Moin!Da ich auf dem JugendMedienEvent die Gelegenheit hatte, diesen Film zu genießen, möchte ich Euch eine kleine Inhaltsangabe und meinen Kommentar nicht vorenthalten:
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Ausführliche Besprechung
Ein Jahr bevor Doku-Guru Michael Moore sein neues Projekt über das amerikanische Gesundheitswesen in Angriff nehmen will, liefert Morgan Spurlocks in Sundance mit dem Regiepreis ausgezeichnete Dokumentation Präventivdaten. In einem grotesken Selbstversuch untersucht Spurlock die körperlich-seelischen Folgen der amerikanischen Fast-Food-Obsession, die längst auch international ein Seuchenproblem geworden ist. Für den gefestigten Durchschnittseuropäer, der tatsächlich noch regelmäßig das Ernährungsglück in der eigenen Küche findet, mag das Ergebnis weniger Tragweite haben als für amerikanische Big-Mac-Junkies. Aber unterhaltsame Aufklärungsarbeit leistet "Super Size Me" dennoch, ohne dabei missionarisch oder polemisch zu wirken.
Regiedebütant Spurlock, der mit seiner Produktionsgesellschaft den MTV-Hit "I bet you will" kreierte, spürt den gesellschaftlichen Veränderungen nach, die die Ausbreitung des Fast Foods begünstigten: das Leben im Zeitraffer, die Bequemlichkeit und auch der uramerikanische Wesenszug, alles größer haben zu wollen. So auch die angebotenen Fast-Food-Portionen, die bescheiden begannen, mittlerweile aber Super-Size-Format erreicht haben. Spurlock zeigt aber auch den Einfluss wichtiger Interessensverbände, der TV-Werbung und die Bedeutung konzernaler neben individueller Verantwortung.
Ohne die dreiste, manchmal zwischen Peinlichkeit und hohem Amüsement changierende Penetranz von Michael Moore oder Nick Broomfield, lässt Spurlock mit sanft ironischem Ton seine Fakten sprechen. Führt Interviews mit Ärzten, Anwälten, Konsumenten, geht in Schulen, um die erschreckenden Missstände in Ernährungs- und Sportfragen aufzuzeigen und liefert mit seinem masochistischen Selbstversuch die überzeugendsten Argumente. Einen ganzen Monat lang nimmt er drei tägliche Mahlzeiten ausschließlich bei McDonald's ein - mit der Vorgabe, die größten Portionen (Super Size) zu nehmen, sollte er am Counter danach gefragt werden. Diese Grundidee, die wie ein endloser Stunt bei "Jackass" anmutet, ist brillant und witzig, während die regelmäßigen Selbstbeobachtungen beim Essen der Zucker-und Cholesterinbomben weniger amüsieren als quälen. Wie eben auch Spurlock selbst, der wie seine Ärzte gelassen seine Aktion beginnt, um sie, einigermaßen geschockt und krank, schließlich zu beenden. Um 25 Pfund schwerer, mit Schäden an Herz und Leber, gibt Spurlock mit seinem Extremexperiment überzeugend Warnung, wohin der Weg auch bei reduzierterem Konsum langfristig führt. Im harmlosen Fall zum sporadischen Übergeben aus dem Autofenster (geöffnet), im schlimmsten Fall zur operativen Magenverkleinerung, die hier mit einer Reise ins Speckgewebe, begleitet von Walzerklängen, angetreten wird.
Dass viele Schulvorstellungen "Super Size Me" buchen werden, ist angesichts der Machart und der zentralen Konsumentengruppe relativ sicher. Dass aber auch insgesamt im Kino gute Ergebnisse erzielt werden können, ist sehr wahrscheinlich. kob.
Quelle: Blickpunkt:Film
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Trailer: http://www.super-size-me.de/trailer.html#
Nun, mir ist in Film der Appetit auf McFastFood definitiv vergangen. Bei unserer Preview gab es Szenenapplaus, aber auch viele Ekelgeräusche, da der Film kaum halt macht.
Nun eine objektive und wissenschaftliche Berichterstattung kann man den Film kaum nennen. Das möchte der Film auch gar nicht sein. Er möchte wachrütteln und das schafft er sehr gut. Auch wenn sich niemand von uns 30 Tage lang ausschließlich von McDoof Produkten ernährt, und das ohne auf die Alarmsignale seines Körpers zu hören - der Film macht deutlich, mit welcher verbrecherischen Industrie wir es auf diesem Sektor zu tun haben.
Ein paar kleine Schwächen und Längen gibt es zwischendurch schon. Das kann aber auch an meiner chronischen Übermüdung bei diesem Event liegen.
Meine Bewertung:
Grüße,
DB - Der Birki
Große Dinge werfen Ihren Schatten voraus