SZ vom 09.08.2003Am späten Freitagnachmittag kletterte das Thermometer in Perl-Nennig auf 40,8 Grad
Von NORBERT FREUND
Saarbrücken. Die Hitzewelle im Saarland hat nun einen historischen Rekord durchbrochen. Der Wetterdienst Meteomedia maß am Freitag mit 40,8 Grad in Perl-Nennig einen neuen Spitzenwert für Deutschland. Nun werde die Station abgebaut und der Wert in einer "gängigen und aufwändigen" Untersuchung überprüft, sagte der Meteorologe Jörg Kachelmann. Die bisher höchste jemals in Deutschland gemessene Temperatur war mit 40,2 Grad am 27. Juli 1983 im bayerischen Gärmersdorf festgestellt worden. Auch damals wurde der Wert in einem wochenlangen Verfahren kontrolliert, sagte Kachelmann. Die bundesweit zweithöchsten Werte wurden am Freitag in Dillingen an der Saar und am Flugplatz Mannheim gemessen, wo das Thermometer jeweils auf 40,2 Grad kletterte.
Die Nacht zum Freitag war bereits die heißeste Nacht in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. An mehreren Stationen seien die Tiefst-Temperaturen so hoch gewesen wie nie zuvor, berichtete Meteorologe Norbert Bonanati vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Im Weingebiet an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz) registrierte der Wetterdienst mit 26,7 Grad das höchste Minimum seit Beginn seiner Messungen. Bisheriger Rekordhalter war Freiburg mit 26,0 Grad am 5. Juli 1957. Besonders warm war es in 500 Metern Höhe. In den südwestlichen Mittelgebirgen - vom Hunsrück über den Taunus bis zur Schwäbischen Alb - erlebten die Menschen eine regelrechte Tropennacht. Nach Angaben von Meteomedia wurden am Freitagnachmittag in insgesamt vier deutschen Orten tagsüber mehr als 40 Grad gemessen. Die extremen Temperaturen halten sich über das Wochenende hinaus. Unklar ist bisher noch, ob es sich von Mitte nächster Woche an abkühlt. (Seite A 8: Weitere Berichte) Mehr im Internet unter www.sol.de
gekachelte Grüße,