Dazu eine Meldung von heute:oice-over-IP-Flatrate fürs deutsche Festnetz
Die Düsseldorfer VoIP-Experte indigo networks bietet ab sofort eine Telefonie-Flatrate für das deutsche Festnetz. Für 19,95 monatlich können Privatnutzer mit nufone zeitunabhängig mit ihrem guten alten Analogtelefon, aber über IP telefonieren. Der VoIP-Anschluss ersetzt, erklärte Geschäftsführer Tim Mois, den normalen Telefonanschluss und bietet noch ein paar Gimmicks wie Online-Anruflisten, Voicemail und Einzelverbindungsnachweis. Nur Mehrwertdiensterufnummern sind nicht erreichbar. Anrufe in Mobilnetze und Auslandsgespräche werden eigens abgerechnet, eine Minute in die USA kostet beispielsweise 2,3 Cent. Vorerst wird das Angebot in 13 deutschen Städten (Berlin, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Dresden, Essen, Frankfurt, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart) angeboten, für die Indigo-Ableger Sipgate Nummernblöcke hat.
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Besonders stolz ist man bei indigo/Sipgate/nufone darüber, dass der VoIP-Flat-Anschluss sich ohne Aufwand am eigenen Breitbandanschluss einrichten lässt. Das heimische Telefon wird, betont Mois, einfach in den "nufone-Adapter" eingestöpselt und dieser wieder an das DSL- oder Kabelmodem -- fertig. Dabei sei es egal, wie viele PCs oder Router im System laufen, und auch Network Adress Translation zur Umsetzung in privaten, internen Netzen genutzter IP-Adressen auf offiziell registrierte und geroutete IP-Adresen sei kein Problem. "Es ist ein ganz cooles Gerät", meint Mois. Vorerst kostet der Adapter für Einsteiger 99,95 Einrichtungsgebühr (bis 15. November, danach 149,85 Euro) und wird den Kunden innerhalb von etwa einer Woche zugesandt.
Nicht ganz so einfach wie die Technik ist die regulatorische Seite. T-DSL-Nutzer haben das Problem, dass sie ihren Telekom-Anschluss nicht kündigen können, sonst stehen sie auch ohne DSL da. Die Entbündelung, vom Chef der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP), Matthias Kurth, diese Woche erst erneut aufs Tapet gebracht, steht nach Informationen aus der Behörde noch nicht unmittelbar bevor. So müssen T-DSL-Kunden die Telefongrundgebühr an den alten Monopolisten nach wie vor berappen. Auch aus der Portierung der herkömmlichen Rufnummer zu nufone -- die Möglichkeit will nufone eigentlich in den kommenden Monaten schaffen -- wird damit vorerst nichts. "Um die Nummer zu portieren, müssten sie den Anschluss bei der Telekom kündigen, dann wäre wieder ihr DSL weg", erklärt Mois. Einen Ausweg gibt es für Kunden, die zu einem alternativen DSL-Provider oder einem Kabelnetzbetreiber wechseln. Mit Kabelnetzbetreiber ish hat nufone in der Vorbereitungszeit intensiv die Technik getestet, mit sehr guten Ergebnissen, betont Mois.
In den kommenden Monaten soll das nufone-Angebot auf weitere Städte in Deutschland ausgedehnt werden, denn die ortsfremde Vergabe der Nummern hat die RegTP untersagt. Mehrere hundert Städte peilt man bei nufone an ebenso wie die "Adelung" zum "Telefonnetzbetreiber", die man mit einem Partner zusammen anstrebt. Erst damit wird die Nummernportierung von und zu nufone möglich; auch der Zugriff für den VoIP-Anbieter auf die normalen Nummern wird einfacher. (Monika Ermert) / (jk/c't)