>SACOM fand nach der Befragung von 120 Arbeits-Migranten heraus, dass die Arbeiterinnnen
>und Arbeiter in diesen Betrieben für die Herstellung von Disney-Kinderbüchern und
>anderen Spielwaren für unter 50 US Cents pro Stunde an sechs bis sieben Tagen
>ausgebeutet werden. Da hätte SACOM gar keine Befragung machen müssen - die Lektüre der Süddeutschen Zeitung Mitte Mai 2005 hätte schon gereicht, um zu sehen, daß der Durchschnittslohn bei Arbeiterinnen in China bei etwa 80 Euro monatlich liegt. Von daher zahlt Disney wohl tatsächlich noch überdurchschnittlich. Außerdem wäre es mal interessant gewesen, welcher realen Kaufkraft denn nun dieser Lohn in China entspricht - so wenig wie sich das auf den ersten Blick anhört, wird es nämlich auch wieder nicht sein.
>Wie der SACOM-Vertreter Parry Leung bei der Preisverleihung sagte, werden ihnen dabei
>dabei jegliche Rechte abgesprochen: Die Arbeiterinnen und Arbeiter erhalten keine
>Krankenversicherung, keine Pension und keinen Mutterschaftsurlaub. Der "Preis" sei ein
>wichtiger Schritt, damit der Druck auf Disney erhöht werde.
Natürlich erhalten sie das nicht, weil China noch einen langen Weg in ein modernes Wirtschaftssystem vor sich hat. Anstatt nun aber Disney für etwas zu verurteilen, was in China völlig normal ist, wäre es sicherlich angebrachter, über Sinn und Zweck der Globalisierung nachzudenken, die immer weiter fortschreitet. Disney ist da nur die (imho) unwichtige Spitze des Eisbergs...
Mike