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Nach einer unfreiwilligen Pause in diesem Jahr steht das Trierer Volksfest (früher Europa-Volksfest) vor einer Rückkehr in großem Stil. Wie der TV exklusiv erfuhr, sollen bis zu 100 Schausteller vom 11. bis 20. Juni 2010 beste Unterhaltung und Nervenkitzel garantieren.Trier. "Kein Volksfest im Messepark - nie mehr Riesenrad und Achterbahn?" lautete die TV-Schlagzeile am 9. Mai 2009. Die Tage der Großkirmes schienen gezählt (siehe Chronik).
Doch dann bahnte sich die Wende an: "Im Juni haben wir uns mit Oberbürgermeister Klaus Jensen und der Messeförderungsgesellschaft sachlich ausgetauscht und viel aufgearbeitet", sagt Reiner Müller, Projektleiter von M & M Events aus Trier. Die Firma hatte das Fest 2008 ausgerichtet. Georg Sonnier, Schausteller aus Bitburg, signalisierte über M & M Interesse, als Veranstalter einzusteigen. Inzwischen steht der Mietvertrag zwischen Sonnier und der Messeförderungsgesellschaft. M & M sitzt im Auftrag von Sonnier mit im Boot.
"Ich will, dass das Volksfest am Leben bleibt, und freue mich darauf", betont Georg Sonnier. Es mache Sinn, dass jemand aus der Region die Organisation übernehme.
2010 soll es wieder so richtig krachen. 80 bis 100 Schausteller mit ihren Geschäften sollen den Messepark in einen attraktiven Vergnügungspark verwandeln.
"Der Termin vom 11. bis 20. Juni bietet die Chance, Top-Geschäfte nach Trier zu bringen", erklärt Reiner Müller. "Denn dann gibt es keine großen Überschneidungen mit anderen Kirmes-Veranstaltungen." Schausteller können sich bereits bewerben. Um deren Kostenanteil zu begrenzen, sollen mehrere Sponsoren eingebunden werden. So könnten Unternehmen die beiden geplanten Feuerwerke präsentieren.
Jeder Schausteller muss auch eine Kaution hinterlegen, die jedoch deutlich geringer ausfällt als in den Verträgen für 2009 vorgesehen war. "Wir sorgen für volle Transparenz bei Standmiete, Nebenkosten und Kaution", verspricht Müller. Mehr Schausteller bedeuten geringere Kosten für den Einzelnen, da Fixkosten wie Rettungsdienst, Feuerwehr und Sicherheitsdienst aufgeteilt werden.
Meinung
Es geht wieder aufwärts
Wer hätte das gedacht? Nach diversen Turbulenzen rund um das Volksfest im Messepark haben sich die Beteiligten zusammengerauft und ziehen an einem Strang. Stadt und Messeförderungsgesellschaft werden ihrer Verantwortung gerecht und leisten ihren Part. Für ihre zu passive Rolle im Vorfeld der peinlichen Absage auf den letzten Drücker im Mai 2009 hatte es zu Recht Kritik gehagelt. Dass mit Georg Sonnier zudem ein Schausteller aus der Region die Initiative ergreift, ist umso erfreulicher. Die Bedingungen für die Neuauflage hören sich gut an. Jetzt liegt es an den Schaustellern, die Chance zu nutzen und sich zu informieren. Wenn dann im Juni das Angebot auf dem Platz stimmt, sollten auch die Besucher nicht ausbleiben. Und das käme Trier nach dem Aus für die Messe "Taff" gerade recht. m.hormes@volksfreund.de CHRONIK 2007: Das bislang letzte Europa-Volksfest geht über die Bühne. Veranstalter Oscar Bruch verzichtet danach wegen Lärm-Beschwerden und Auflagen auf eine Fortsetzung. 2008: M &M Events organisiert das erste "Trierer Volksfest" mit mehr Attraktionen denn je und großem Zulauf. Der Lärmschutz ist unter anderem durch eine veränderte Aufstellung gewährleistet. Intern gibt es aber finanzielle Differenzen. 2009: Weil sich auf eine Ausschreibung kein Veranstalter meldet, will die Firma Schneider Promotion & Transport - auch Betreiber des Messeparks - das Volksfest selbst ausrichten. Mangels genügend Schausteller wird das Fest vier Wochen vor dem Start abgeblasen. (cus)