimlichen Durchsuchung von PCs durch das Bundeskriminalamt interessieren viele ältere Mitbürger nicht – für sie haben Computer und das Internet tendenziell eher wenig Einzug in ihr Privatleben gehalten. Für die junge Generation der unter 30-Jährigen sieht das ganz anders aus: Das Internet ist ein zentrales Kommunikationsmedium, der PC ein Gerät, in dem man persönliche Gedanken, Fotos und Videos abspeichert. Der Schutz der neuen Technologien vor dem Zugriff des Staates ist für Menschen, die mit diesen Medien aufgewachsen sind, ebenso wichtig für den Erhalt der Privatsphäre wie das Postgeheimnis oder die Unverletzlichkeit der Wohnung.

Das Vertrauen in die Politiker wird weiterhin geschädigt durch den Umgang mit dem Bundesverfassungsgericht, welches immer wieder offen verfassungswidrige Gesetzesvorhaben einkassiert. Als die Karlsruher Richter den Wunsch des Innenministers zunichte machten, entführte Flugzeuge abschießen zu dürfen, und dabei Artikel 1 des Grundgesetzes zitierten, reagierte Wolfgang Schäuble äußerst verschnupft, sprach dem Gericht die Kompetenz ab und kündigte sogar an, die Verfassung notfalls zu ändern – obwohl ihm als Verfassungsminister klar sein sollte, dass Artikel 1 unseres Grundgesetzes eine Ewigkeitsgarantie genießt und überhaupt nicht geändert werden darf. Heutige Jugendliche sind zu jung, um sich an die Verwicklung Schäubles im CDU-Spendenskandal erinnern zu können, aber mit seinem heutigen Verhalten stellt er sich ebenfalls nicht als gesetzestreuer Amtsträger mit ausgeprägtem Pflichtbewusstsein dar, sondern vielmehr als jemand, der dem Staat die Möglichkeit einräumen möchte, zum Wohle des Volkes unschuldige Bürger zu töten.

Und auch Koalitionspartner kommen in der öffentlichen Meinung der Jugendlichen und der meisten Twens nicht gut weg, insbesondere wenn sie wie die SPD bei umstrittenen Gesetzesvorlagen zunächst ihren Widerstand ankündigen und nach wenigen Wochen „mit Bauchschmerzen“ doch zustimmen. Die Ideale zu verraten, für die man angeblich einstehen wollte, sollte eigentlich bei jedem Menschen für Abscheu sorgen.

Nun sollte klar sein, warum die junge Generation nichts von unseren Politikern hält. Die Politiker trauen Jugendlichen nichts zu und verunglimpfen deren Freizeitbeschäftigungen, sie hören nicht auf Leute, die es besser wissen, und sie halten sich nicht an die wichtigsten Gesetze oder an moralische Prinzipien. Man weiß manchmal nicht, ob sie wirklich ahnungslos sind oder einfach nur lügen, um Unsinn anzustellen. Meine Mutter hat mir beigebracht, mit solchen Leuten nicht zu verkehren. Ich glaube, der Jugend geht’s genauso.

Quelle: Christian Schmidt auf Klopfers Web

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Die Lüge von der Politikverdrossenheit, Kengadmin, 13-Mai-09, 09:33 Uhr, (0)
  Wahlrecht ab 16? (bei Europawahlen), MarcelR, 13-Mai-09, 10:23 Uhr, (1)
     RE: Wahlrecht ab 16? (bei Europawahlen), Kengadmin, 13-Mai-09, 10:33 Uhr, (2)
         RE: Wahlrecht ab 16? (bei Europawahlen), Sarion, 13-Mai-09, 13:07 Uhr, (3)
             RE: Wahlrecht ab 16? (bei Europawahlen), Kengadmin, 13-Mai-09, 13:18 Uhr, (4)
                 RE: Wahlrecht ab 16? (bei Europawahlen), sdos, 13-Mai-09, 15:49 Uhr, (5)
                 *klonk*, vestermike, 13-Mai-09, 16:23 Uhr, (6)

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MarcelR

 
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1. Wahlrecht ab 16? (bei Europawahlen)
13-Mai-09, 10:23 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
CDU:
Wahlen sind Kernbestandteil der Demokratie. Bei der Europawahl entscheiden Wählerinnen und Wähler unmittelbar über die Zukunft unserer Gesellschaft und übernehmen so Mitverantwortung für das Gemeinwesen. Deshalb sollte erst derjenige, der volljährig, voll geschäftsfähig und für sein Tun voll verantwortlich ist, bei der Europawahl wählen dürfen. Jede Abtrennung des aktiven Wahlalters von der Volljährigkeit ist dagegen willkürlich.

