"Sorry, aber diese Meinung empfinde ich als vollkommenden Quatsch. Gerade etwa auf Volksfesten sind Geisterbahnen der Renner bei Kindern und diese sind weitaus brutaler (Darstellung von abgeschlagenen Köpfen, aus denen Blut läuft, Folterszenen und dergleichen sind hier an der Tagesordnung), als ein "Monster" in der Hollywood-Tour. Hier unterschätzen Sie die Psyche und die geistigen Fähigkeiten des Nachwuches. "-------
Woraus resultiert diese Meinung? Oder ist es einfach nur so gerade mal selbst überlegt?
Erstens muss man klären, über welche Altersgruppe man redet. (Droomvlucht, Carnaval Festival und natürlich Small World sind z.B. auch schon für sehr junge Gäste geeignet. Geisterbahnen nicht.)
Zweitens gibt es natürlich auch innerhalb einer Altersstufe unterschiedliche Individuen. Während der eine 7jährige Geisterbahnen cool findet, fürchtet sich der andere zu Tode. Das sagt auch nichts über generelle Veranlagung, sondern die Entwicklung ist einfach unterschiedlich. Der Furchtsamere muss nicht unbedingt auch furchtsam bleiben. Aber ganz wichtig ist, dass man Kinder zu nichts zwingt, wovor sie Angst haben, denn sonst manifestiert sich tatsächlich die Angst und wird eine richtige Phobie.
Und das beschriebene ist nicht meine Privatmeinung, die ich mir mal eben so überlegt habe, sondern das ist empirisch abgesichert. Wenn Du mehr über Entwicklungspsychologie wissen willst, empfehle ich für den Einstieg im Standardwerk von Zimbardo/Gerrig das entsprechende Kapitel. Dort findest Du auch weiterführende Literatur.
Ich selbst habe auch schon mehrfach Kinder erlebt, die sich bei Frankenstein fürchteten.
Und zum Thema Geisterbahn allg.:
ich habe gar nichts gegen Geisterbahnen oder richtige Horror-Rides. Wenn das gleich jedem klar ist, dass es da heftig zugeht, finde ich das OK, auch wenn es nicht mein Geschmack ist. Dann kann jeder selbst entscheiden. Das Problem sehe ich nur, wenn man sehr viel Geld in Darkrides investiert, die eine Mischung aus kindgerecht und purer Horror sind. Denn für die richtigen Horrorfans ist es zu langweilig, wenn da nur mal eine leicht gruselige Szene ist. Und für (wenn auch nicht alle, so doch viele) Kinder ist es ein Ausschlusskriterium. Gute Darkrides sind extrem teuer! Und dann macht es keinen Sinn, da etwas hinzusetzen, was "nicht Fisch und nicht Fleisch" ist. Wenn dann ein Darkride eigentlich auch für Kinder schön wäre und nur wegen einer Szene nicht, ist das kaufmännisch nicht gerade optimal.
Meine Kritik bezieht sich also auf eine ganz andere Ebene und hat nichts mit der Frage zu tun, ob es auch Kinder gibt, die Geisterbahnen mögen (natürlich gibt es die). Sondern es geht um die Vermischung von kindgerecht und nicht kindgerecht in einer Attraktion, die für beide Zielgruppen unbefriedigend ist.