>Die Krönung sind mehrere Verbindungsabbrüche - egal ob Internet oder Telefonie
>innerhalb einer Stunde.Die Telefonie bei FreenetKomplett wird auch über den Router (also VoIP) abgewickelt, wenn ich mich nicht irre?
In dem Fall würde ich mal beobachten, ob es sich um Loss-Of-Sync am Router handelt (d.h. die "Online"-LED sollte blinken, weil der Router neu synchronisiert).
Sollte das der Fall sein, kann es zu 50% an der Leitung, aber auch zu 50% am Hausanschluss liegen.
Verliert der Router die Sync nicht und fliegt einfach nur ständig raus, ist wahrscheinlich der Router defekt oder Freenet kickt dich ständig. Letzteres ist aber eher unwahrscheinlich.
Welcher Router ist es denn genau? (Hersteller, Modell, etc.)
Einige Router (z.B. Fritzbox) haben eine Leitungsdiagnose, mit der man Einiges rausfinden kann...
>Dann hat man zweimal den Techniker rausgeschickt, der aber - oh Wunder - keine defekte
>Leitung feststellen konnte.
War es ein Freenet-Techniker oder ein Telekom-Techniker? Ich würde mal eine Langzeitüberwachung der Leitung fordern. Dabei wird Deine Leitung für 24 oder 48 Stunden durch den Techniksupport (i.d.R. Telekom) überwacht und die Synchronisationsabbrüche sollten dann deutlich werden. Bei einer kurzzeitigen Synchronitätsmessung im Rahmen der Vor-Ort-Entstörung (die meistens nicht länger als 10 Minuten dauert) kann man einen sporadischen Fehler logischerweise nicht erkennen.
>Wieder angerufen und man hat mir dann gesagt, dass man den Techniker nochmals
>rausschicken würde. Musste grinsen und habe der Dame erklärt, dass der Techniker doch
>schon zweimal hier war und was das bringen sollte.
Mehr als zwei Entstörungen braucht man erfahrungsgemäß nicht. Erfahrungsgemäß reicht bei unseren Leitungen (via Telefonica, darüber läuft IIRC auch FreenetKomplett) schon eine einzige Entstörung.
>Weiterhin also Verbindungsabbrüche und Aussagen wie z. B. ich solle mir doch einen
>neuen Router kaufen oder aber alle Kabel austauschen.
Je nach dem wie die Leitungswerte sind, kann das tatsächlich was bringen. Wenn Du laut Verfügbarkeitscheck nur einen 1000er DSL-Anschluss bekommen kannst, wird das an der hohen Leitungslänge oder den schlechten Leitungswerten (Dämpfung, etc.) liegen. Dann ist ein Loss-Of-Sync schon fast normal. Fritzboxen kommen auch mit schlechten Leitungswerten ganz gut hin, würde ich Dir in so einem Fall empfehlen.
>Bis mir dann ein Mitarbeiter von Freenet an der Hotline gesagt hätte, dass ich doch
>außerordentlich Kündigen könnte.
Wenn Du es nicht schriftlich hast, bringt das i.d.R. nix.
>Das habe ich am 14.03.09 gemacht, nachdem ich Freenet mitgeteilt habe, dass ich Ihnen
>bis zum 02.03.09 nochmals Zeit gebe, mir einen funktionsfähigen Anschluss zur Verfügung
>zu stellen.
Für die DSL-Störungsbeseitigung sollte man allerdings auch eine angemessene Frist geben. "Angemessen" ist leider dummerweise nicht klar geregelt, eine Frist von 14 Tagen sollte aber ausreichend sein. Das nur am Rande.
>Also Kündigung weg (Einschreiben/Rückschein)
Wieso glauben eigentlich immer alle Leute, dass das etwas bringt? Ein normaler Brief reicht da meistens aus, man kann ja nach einer Woche ohne Reaktion mal nachhaken, was denn mit dem Brief nun sei. Erst bei einem zweiten Anlauf würde ich Einschreiben/Rückschein verschicken...
>und gestern dann die Absage mit folgender Begründung:
>
>"...das der Freenet AG vor einer einvernehmlichen, vorzeitigen Vertragsauflösungdie
>Möglichkeit der Störungsbeseitigung zusteht!"
>
>WAAAAASSS??? Ich habe seit Oktober sicherlich mehrmals die Möglchkeit gegeben die
>Störung zu beseitigen! Aber irgendwie schein Freenet das zu ignorieren!
Standard-Text, zweimalige Nachbesserung gemäß BGB haumichblau, etc...
>Dann gleichzeitig ein Schreiben, wo der Anschluss zum 08/2010 gekündigt ist.