CSU:
Die Anknüpfung des aktiven Wahlalters für die Europawahlen an die Volljährigkeit ist richtig. Erst mit der Volljährigkeit ist man zivilrechtlich geschäftsfähig und damit für die Folgen seines Tuns verantwortlich. Die Volljährigkeit ist die entscheidende zeitliche Zäsur. Natürlich müssen Anstrengungen unternommen werden, um junge Menschen für Politik zu interessieren. Dafür gibt es viele andere geeignete Wege wie beispielsweise Jugendbeiräte oder auch das sogenannte Europäische Jugendparlament.

FDP:
Wenn eine Absenkung stattfindet, muss diese auch für Bundes-Landes-und Kommunalwahlen gelten. Die FDP hält die Absenkung der Altersgrenze auf 16 derzeit jedoch nicht für zwingend erforderlich

SPD:
Wir wollen kein Auseinanderklaffen des aktiven und des passiven Wahlrechts. Beides sollte mit der Volljährigkeit gegeben sein.


Meine These:
Wer am 8. Juni 2009 18 Jahre alt wird, der wird erst als 23jährige/r erstmals aktiv am politischen Wahlgeschehen in Europa teilnehmen. Genauso könnte man das auf den Bundestagswahltermin im September projizieren.

Bis dahin ist dieser jemand kein Jugendlicher mehr, musste aber den prägenden Weg in seinem Leben durch Schul-, Bildungs-, Familien-, Jugend-, Arbeits- usw politik bestimmen lassen, ohne darauf jemals Einfluss nehmen zu können. Von der Gnade der Politiker leben, die immer mehr deutlich zeigen, dass sowas wie Volksnähe, Volksvertretung, Kompetenz, usw immer mehr in den Hintergrund tritt.

23 Jahre sind eine verdammt lange Zeit, um eine Politik(er)verdrossenheit zu entwickeln. Oder anders: Wer einer bestimmten Bevölkerungsschicht keine Stimme gibt, schließt sie vom demokratischen Prozess aus. Und das ist vorallem eines: undemokratisch!

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Kengadmin


 

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2. RE: Wahlrecht ab 16? (bei Europawahlen)
13-Mai-09, 10:33 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 1
 
Letzte Bearbeitung am 13-Mai-09 um 10:39 Uhr ()
Es ist alles andere als logisch, das Wahlrecht vom körperlichen Alter abhängig zu machen. Viel sinnvoller halte ich das Prinzip eines "politischen Führerscheins", in dem diverse grundlegende Bestätigungen abverlangt werden, dass der entsprechende Mitbürger (und dazu zählen auch Kinder und Jugendliche), rudimentäres Verständnis für das aufbringt, was sie oder er da überhaupt macht. Nichts schwieriges, sondern ganz einfache Dinge.

Beispiel: Wahlhelfer, die zu Wählern kommen müssen (aus welchem Grund auch immer, Alten- und Pflegeheime zum Beispiel), hören Sätze wie "Wo kreuze ich denn für die NSDAP/SED an?", oder in normalen Wahlkabinen werden vom Wähler diese Parteien einfach handschriftlich hinzugefügt und angekreuzt (was den Wahlzettel natürlich ungültig macht, und damit in jeder Statistik verschwindet).

Ich finde es erschreckend, solchen Leuten ein uneingeschränktes und vor allem unhinterfragtes Wahlrecht einzuräumen, während man angehenden Erwachsenen Fäustlinge und Strampelanzug anziehen will. Ich mache hierbei den oben angesprochenen Leuten keinen Vorwurf, sie können nicht anders. Aber sie befinden sich offenbar weit entfernt von einer objektiven "Wahlreife".

