Da rückte es immer näher, unser 3 Tage-2 Nächte-DLP-Wochenende. Wir hatten uns den naheliegenden Termin vom 3.10 bis 5.10 ausgesucht, da wir so keinen Urlaub nehmen mussten. Da in den anderen europäischen Ländern kein Feiertag war, versprach es nicht so voll zu werden.Mittwoch gab es dann den ersten vorsichtigen Blick auf den Wetterbericht, der einem akzeptablen Freitag und Sonntag voraussagte und einen durchwachsenen Samstag. Donnerstag dann der Blick auf die aktuellere Prognose und hektisches Umpacken: Freitag mit einigen trockenen Momenten, Samstag Weltuntergang, Sonntag wieder einfach nur mies. Grmpf.
So mit allem in zwei großen Taschen ausgerüstet ging es dann am Donnerstag in Richtung Paris, mit einer Zwischenübernachtung bei Nathalies Bruder in Lagny (ziemlich genau 5 Kilometer vom DLP entfernt - schwer praktisch, sowas...). Dass das Autobahnkreuz aus A1 und A104 gesperrt war war um die Zeit nicht weiter tragisch, abends macht der Peripherique beinahe Spass.
Freitag nach einem kleinen Zwischenstopp im Supermarkt auf zum Hotel Sequoia Lodge. Um kurz nach 9 kamen wir am Parkplatz an, und es wurde direkt deutlich, dass nicht nur wir den Feiertag nutzen wollten: So ziemlich jedes deutsche Autokennzeichen war anzutreffen. Da wohl nicht jeder Verwandschaft quasi im Resort wohnen hat, profitieren entweder Formule1 und Konsorten von den 3 Tage/2 Nächte-Angeboten, oder die Leute sind einfach sche1sse früh losgefahren. Jedenfalls sollten wir besser auf Französisch oder gaaanz leise lästern...
Die heißgeliebten Freizeitpark-Kuhgitter gab es dann direkt das erste Mal an der Rezeption:
Die grob geschätzt 600 Zimmer müssen ja irgendwie organisiert belegt werden. Für die beiden Frühstücke gab es auch Kärtchen mit festgelegten Zeiten im 30-Minuten-Raster. Da konnte man ja gespannt sein. Das Hotel hatten wir uns jedenfalls vorher einmal bei einem Spaziergang durch die Anlage ausgesucht. Eigentlich wollten wir ja in eines der Nebengebäude, im Endeffekt sind wir aber im Haupthaus untergekommen. Wie schon die Lobby sieht das Gebäude auch von Außen wirklich prima aus:
Doch hinter dieser Türe ist es aus mit der Disney Magic:
Ab hier fehlt jegliche Thematisierung, und das Hotel könnte überall in der Welt stehen:
Der Blick aus dem Fenster ist auch nicht gerade berauschend:
Immerhin, es ist nach hinten raus, vorne hört man die Musik aus dem Village doch noch recht laut.
Jetzt lag natürlich die Vermutung nahe, dass man für das Abendessen auch besser einen Tisch reserviert. Also haben wir die verschiedenen Hotelrestaurants abgeklappert und festgestellt, dass es jeweils nur 4 oder 5 Hauptspeisen zur Auswahl gibt. Die Preise lagen so bei 15 Euro aufwärts, wo eine alte Frau lange für stricken muss und man nicht unbedingt Kompromisse eingehen möchte. Also sind wir erst mal in den Park gegangen und haben uns später im Village umgesehen. Im Disneyland ist uns zuerst die Halloween-Deko aufgefallen. Der Pavillon ganz vorne wird von einem riesigen Kürbis gekrönt und die Straße von unzähligen kleinen Gimmicks gesäumt - Fotos folgen in einem separaten Beitrag. Entgegen unserer Befürchtungen war es übrigens bislang sonnig bis leicht bewölkt und angenehm warm. Und voll war es auch nicht, die Wartezeiten bei Peter Pan lagen den ganzen Tag bei ca. 20 Minuten. Neben der Main Street wurde das Frontierland in das Halloweenland verwandelt - Deko und Kürbisse überall. Hier hat Disney geklotzt, und zwar richtig. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man beispielsweise Phantom Manor umgestaltet hätte.
Das Mittagessen hat uns dann zum McDonald´s geführt, der wider Erwarten völlig leer war. Wo man sonst schon mal eine halbe Stunde ansteht, konnten wir direkt bestellen. Wir haben dann auch fast das bekommen, was wir haben wollten, und der Preis stimmte wohl auch ungefähr (nachvollziehbar war er jedenfalls nicht).
Kurz vor Parkschluss haben wir uns noch einmal BTM bei Dunkelheit gegönnt. Da wir die richtige Reihe gewählt hatten und der Andrang schwer nachgelassen hatte, konnten wir direkt eine zweite Runde drehen. Diese Bahn ist immer wieder genial.
