11. Oktober 2005 - Zumindest am Sonntag abend war im Cinestar-Großkino in der Frankfurter Innenstadt die Welt mal wieder in Ordnung. Genaugenommen war sie sogar phantastisch. Die Karten für die Abendvorstellung sind in einer dreiviertel Stunde ausverkauft gewesen, und das Publikum verfolgte die Vorstellung auf den Sesseln stehend oder tanzte gleich zwischen den Stuhlreihen.Doch schon am Montag morgen hatte der graue Alltag die Kinobetreiber wieder. Zu Wochenbeginn machten neue, tiefrote Besucherzahlen die Runde. Im September hat die Branche nach Erhebung des Marktforschungsinstituts Nielsen EDI 42 Prozent weniger Eintrittskarten verkauft als im Vorjahresmonat. Seit Jahresanfang gerechnet, brachen die Besucherzahlen damit in den ersten drei Quartalen um 27 Prozent ein. Damit hat sich die bereits mehrjährige Talfahrt seit dem Sommer sogar noch beschleunigt. Ein beispielloser Exodus an den Kassen der deutschen Filmtheater.
So weiß es jedenfalls die FAZ in einem Artikel. Bei N24 gibts neben einem ähnlichen Artikel noch weitere zum gleichen Thema. Zu grunde liegt jeweils die gleiche Meldung, dass "Multiplex vor dem Aus" stehen. So gesehen in der taz, Berliner Morgenpost, Rheinischen Post, Focus, und sogar beim österreichischen Standard. Interessanterweise weiss der Kurier aus gleichem Lande, dass es in Wien keinen Deut besser geht...
Allerdings scheinen sich alle einig, dass es schlußendlich am Angebot aus Hollywood liegt, das im ersten Halbjahr nicht genug Blockbuster produziert hat. Hingegen hofft man im zweiten Quartal jetzt auf King Kong, Harry Potter und Disneys Chroniken von Narnia.
Oder ist es am Ende doch die schier endlos lange Verwertungskette? Oder die bösen Raubkopierer?
fragender Gruß
Marcel