Hallo Zusammen,in der WAZ ist heute folgender Artikel erschienen:
Hochfrequenz Gekreische läßt jedes Parkgeräusch verstummen
Movie World: 6000 Teenager schrien sich für die "No Angels" heiser
Stumm verhallten am Samstagnachmittag die Angstschreie der vom Free Fall Tower stürzenden Gäste. Gegen das Hochfrequenzgekreische aus 6000 Teenagerkehlen hatte kein Lärm eine Chance. Der Grund der verbalen Hysterie: Die "No Angels" gaben ein Parkkonzert.
Für Leser über 20 oder ohne Nachwuchs im Alter zwischen sechs und sechzehn: Bei den "No Angels" handelt es sich um eine zurzeit äußerst erfolgreiche deutsche Teenie-Band. Mit "Daylight" stürmte das von RTL kreierte Mädel-Quintett im letzten Jahr die Charts, am Samstag stimmten es im Warner Park den wohl kommenden Sommerhit an. "Like ice in the sunshine", eine Neuauflage des bekannten Langnese-Songs. Mit dem Auftritt der "No Angels" toppte der Speiseeishersteller eine mehrtägige Casting- und Werbeaktion im Filmpark.
Das halbstündige Konzert war im Eintrittspreis enthalten und lockte Fans aus ganz Deutschland an. Nadine, Sina und Judith etwas waren früh morgens aus Köln angereist. Die 16-Jährigen ignorierten konsequent Fahrgeschäfte und Frittenbuden, selbst den Auftritt ihrer Lieblingsband auf dem Parkplatz der Filmstudios. Das Trio postierte sich lieber sofort vor der Warner Music Hall. Denn hier war eine Autogramm-Stunde im Anschluss an das Konzert angesetzt. "Die Songs kennen wir eh alle, wir möchten lieber einmal kurz mit ihnen sprechen", meinte Judith ehrfürchtig. Unter mehrstündigen Verzicht auf Nahrungsaufnahme und der Verrichtung anderer Bedürfnisse verteidigten die Kölnerinnen so ihren Platz in der ersten Reihe vor der Eingangstür.
Damit ging es ihnen -zumindest körperlich- besser als den Fans an der Konzert-Front. Zusammengequetscht in vordester Linie vor den Absperrgittern, harrten sie etliche Stunden auf den Auftritt. Der für manchen Teenager schon vor den ersten Melodie endete. Ohnmächtig wurden sie aus der hysterischen Masse herausgefischt und von starken Sicherheitsdienst-Armen in die Obhut von Sanitätern und Notärztin geschafft. Mehr Glück hatte da die kleine Carolin aus Berlin. Sie ergatterte als allererste die begehrten Unterschriften ihrer Stars.