Für den Abend haben wir einen Tisch in Billy Bob´s reserviert, was sich als absoluter Glücksgriff herausgestellt hat. Für 25 Euro gab´s ein All-you-can-eat-Büffet guter Qualität und mit reichlich Auswahl sowohl bei Vor- und Hauptspeise sowie Dessert. Lecker. Auf dem Weg hinaus haben wir dann noch der Country-Live-Musik gelauscht. Obwohl ich Konzerte und Livekrams normalerweise nicht so gerne mag hat mich die Band doch voll überzeugt. Und zu meinem eigenen Erschrecken habe ich festgestellt, dass ich Country sogar richtig gut finde. Dazu haben nicht zuletzt die "Smilin´ Boots Dancers" aus Paris beigetragen, die den Saloon wohl offensichtlich häufiger besuchen, um dort eine Sohle auf´s Parkett zu legen. Vielleicht findet Ihr mich nächstes Jahr im Fort Fun bei den Square Dancern.
Naja, wir wollen mal nicht übertreiben...
Nachdem wir kurz durch das Village geschlendert sind und einen Blick auf die Kleinst-Open-Air-Party geworfen haben sind wir gegen 23 Uhr noch kurz in der Disney-Disco verschwunden. Wenn das Verhältnis von Besuchern zu Security aber bei ca. 2:1 liegt, ist die Stimmung nicht wirklich berauschend.
A propos Security: Im Laufe des Wochenendes sind wir das ein oder andere Mal durch die Pseudo-Sicherheitskontrollen am Village gegangen. Jedes Mal musste ich den Autoschlüssel samt Anhänger aus der Tasche kramen und meinen Rucksack öffnen. Erstens wird das auf die Dauer nervig, und zweitens bringt es nicht wirklich viel, nur oberflächlich in eines der vier Fächer meiner Tasche zu schauen. Wer wirklich etwas hineinbringen möchte, der hat wirklich keine Probleme, und für alle anderen ist es einfach nur lästig.
Der nächste Kracher kam dann am folgenden Morgen. Wir hatten ein Frühstückskärtchen für 10 Uhr und standen ziemlich genau um 10:06 Uhr vor dem Restaurant. Also eher am Ende der Schlange vor dem Restaurant. Die ging nicht wirklich schnell voran, und es wurde schnell klar, dass es am Loading und Unloading der Tische lag. Es gab einfach zu wenig Personal, um diese zu reinigen und neu einzudecken. Jedenfalls waren wir um 10:28 Uhr endlich an der Reihe (so lange hatten wir im Park den ganzen Vortag nirgendwo gewartet...) und wurden mit dem Kommentar an den Tisch geleitet, wir hätten ja eigentlich um 10 Uhr dort sein sollen. Manchmal fehlen mir die Worte.
Dafür war das Frühstück gut und reichlich. Was will man da meckern? Und direkt danach ging es in den Hotelpool, der in einem Nebengebäude untergebracht ist. Um kurz nach 11 konnten wir schön entspannt planschen. Ich möchte nicht wissen, wie es kurz nach Parkschluss hier aussieht. Stehparty?
Also gut, Samstag in die Studios (bei passablem, nur etwas zu kalten Wetter übrigens). Rock´n´Roller ist einfach der Überknaller, aber außer vielleicht der Stuntshow bietet der Park wirklich kein Wiederbesuchspotenzial.
Sonntag dann nach einem ähnlichen Intermezzo beim Frühstück wieder in den Park. Zuerst mal shoppen, und bei diesem T-Shirt mit einer schwangeren Mickey-Maus musste ich einfach an Mike denken:
Autopia war übrigens immer noch zu, und Nachfragen beim Gästeservice brachte die Info zutage, dass man aufgrund der Kälte die Anlage nur im Hochsommer öffnen würde. Aha. Dafür gibt´s davor ein Testauto, damit man im Juli oder August in der Affenhitze nicht umsonst wiederkommt:
Mittagessen gab´s im Toad Hall Restaurant, das mit leckeren Fish&Chips warb. Der Fisch war kalt, die Fritten labberig, dazu mit 6 Euro 70 auch nicht ganz billig. Willkommen bei Disney. So toll der Park auch ist, die Verpflegung ist eine mittelschwere Katastrophe.
Das hört sich jetzt alles villeicht nicht so toll an, aber ich habe natürlich nur die Dinge genannt, die mir negativ aufgefallen sind. Mit der entsprechenden Ruhe entdeckt man jede Menge neuer Ecken, und ohne die Hektik, jede Attraktion in wenigen Stunden mindestens ein Mal zu fahren, ist der Park richtig entspannend. Durch das Parkhotel kann man dann auch den Abend im Village richtig geniessen. Wir werden also definitiv einmal wieder ein paar Tage dort verbringen. Nicht zu vergessen, dass Halloween einfach brilliant ist.
Jochen
Dein erstes Mad House vergisst Du nie!