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Marco
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Delfinblut taucht das Meer in tiefes Rot - Dokumentation verboten!
02-Dez-03, 17:28 Uhr ()
MASSAKER VOR JAPAN

Delfinblut taucht das Meer in tiefes Rot

Jeden Herbst schwappt vor Japan ein Meer von Blut: Tausende Delfine werden in kleine Buchten gejagt und abgeschlachtet. Die japanischen Behörden steckten jetzt zwei Aktivisten hinter Gitter, die einige Tiere retten wollten - und erklärten Aufnahmen des Massakers kurzerhand für illegal.

Wenn der Herbst nach Taiji kommt, wird die Küste vor der westjapanischen 4000-Einwohner-Stadt zum Schauplatz eines Massakers. Fischer treiben Delfine, Tümmler und kleine Wale zu Hunderten vom offenen Meer in abgesperrte Buchten, wo die Meeressäuger mit Messern, Eisenstangen und Harpunen traktiert werden. Enorme Mengen an Blut verfärben das Wasser tiefrot.

Taiji, die "Stadt der Wale", gehört mit 2900 der jährlich 22.000 in Japan erlegten Delfine zu den Hauptstädten der Meeressäuger-Jagd. Viele der Tiere leben noch, wenn sie in einer der umliegenden Fischfabriken ankommen, da sie auch auf dem Trockenen längere Zeit überstehen können. Den langsamen Tod durch Verbluten erleben die intelligenten Tiere nicht selten bei vollem Bewusstsein, wie Tierschützer kritisieren.

Schnitte ins Netz hatten ein Nachspiel

Die Umweltschutzorganisation "Sea Shepherd" kämpft wie üblich an vorderster Front gegen die Barbarei - und geriet, auch das eine Normalität, mit den Behörden in Konflikt. Am 18. November sprangen nach Angaben der Organisation zwei Aktivisten ins Wasser, schnitten Löcher in die Netze und verhalfen 15 Delfinen zur Flucht. Wenig später seien die US-Amerikanerin Allison Lance-Watson und der Niederländer Alex Cornelisson festgenommen und in der Stadt Shingu ohne Aussicht auf Freilassung gegen Kaution inhaftiert worden.

Tags darauf hätte die Polizei die Unterkünfte von "Sea Shepherd" gestürmt und Kameras, Filme und Laptops von zwei weiteren Aktivisten beschlagnahmt. Ihre Unlust an weltweiter Veröffentlichung der Bilder bekundeten die Behörden anschließend noch deutlicher: Sie erklärten Fotos und Filmaufnahmen des Delfinschlachtens kurzerhand für illegal.

Lance-Watson und Cornelisson sitzen derweil noch immer im Gefängnis. Für Mitglieder von "Sea Shepherd" ist das freilich keine neue Erfahrung: Paul Watson, der Gründer der Organisation, kokettiert in Interviews mit seinem Ruf als Öko-Rambo. Mit seinem Schiff "Ocean Warrior" versenkte er bereits mehrere Walkutter. Die Devise des ehemaligen Greenpeace-Mitglieds: "Rammen, nicht reden".

700 tote Wale für die Wissenschaft

Das Fleisch vom Delfinen und Walen gilt in Japan als Delikatesse und wird dort in den weltweit größten Mengen verzehrt. Die Jagd auf die Meeressäuger ist für die japanischen Fischer nicht nur durch den Fleischverkauf lukrativ, sondern trägt - so behaupten zumindest die Fischer - auch zum Schutz der Fischbestände vor der angeblichen Dezimierung durch Wale und Delfine bei. Experten stehen diesem Argument allerdings skeptisch gegenüber.

Auch das japanische Walfang-Programm führt immer wieder zu internationalen Protesten. Rund 700 Wale erlegen japanische Fischer pro Jahr, nach Angaben der Regierung in Tokio ausschließlich für die Wissenschaft. Dass das Fleisch der Meeressäuger in Delikatessen-Restaurants landet, führen die Verantwortlichen auf Vorschriften der internationalen Walfang-Kommission zurück: Sie schreiben vor, Fleisch von zu Forschungszwecken getöteten Walen zum Verzehr freizugeben.

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,276561,00.html
Weitere Infos: http://www.seashepherd.org/

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