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Sarion
Stefan Senger


 
Mitglied seit 15-Mar-03
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3. RE: Wahlrecht ab 16? (bei Europawahlen)
13-Mai-09, 13:07 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 2
 
>Ich finde es erschreckend, solchen Leuten ein uneingeschränktes und vor allem
>unhinterfragtes Wahlrecht einzuräumen, während man angehenden Erwachsenen Fäustlinge
>und Strampelanzug anziehen will. Ich mache hierbei den oben angesprochenen Leuten
>keinen Vorwurf, sie können nicht anders. Aber sie befinden sich offenbar weit entfernt
>von einer objektiven "Wahlreife".

Hui, starker Tobak!
Woran willst du eine Wahlreife objektiv messen? Ich halte das für ausgesprochen problematisch. Zudem würde das doch einen erheblichen Bürokratieaufwand erzeugen, wenn jeder vor jeder Wahl oder sonstwie periodisch erst geprüft werden müsste, ob auch noch die nötige Wahlreife vorliegt. Ich denke, das man mit einer Minderheit, die unsinniges Zeug wählt, in einer Demokratie umgehen können muss.

In der letzten Woche gab es auf WDR5 in der Lebensart das Thema "Wahlrecht ab "0"". Die anwesende Politikwissenschaftlerin (leider kann ich mich an den Namen nicht erinnern) hatte eine ganze Reihe guter Argumente dafür. Da ich die Sendung nicht vollständig gehört habe ist mir entgangen was der Vorschlag war ab wann die Kinder ihr Wahlrecht wirklich selbst, und nicht durch die Eltern vertreten, ausüben dürfen.
Das wichtigste Argument für ein lebenslanges Wahlrecht war meiner Meinung, dass dadurch endlich die Interessen von Kindern und Jugendlichen aber auch die von jungen Familien mit Kindern stärker mit in Entscheidungen eingehen würden.

Danke für den anderen Text, kann ich mitzeichnen.

Gruß, Stefan

Mitglied der Initiative zur Verbreitung seltener Satzzeichen

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Kengadmin


 

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4. RE: Wahlrecht ab 16? (bei Europawahlen)
13-Mai-09, 13:18 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 3
 
Letzte Bearbeitung am 13-Mai-09 um 13:32 Uhr ()
>Woran willst du eine Wahlreife objektiv messen? Ich halte das für ausgesprochen
>problematisch. Zudem würde das doch einen erheblichen Bürokratieaufwand erzeugen, wenn
>jeder vor jeder Wahl oder sonstwie periodisch erst geprüft werden müsste, ob auch noch
>die nötige Wahlreife vorliegt.

Die Latte wäre naturgemäß SEHR niedrig. Natürlich lieber ein paar mehr mitwählen lassen, bei denen die Entscheidung schwer fällt, als ungerechtfertigt Leute davon fern zu halten als Kollateralschaden.

Aber es gibt offensichtliche Fälle, wie ich oben Beispiele genannt habe, die ganz objektiv nicht geeignet sind, eine politische Meinung abzugeben. Um die geht es mir.

>Ich denke, das man mit einer Minderheit, die unsinniges
>Zeug wählt, in einer Demokratie umgehen können muss.

Ich gehe nicht davon aus, dass es eine Minderheit ist, die da nicht wissen, oder sich nicht bewusst werden bzw. machen, was sie tun. Das ist ja genau das fatale. Nur so ist es zu erklären, dass Berufsblondinen wie derzeit an der Macht sind.

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sdos

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5. RE: Wahlrecht ab 16? (bei Europawahlen)
13-Mai-09, 15:49 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 4
 
Was meiner Meinung nach an einer Prüfung der "Wahl Kompetenz" Problematisch ist:

Wie sollte etwas derartiges getestet werden?
Wer sollte etwas derartiges Prüfen?
Wie soll sichergestellt werden das dabei nicht Personen Gruppen die Mündigkeit genommen wird die nur nicht in das Schema der Prüfung oder des Prüfenden passen?

Die ganze Sache ließe sich auch wunderbar in ein mittel der Zensur zum zweck der Wahlbeeinflussung ummünzen.

EDIT: Rechtschreibfehler hinzugefügt;)

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vestermike

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6. *klonk*
13-Mai-09, 16:23 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 4
 
Gabs heute Freibier in Mainz?

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