Klar, weil das automatisch verschickt wird, wenn der Anschluss gekündigt wird. Zusammenlegen ist technisch nicht möglich, weil teurer als Einzelversand.
>Natürlich habe ich dann heute (20.03.2009) mit der Kundenhotline telefoniert. Diese hat
>mich zur Stornostelle verwiesen. Da hat dann Minuten später auch jemand engerufen, der
>dann meinte, dass die Kündigung so nicht zu akzeptieren sei und da ich ja seit 20
>Stunden einen funktionsfähigen Anschluss habe (lachhaft) - der Techniker würde sich
>dann darum kümmern - witzig: während des Gespräches ist die Verbindung wieder komplett
>zusammengebrochen.
20 Stunden ist bei einem "dauernd unterbrochenen Zugang" schon ein Anfang. Nach 24 Stunden sollte auch bei Freenet eine Zwangstrennung stattfinden, das sollte Dir aber bewusst sein.
>Der Techniker rief dann gerade eben an und meinte, dass er ja nicht erkennen könnte,
>warum der Anschluss nicht fundktionieren würde, schließlich hätte ich ja eine
>Verbindung und ich ja den letzen Technikerbesuch abgelehnt hätte...
Ferndiagnosen sind bei DSL durchaus möglich, da hättest Du evtl. mal die Langzeitmessung erfragen sollen.
>und ich auch nicht weiter runtergetaktet werden möchte, da ich dann eine Geschwindigkeit
>hätte wie mit einem Modem.
AHA! Was hast Du für ne Leitung bestellt, was für eine hast du derzeit? Schonmal die Leitungswerte (ggf. im Router) nachgeschaut bzw. durch die Hotline nachmessen lassen?
>Ich könne ihm die Routerprotokolle der letzten Wochen zusenden.
Routerprotokolle sagen meistens gar nix dazu aus, die beinhalten üblicherweise nur "x:xx:xx Uhr - Verbindung getrennt" und "x:xx:xx Uhr - Verbindung aufgebaut". WARUM die Verbindung getrennt wurde, ist da meistens nicht drin. Auch manuelle Disconnects werden nicht als solche gekennzeichnet, genausowenig wie z.B. eine Spielende Katze am Kabel zur TAE, um es mal überspitzt zu sagen.
>Frech und unverschämt wünschte mir dann einen Guten Abend und legte einfach
>auf...unglaublich!!
Wie mann es in den Wald hineinruft.... aber lassen wir das. :-P
>Wieder mit der Kundenbetreuung telefoniert, die dann meinte, dass sich der Vorgesetzte
>darum kümmern würde. Unverschämtheit - ich habe ihm dann eine Frist bis Ende der
>näcshten Woche mitgeteilt ansonsten würde ich meinen Rechtsanwalt einschalte. Er
>meinte, dass ich das machen solle...
Ja, mach es wirklich mal. Wenn Du der Überzeugung bist, dass es nun genug ist, dann schalte den Rechtsanwalt ein, viele Provider lenken dann komischerweise recht schnell ein. Allerdings kennen diese auch ihre Rechte und Pflichten und sind (begründeterweise) nicht so leicht einzuschüchtern.
>Kann mir jemand erklären, wie die Rechtslage aussieht oder andere Tips geben, wie ich
>weiter verfahren soll!
Aus (meiner) Providersicht: Mindestens zwei Nachbesserungen, wenn das Problem nachweislich weiterhin besteht, schriftlich zum Vorgang äußern, sachlich alles aufführen und genau protokollieren, wie häufig die Verbindung abgebrochen ist und wann der Techniker was festgestellt hat. Am Besten alles schriftlich (EMail) regeln, dann kann man sich auch später besser auf die Aussagen des Supports berufen. Telefonische auskünfte á la "Sie haben ein Sonderkündigungsrecht" bringen einfach nix.
Erst wenn die Schritte nichts bringen, würde ich einen Anwalt einschalten.
Meine Empfehlung, was jetzt zu tun ist: Schriftlich eine erneute Nachbesserung (Entstörung) einfordern, vorher eine Langzeitüberwachung des Anschlusses anfordern. Erst wenn dort der Fehler nachvollziehbar ist, soll der Techniker vor Ort den Leitungsweg überprüfen. Für die Entstörung der Situation eine angemessene Frist (einfach mal gutmütige 3 Wochen) setzen, wenn die Störung weiterhin besteht, einen Anwalt einschalten, der kennt die genauen Paragraphen. (Ich auch, aber ich bin kein Anwalt und gebe keine Rechtsberatung)
Aber wichtig ist vor Allem: Nicht rumschimpfen, nicht rumfluchen, nicht beleidigend oder ausfallend werden. Da schaltet das Gegenüber schnell auf stur, was ich voll und ganz verstehen kann.