Letzte Bearbeitung am 10-Aug-04 um 23:46 Uhr ()
Letzte Bearbeitung am 10-Aug-04 um 23:09 Uhr ()
>"Hypercube" gehört zu diesen überflüssigen Fortsetzungen, die versuchen Fragen aus dem
>ersten Teil zu klären, die aber gar nicht beantwortet werden sollten. Ähnlich "2010". Im Falle von "2010" liegt der Fall allerdings wesentlich komplizierter. Denn "2010 - Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen" ist nicht einfach eine Fortsetzung vom Film "2001 - Odyssee im Weltraum", sondern eine Verfilmung von Arthur C. Clarkes Roman "2010". Also haben wir es hier nicht mit einer Verfilmung eines von den Produzenten in Auftrag gegebenen Drehbuchs zu tun. Schaut man sich aber die Entstehungsgeschichte der beiden Fime/Bücher an wird es noch viel komplizierter...
Stanley Kubrick hatte die Idee einen epochalen SciFi-Film zu drehen. Da es ihm die Kurzgeschichte "The Sentinel" von Arthur C. Clarke angetan hatte, beschloss er diese Story zu erweitern und zu seinem Drehbuch umzuschreiben. Der geniale Filmemacher und der nebem Asimov("I Robot") und Heinlein ("Starship Troopers")populärste SciFi-Schriftsteller trafen sich mehrmals, um die Geschichte auszubauen und zum Drehbuch umzuschreiben. Wobei der komplizierte philosophische Grundansatz des Films von Kubrick stammte,während Clarke eher für die genaue Schilderung von Raumfahrt in naher Zukunft verantwortlich war. Als der Film in Produktion ging, begann Clarke - basierend auf dem gemeinsamen Drehbuch - den Roman zum Film zu schreiben. Kubrick änderte jedoch während der Verfilmung das Drehbuch an einem zentralen Punkt - die Reise der Discovery endete nun nicht mehr beim Saturn, sondern bereits beim Jupiter. Clarke wollte seinen bereits fertig geschriebenen Roman aber nicht mehr ändern,so dass sich Film und Roman in diesem Punkt unterscheiden. Der Film "2001 -a space odysse wurde zu DEM Space Fiction Film der Filmgeschichte und auch das Buch verkaufte sich gut. Und dem verantwortlichen Trickdesigner Doug Trumbull gab man das Geld für einen eigenen Film - er bescherte der Welt mit "Silent Running" das zweite Space-Scifi-Meisterwerk dieser Epoche...
Nachdem die 4 Raumsonden Pioneer(10 und 11) und Voyager(1 und 2) den Jupiter passiert haben und einen Haufen neuer Erkenntnisse und vor allem Bilder zur Erde gesandt hatten, beschloss A C Clarke daraus eine Fortsetzung zu machen. So entsatnd "2010",die allerdings nicht Clarkes eigenen Roman,sondern den Film fortsetzt - also nicht am Saturn sondern beim Jupiter spielt. Dieses Buch wurde dann 1984 von Peter Hyams verfilmt. Der visuell absolut beeindruckende Film litt leider darunter "nur" ein recht guter Science Fiction Film zu sein - als Fortsetzung des visionären Meisterwerks "2001" musste er scheitern.
Mittlerweile ist "2010" aber zurecht als Klassiker anerkannt und an dem beeindruckenden Film stört eigentlich nur die deutsche Synchronisation. Genauer: Hellmuth Langes ("Kennen sie Kino?") gnadenlos schlechte und einschläfernde Synchro von Roy Scheider alias Dr. Haywood Floyd.
Nach dem Start einer weiteren Jupitersonde(Galileo) hat Clarke übrigens noch eine zweite Fortsetzung geschrieben("2061 - Odyssee III"),die - leider - noch unverfilmt ist. Zur Abrundung des gesamten Epos würde ich mir eine solche Fortstzung wünschen - aber bitte nicht als Hollywood-Krawallversion mit Vin Diesel in der Hauptrolle...
Also lasst Zarathustra sprechen
Vorhang auf
Bruno
"Irgendeiner wartet immer..."