26.01.2009 13:12 Uhr
» Rubrik: Bauprojekte Allgemein

Dubailand - unendliche Geschichte und Faszination

Wenn irgendwann einmal Dubailand, an der Straße zwischen Dubai und Abu Dhabi gelegen, fertiggestellt ist, wird es zweimal so groß wie Disney World in Florida sein. Und wer schon einmal in Orlando war weiß, wie riesig dieser einmalige Freizeitpark ist. Doch Dubailand wird Disney World in allen Bereichen in den Schatten stellen: Unvorstellbare 140 Quadratkilometer groß wird das gesamte Gelände umfassen, mit gleich mehreren Freizeitparks, Sportarenen, Einkaufszentren und Hotels der Superlative.

Mit unendlichem Ehrgeiz wurde dieses Mammutprojekt in Angriff genommen, doch schon in der Planungsphase wurden Pläne wieder verworfen oder geändert, und einige Vorhaben ganz gestrichen. Architekten und Bauherren und auch die Behörden waren sich in vielen Belangen völlig uneinig. Oft gingen die Vorstellungen und jetzt auch die finanziellen Spielräume weit auseinander.

Die Vison des Herrschers
Dubailand war eine Vision des Herrschers über das Emirat, Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum, als das Öl Dubai zu unvorstellbarem Reichtum verhalf. Aus unterschiedlichen Gründen ist Dubailand ist bis heute noch in weiten Teilen eine Vision, allerdings soll das Mega-Projekt mit einem neuen Zeitplan weiter vorangetrieben werden.

Man einigte sich auf vier Ausbaustufen, von denen die erste im Jahre 2018 fertig sein soll und jährlich 15 Millionen Besucher nach Dubai locken soll.

Nun soll die erste von vier Ausbaustufen bis zum Jahre 2018 rund 15 Millionen Touristen jährlich anlocken. Die Angebote orientieren sich an der Walt Disney World im amerikanischen Sonnenstaate Florida und stützen sich auf sechs Kernbereiche: Themenparks, Shopping, Unterhaltung mit Animation, thematisierte Ferienoasen, Sportarenen und Öko-Tourismus.

„Dubailand Motor City“ - die Formel 1 im Auge
Ein Highlight soll noch in diesem Jahr eröffnet werden: „Dubailand Motor City“, direkt neben der schon bestehenden Rennstrecke. Auf einer Fläche von 20 Hektar entsteht eine der modernsten Formel-1-Rennstrecken der Welt. 350 Millionen Euro mussten investiert werden, um von Bernie Eccelstone die so heiß begehrte Formel-1-Lizenz zu bekommen.

Umgeben wird die Rennstrecke von einem Vergnügungspark mit Achterbahnen, die von ihren Geschwindigkeiten und Anforderungen der Formel 1 in nichts nachstehen sollen. Eine solche Anhäufung der spektakulärsten Achterbahnen wird einmalig sein.

Oldtimer Coaster: Auf einer Gesamtlänge von 600 Metern rasen die Besucher in nachgebauten Oldtimern durch ein völlig verwinkeltes Layout und sollen gar in den Kurven ausbrechen.

Tower Launch Coaster: Gleich am Eingang wird die spektakulärste Achterbahn zu finden sein. Sie ist grandiose 80 Meter hoch und die Wagen vermitteln den Besuchern absolutes Formel-1-Feeling mit einer sekundenschnellen Beschleunigung auf über 125 Stundenkilometer. An ihrem Ende werden die Besucher auf einen 80 Meter hohen Turm befördert, machen eine scharfe 180-Grad- Drehung, um in einem bisher noch nie dagewesenen direktem Sturzflug in die Tiefe zu stürzen.

Eurofighter: 500 Meter lang und 30 Meter hoch und ebenfalls nur etwas für starke Nerven. Auf einer 97-Grad-Bahn werden die Mutigen nicht nur in die Tiefe rauschen, sondern sich gleichzeitig überschlagen und wie an einem Korkenzieher entlang nach unten befördert.

Der gesamte Komplex wird als Fomel-1-Themenpark vermarktet werden, deren Lizenzinhaber Ecclestone selbst ist und der dieses Konzept, Rennstrecke und Vergnügungspark, gerne weltweit vermarkten möchte.

Kampf der Giganten: Dubai vs. Abu Dhabi
Doch Dubai hat große Konkurrenz im eigenen Land: Abu Dhabi. Auf der 25-Quadratkilometer-Insel Yas Island entsteht eine 5,5-Kilometer-Formel-1-Rennstrecke mit einem mondänem Yachthafen, der an Monaco erinnern soll. Und genau hier wird die Rennsaison 2009 mit dem Abschlussrennen der Formel-1-Saison beendet. Im Gegensatz zu Dubai entsteht rund um die neue Rennstrecke der Themenpark „Ferrari Experience“, natürlich mit Shopping Mall, Wohnanlagen und Hotels und zwei zwei Golfplätzen. „Ferrari Experience“ wird aber erst später vollendet werden, man hat die Eröffnung für das Jahr 2014 geplant, denn auch der Bau des Freizeitparks wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen – er soll Dubai noch übertreffen.

Vorgesehen sind: Gokart-Bahn, Rallye-Parcours, Wüsten-Buggy-Strecken und eine Drag-Racing-Piste. Highlight der „Ferrari Experience“ werden jedoch zwei außergewöhnliche 1000-Meter-Achterbahnen sein.

