Wir haben das schlechte Wetter gestern genutzt und sind nach Wörgl ins WAVE gefahren. Von Deutschland aus ist das Bad per Landstraße via Kufstein auch mautfrei ganz gut erreichbar. Der Hauptgrund für den Besuch ist ja klar:Und das sollte uns erwarten:
Der Eingangsbereich:
Und der Umkleidebereich:
Sehr ungewöhnlich, dass es pro Schrankreihe gerade einmal eine Kabine gibt. Dazu gibt es quer auch noch eine Reihe mit Schränken. Prüde darf man also nicht sein, zumal es keine Trennung zwischen Männlein und Weiblein gibt. Auch vom Ambiente fühlt man sich hier im Keller eher wie im Alpamare als in der Therme Erding. Die Schränke werden per Chip im Armband verschlossen und kodiert.
Geht man die Treppe hoch ins Bad, stößt man zuerst auf den Gastro-Bereich:
Wendet man sich nach rechts, kommt der Raum mit dem Sportbecken:
Die gefühlte Wassertemperatur in dem Becken war höher als in anderen Bädern, was die Hemmschwelle senkt, erst mal ein paar Bahnen zu ziehen. Ungewöhnlich fand ich den Zugang zu zwei der vier Großrutschen von dieser Halle aus:
Hier die Infotafeln zu den beiden Rutschen:
Die Rutschen selber habe ich nur nach dem Besuch vom anderen Parkplatz aus fotografiert:
Zu guter letzt die beiden Landebecken:
Die Reifenrutsche hat zwar kein spektakuläres Layout, ist aber ziemlich flott und macht daher auch mehrmals Spaß. Die Fugen bei der Bodyslide sind nicht so toll. Zusammen mit der Streckenführung also einmal runter und gut ist.
Wellenbecken (10 Minuten Wellenbetrieb zu jeder vollen Stunde):
Innenlagune (mit Verbindung zum Außenbecken):
Außenbereich:
Am flachen Ende des Wellenbeckens, neben dem Kinderplanschbecken, geht es in den zweiten Rutschenturm mit Rennrutsche und L2 (AKA Doppelloopingwasserrutsche). Nach ein paar Stufen kommt ein altes Drehkreuz, das wohl einmal für die Rennrutsche genutzt wurde. Heute ist auf dieser Ebene auch der Auslauf der L2 zu finden. Hier Einstieg und Auslauf (aus dem Boot im Kinderbecken) der Rennrutsche:
Nach der ersten Runde auf L2 dachte ich, dass es eine gute Idee wäre, lieber die paar Stufen zur Rennrutsche hochzugehen und zu rutschen anstatt die Treppe runter zu nehmen. Fataler Fehler! Während die Fugen bei der Tunnelrutsche nicht gut waren, waren die hier katastrophal! Den Wunsch, es möge bald vorbei sein, habe ich auf Achterbahnen und Wasserrutschen selten. Hier hatte ich ihn.
Also gut, kommen wir im Detail zur L2. Zuerst das Hinweisschild, das aber erst ganz oben am Ende der Treppe kommt:
Das Maximalgewicht liegt bei 130 Kilo. Wer seine überflüssigen Pfunde in Plettenberg als Ausrede nutzt, kann also in Wörgl an den Start gehen.
Das Bedienpult der Anlage:
Das Bild links oben zeigt von oben abwärts in die Rakete, die anderen beiden in der oberen Reihe die Notausstiege. Als ich das Bild gemacht habe, ist ein Mädel gerade vor dem zweiten Looping ausgestiegen. Die Klappen öffnen sich automatisch, danach muss ein Bademeister die beiden Klappen und das Drehkreuz am Auslaufbecken freigeben. Bis dahin sperrt der Rechner den Einstieg und schaltet das Wasser ab. Danach geht die Anlage recht flott wieder in Betrieb. Das Bild unten rechts zeigt die drei Blöcke. Ist der Rutscher aus einem Block raus, wird dieser grün.
Noch ein paar Impressionen vom Einstieg. Erst die Einweisung, und dann geht´s ab:
Einerseits ist der Einstieg einfacher als in Plettenberg, da man sich nicht auf die Kante setzen und dann in den Abgrund hängen muss. Andererseits ist der wegklappende Boden der größere Kick im Vergleich zu den Loopings. Da wird man kurz langsamer und legt dann wieder an Speed zu. Mehr bekommt man eigentlich nicht mit, daran ändert auch die doppelte Ausführung nichts.
Die Benutzung der L2 kostet einmalig 1,50 Euro extra, mit Video 2,50 Euro (das wird live auch auf einigen Monitoren im Bad gezeigt). Das ist in meinen Augen eine faire Lösung, zumal die Eintrittspreise nicht allzu hoch sind. Wir haben für vier Stunden volles Programm (Bad, Sole und Sauna) an einem Sonntag 18,50 Euro bezahlt (also glatt 20 mit L2).
Womit wir bei den sonstigen Bereichen wären. Die Sole ("Isla Sola") ist über ein separates Drehkreuz vom Bad aus zugänglich und befindet sich im Keller. Das Schwebegefühl ist wie immer super entspannend, dafür ist das Ambiente nicht so toll. Die Lichtspiele an der Decke (von den Farbwechslern im Beckenboden) sorgen wenigstens für ein wenig Abwechslung.
Zur Sauna kommt man entweder außen rum aus der Sole oder innerhalb des Gebäudes von der Umkleide aus. Der Bereich ist ziemlich groß und ansprechend gestaltet. Diverse Saunen mit verschiedenen Temperaturen und Eigenschaften, Innen- und Außenlagune sowie mehrere Ruhebereiche sind wirklich schön gemacht. Mein persönlicher Tipp sind die Honigsauna und das Römerbad, wo Wasser fast aller Temperaturen aus allen möglichen und unmöglichen Richtungen kommt. Bei einer Sauna, die ohnehin textilfrei ist, finde ich einen gemischtgeschlechtlichen Umkleidebereich nicht tragisch. Schade ist nur, dass man mit dem Armband insgesamt nur einen Schrank belegen kann, also beim Übergang in die Sauna entweder den "normalen" Schrank räumt oder sich im allgemeinen Umkleidebereich ins Saunatuch hüllt. Ein Schrank im Bad und einer in der Sauna wäre besser. Das Ambiente der Saunagastronomie ist schöner (da ruhiger) als im Bad, dafür ist die Auswahl beschränkt. Die Qualität ist jedenfalls gut, dabei sind die Preise nicht überzogen.
Fazit:
Das Bad an sich ist etwas zu klein, um sich länger im Wasser aufzuhalten (ich spreche jetzt für Besucher ohne Kinder). Reifenrutsche und L2 überzeugen, die anderen Bodyslides ganz und gar nicht. Die Saunalandschaft ist schön gestaltet und ausreichend groß für einen ganzen Tag. Dabei sind die Preise insgesamt durchaus OK.
Noch ein Bild von der L2 zum Schluss:
Jochen
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.