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Joe Barbera am gestrigen Montag verstorben
19-Dez-06, 10:40 Uhr ()
Im stolzen Alter von 95 Jahren ist am gestrigen Montag der Erfinder von Tom&Jerry in Los Angeles verstorben. Unvergessen werden seine Cartoons bleiben, die er zusammen mit seinem Kollegen und Wegbegleiter William Hanna erfunden und produziert hat. In der Welt gibt es einen interessanten Artikel über ihn und seinen Lebensweg.

Er erfand Tom & Jerry: Zum Tode von Joe Barbera
Der amerikanische Zeichner entwickelte zahlreiche berühmte Comicfiguren. In den Hanna-Barbera-Studios entstanden die Familie Feuerstein, die Jetsons, Yogi Bär und viele andere. Am Montag ist Joe Barbera mit 95 Jahren in Los Angeles gestorben.

Von Dan Borzage

„Was wichtig ist am Leben, ist den Absprung zu schaffen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort zu sein – und es passiert etwas.“ Wann immer Joe Barbera sein Leben erzählte – seine Autobiografie trägt den Titel „My Life in Toons“ – dann suchte er nach jenen Momenten, in denen der Zufall oder eine spontane Eingebung, alles zum Guten wenden kann. Nicht anders als in den endlosen Verfolgungsjagden seiner berühmtesten Cartoons. Fast könnte man meinen, eine seiner prominenten Schöpfungen persönlich erzählen zu hören: Eine gewisse Maus namens Jerry, die einmal mehr einem Kater namens Tom die lange Nase gezeigt hat.
Die Autobiografie der Maus gibt es tatsächlich. Enthalten ist sie im Cartoon „My Life With Tom“. Es war einer jener so genannten „Schummelfilme“, Ausschnittsammlungen die Joe Barbera und sein Partner William Hanna regelmäßig zusammen schnitten, wenn sie mit ihren immer aufwändigeren Cartoons den Etat bei MGM gnadenlos überzogen hatten.

In der Rahmenhandlung, die das ZDF später zum Serienvorspann seiner beliebten „Tom und Jerry“-Serie umfunktionierte und von Udo Jürgens besingen ließ, besucht ein versöhnlicher Tom seinen Erzfeind mit einem Blumenstrauß. Doch statt der Maus findet er deren Memoiren vor, über die er sich von Ausschnitt zu Ausschnitt mehr ärgert. Am Ende sind von den Blumen nur noch Fetzen übrig. Gründlich erneuert hat sich dabei jedoch – und das sollte uns allemal lieber sein – die brüderlichste Feindschaft der Kinogeschichte.

Die erste dieser schicksalhaften Wendungen im Leben des jungen Barbera war die Rücksendung einer Bewerbung durch Walt Disney. „Es war mein Glück“, seufzte später ein 80-jähriger Barbera. „Ich wäre sicher einer seiner treuesten Mitarbeiter geworden und würde noch immer für die Firma arbeiten.“ Eine weitere Wendung ereignete sich 1960: Aus dem siebenfachen Oscargewinner mit „Tom und Jerry“ war ein Arbeitsloser auf Jobsuche geworden. Acht Wochen lang heftete er eigenhändig gezeichnete Storyboards an Bürowände von Fernsehbossen und Industriellen, um die Unmöglichkeit einer animierten Sitcom feilzubieten. Sein genialer Einfall: die Verlegung einer biederen Familiensendung in eine Zeit, da auch die ältesten Witze noch neu anmuten – der Steinzeit nämlich.
Die dritte glückliche Fügung erlebte er bald darauf in einem Aufnahmestudio, als Barbera dem Sprecher Fred Feuersteins großzügig erlaubte, statt „Yahoo!“ lieber das heute weltbekannte „Yabba Dabba Doo!“ auszurufen. Andererseits: Welchen Marktwert hätte wohl heute das andere Wort?

Kompletter Artikel bei Welt.de

Gruß
Marcel

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