http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1238089412830.shtmlFast 300 000 Übernachtungen
Von Wolfgang Kirfel, 27.03.09, 19:10h
Der Tourismus in der Schlossstadt boomt und hat im vergangenen Jahr einen Quantensprung gemacht. So erreichte die Zahl der Übernachtungen 2008 mit 296 000 einen nie da gewesenen Höchststand und lag um rund 120 000 höher als im Jahr zuvor.
Brühl - Das ist eine Steigerung um 68 Prozent. Dabei kamen mit 137 262 Besuchern nicht nur mehr Gäste in die Stadt, auch die Aufenthaltsdauer ist durchschnittlich von 1,6 auf 2,2 Tage gestiegen.
Bürgermeister Michael Kreuzberg sprach von einer „unglaublichen Erfolgsstory“. Die Zahl der Übernachtungen sei tatsächlich noch höher, da in der Statistik des Landes NRW nur Betriebe ab neun Betten aufgeführt seien. „Der Städtetourismus boomt, und von dieser Entwicklung profitiert auch Brühl“, so Kreuzberg. Ferner sei ein starker Trend hin zum Kultururlaub zu beobachten. „In dem Bereich haben wir beispielsweise mit der Eröffnung des Max-Ernst-Museums viel getan und sind von daher gut aufgestellt.“ Die Gäste kommen zu 77 Prozent aus Deutschland. Mit riesigem Abstand folgen die Niederlande mit 4,8, Taiwan mit vier, Belgien mit drei und Großbritannien mit 2,1 Prozent. Die größten Zuwächse bei den Besucherzahlen verzeichnete Brühl aus Lettland, Litauen, Schweiz und Polen. In diesen Nachbarländern soll die Werbung künftig noch intensiviert werden. Bei der Übernachtungszahl pro Einwohner, der Tourismusintensität, liegt Brühl mit 6,5 vor so prominenten Städten wie Dresden (6,4), Hamburg und Köln (je 4,3) oder Bonn (3,7).
Neue DVD wirbt für die Stadtführungen
Die extreme Steigerungen bei den Übernachtungszahlen im Vergleich zu 2007 führte der Bürgermeister vor allem auf die Eröffnung des Afrika-Hotels Matamba im Phantasialand zurück: „Die Eröffnung hat für einen Schub gesorgt. Die beiden Hotels im Phantasialand haben mit einer durchschnittlichen Auslastung von 80 Prozent im Bereich Köln ein traumhaftes Ergebnis.“ Im Oktober und November, als der Park teilweise geschlossen war, seien das Matamba und das Ling Bao sogar komplett ausgebucht gewesen. „Von dem Freizeitpark profitieren auch die Anbieter von Privatunterkünften, die wie Pilze aus dem Boden schießen“, betonte Gerd Schiffer, Fachbereichsleiter Tourismus. Deren Zahl sei von 10 bis 15 vor einigen Jahren auf rund 50 angestiegen.
Trotz des wachsenden Bettenangebots in Brühl könne die riesige Nachfrage im Tagungsbereich kaum befriedigt werden“, unterstrich der Bürgermeister. Bei der Verweildauer der Gäste sieht der Bürgermeister noch etwas Spielraum nach oben. „Mit knapp 300 000 Übernachtungen ist eine Marke erreicht, die es erstmal zu halten gilt“, erwartet Kreuzberg zunächst keine weiteren Sprünge. Das könne sich aber ändern, wenn das vom Stadtrat beschlossene Hotelprojekt auf dem Belvedere realisiert werde. „Rund 150 Zimmer in der Kategorie Vier-Sterne-Plus könnte Brühl noch vertragen“, sagte Kreuzberg. Wegen des Projekts auf dem Belvedere habe man bereits mit dem Land und der Unesco Kontakt aufgenommen. Gesucht werde eine Hotelkette, die im Kölner Bereich noch nicht vertreten sei. „Es gibt auch schon erste Interessenbekundungen von Investoren“, erklärte Schiffer.
Vorgestellt wurde auch die neue DVD „Stadtführungen in Brühl“, deren neun Filmsequenzen einen Einblick in die Stadt und die angebotenen Themenführungen geben.
Gruß
Chris