c't 2/2004:

Ob man nun zu Grafikkarten mit ATI- oder mit Nvidia-Chip greifen soll, ist nicht in einem Satz zu beantworten. Fest steht, dass ATI das bessere Antialiasing für die Glättung von Objektkanten bietet, und zwar in drei Stufen von zwei- bis sechsfach. Nvidia kann zwar im Auswahlmenü des Treibers noch mehr Stufen vorweisen, von diesen funktioniert aber nur das zweifache Antialiasing zufriedenstellend, während alle höheren Stufen entweder die Qualität nicht verbessern oder zu viel Leistung kosten. Mit einer ATI-Grafikkarte sehen daher Fahrbahnmarkierungen in Rennsimulationen oder filigrane Objekte wie Antennen bei eingeschaltetem Antialiasing besser aus. Bei der Schärfung der Texturen mittels anisotroper Filterung haben die ATI-Techniker dagegen gespart. Die Radeon-Chips beherrschen lediglich ein adaptives Verfahren, das nur bei bestimmten Winkeln die maximale Detailschärfe liefert. [..] ATIs Architektur ist gradliniger und erfordert weniger spezielle Programmierung, weshalb die Radeon-Chips den Nvidia-Bausteinen in DirectX-9-Spielen wie "Tron 2.0", "Halo" und "Tomb Raider - Angel of Darkness" immer um eine Nasenlänge voraus sind (siehe den Kasten Shader-Architektur auf Seite 121). In einigen Spielen kann sich die Situation aber auch umkehren. Da die Nvidia-Chips für einen höheren Speichertakt spezifiziert sind, sind diese immer dann im Vorteil, wenn Spiele mit hoch aufgelösten Texturen oder speicherintensiven Effekten (Multi-Pass-Effekte) arbeiten. Von Spiel zu Spiel kann daher das Rennen einmal so oder einmal so ausgehen, da nicht vorhersehbar ist, wo genau das Nadelöhr liegt. Nur die erwähnten Vor- und Nachteile bei Antialiasing und anisotroper Filterung gelten unabhängig von den Spielen.

Und es bleibt Glücks- und Geschmackssache...