Was bringt die Zukunft?
Bis 2010 wird es also zwei Themenparks in den VAE geben, und beide haben sich dem Thema Motorsport verpflichtet. Die Emirate Dubai und Abu Dhabi konkurrieren um die Gunst der Besucher.

„Dubailand Filmpark“
Doch das Thema Motorsport ist nur ein Teil weiterer Planungen, denn es wird bereits an neuen Projekten gearbeitet, in deren Mittelpunkt das Thema „Film“ steht. In Dubai hat man noch gar keinen endgültigen Namen für das Projekt, das unter dem Arbeitstitel „Studio-Park“ in Angriff genommen wurde. Lizenzgeber sind die amerikanischen Universal Studios, die bereits mit den ersten Arbeiten begonnen haben.

Die Planungen der Universal Studios für Dubailand sind überwiegend aus ähnlichen Parks in den USA übernommen. So werden den Besuchern Stuntshows, ein sogenanntes Jurassic Park River Adventure, eine abenteuerliche Flussfahrt, eine Begegnung mit King Kong und noch vieles mehr geboten. Da die Planungen immer wieder verändert werden, sind weitere Einzelheiten noch nicht bekannt. Man weiß allerdigs, das fünf Thembereiche geplant sind: Hollywood, New York, Surf City, Epic Adventures und Legendary Heroes. Die Vereinigten Arabischen Emirate werden in Fahrgeschäften wie Eighth Voyage of Sinbad und Aladdins Magic Carpet Ride bedacht.

Da lassen sich natürlich die Warner Brothers nicht lumpen und werden in Abu Dhabi neben „Ferrari Experience“ einen zweiten Themenpark auf Yas Island errichten, und natürlich mit dem Thema Film.

„Six Flags Dubailand“
Und noch ein Projekt steht an, das allerdings auf wackligen Beinen steht: Die Six Flags Inc., eine Freizeitpark-Kette mit Firmensitz in New York, die über ihre Tochtergesellschaften insgesamt 21 Freizeitparks in Kanada, Mexiko und den USA besitzt, will sich in Dubai engagieren, aber die Firma befindet sich zur Zeit in heftigen finanziellen Turbulenzen. „Six Flags Dubailand“ soll das Projekt heißen, welches man unbedingt verwirklichen möchte. Es war geplant, dass der Entwickler von Dubailand, die Tatweer Gruppe, für die finanziell angeschlagenen Amerikaner in die Bresche springt, aber Tatweer selbst befindet sich in Schwierigkeiten. So ist nur eines klar, dass nichts klar ist.

Weitere Projekte in Dubai
Aber es stehen noch viele weitere Projekte in Dubai an, von denen man aber momentan gar nicht weiß, ob sie jemals verwirklicht werden. Wie schon so oft in Dubai liegen Vision und Wirklichkeit oft weit auseinander, zumindest, was die Zeitpläne betrifft.
So will die amerikanische Busch Entertainment Corporation bereits 2012 an der Spitze der Palm Insel Jebel Ali mit Sea World und Busch Gardens gleich zwei Themenparks auf einer eigens aufgeschütteten Insel in Form eines Killerwals eröffnen, und für die Worlds of Discovery soll die erste Design- und Planungsphase bereits im Gange sein, die erste Bauphase soll im Jahr 2012 beginnen.

Fazit
Was bedeutet dies alles für den Dubai-Urlauber? Mit den oben aufgeführten Vorhaben scheinen sich die VAE zu einem einzigen Freizeitpark zu entwickeln – und irgendwie hat man das Gefühl, dass dem so auch ist. Was bedeutet, dass man vor allem Familien mit Kindern nach Dubai locken will, denn solch ein kompaktes gigantisches Freizeitangebot dürfte, wenn alles verwirklicht wird, auf der Welt einmalig sein. Und der Dubai-Urlauber wird auch von den den Angeboten Abu Dhabis profitieren, denn von Dubai aus sind es nur 150 Kilometer bis zur Hauptstadt der Emirate, die mit einem Mietwagen locker zu erreichen ist.

Wer sich auch nur ein wenig mit Dubai beschäftigt weiß jedoch, dass man auf die Datumsangaben für Eröffnungen nicht viel geben darf, denn sie sind meist viel zu optimistisch. Und dann kommt auch noch die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise dazu. Dubai ist davon in höchstem Maße betroffen. Das Geld fließt nicht mehr so, wie noch vor einem Jahr, und selbst der milliardenschwere Herrscher stößt mit seiner Vision Dubailand an finanzielle Grenzen. Nicht zu vergessen: Auch die ausländischen Investoren haben die Notbremse gezogen.

Doch eines ist geblieben, das, was Dubai schon heute seinen Besuchern bietet, ist schon Außergewöhnlich. Die Krise hat auch in Dubai dafür gesorgt, dass nicht nur die Hotelpreise purzeln, sondern auch das Einkaufen so günstig ist wie noch nie. Die herrlichen Strände, das unvergleichliche Ambiente und die einmalige Architektur sind sowieso schon Grund genug, in Dubai einen Urlaub zu verbringen. Und Dubailand wird dem Ganzen mit Sicherheit noch die Krone aufsetzen.

Was den Urlauber in den nächsten Jahren in Dubai erwartet, ist aus der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen – Fakten, die