Michael,>Billiger Populismus - vielleicht.
Nein, nicht nur vielleicht - ganz sicher sogar. Hast du dir eigentlich mal die Mühe gemacht, dir euren Webinhalt mal selber durchzulesen? Ist dir dabei vielleicht mal aufgefallen, dass alle Argumente direkt 1:1 aus der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung des Phantasialandes stammen könnten (und es teilweise sogar tun!)? Ist dir mit deinen jungen Lenzen vielleicht mal der Gedanke gekommen, dass die Leute nicht "immer nur gegen etwas" sind - sondern im Fall der BI für etwas? Nämlich für den Erhalt eines Naturschutzgebietes? Hast du dir vielleicht mal offen und ehrlich überlegt, dass du und dein Mitbetreiber euch eigentlich nen feuchten Kehrricht um "zu schaffende Arbeitsplätze" machen - genau wie die derzeit 200 Unterzeichnenden?
Gebt es doch wenigstens offen und unumwunden zu, dass ihr auch für eine Erweiterung des PHL währet, wenn nicht mal ein einziger, lausiger Arbeitsplatz geschaffen würde. Dann kommen wir der Realität und Wahrheit nämlich um einiges näher. Vom wirtschaftlichen und touristischen Einfluss auf die Region habt ihr doch überhaupt keine Ahnung - wer solch eine einseitige, unreflektierte und undifferenzierte Webseiten-Petition in die Welt setzt, dem spreche ich jede Form von auch nur ansatzweise rudimentärer Wirtschaftsanalyse ab. Denn sonst würden "wir Leser eurer Webseite" auch etwas über die Qualität der zu schaffenden Arbeitsplätze erfahren - würden etwas lesen über den tatsächlichen Investitionsquer- und -abfluss - bekämen Erklärungen, was ein Tourist ausser PHL in Brühl überhaupt wollen würde, dann könnte irgendjemand das Zitat des Statistischen Bundesamtes:
Die wirtschaftliche Bedeutung belegt das erste bereits eröffnete Erlebnishotel. Das vollständig, außen wie innen, im chinesischen Stil errichtete Hotel Ling Bao führte im ersten Jahr seines Betriebs zu einer Steigerung der Gästeankünfte in der Stadt Brühl um 76,3 % und bei den ausländischen Gästeankünften zu einer Steigerung um 127,7 %
Quelle: Statisches Landesamt NRW
irgendwo bei euch analysiert und erklärt finden. Aber bei euch ist ausser der heißen PR-Luft nichts, nada, niente. Einfach nur der Ansporn: Wir wollen mal dafür sein, weil die anderen schon so lange dagegen sind. Ihr macht Euch nicht mal die Mühe, euch wenigstens mit eigenen Unterschriften-Listen auf den Weg zu machen - durch eigenen, echten Antrieb zu zeigen, dass euch wirklich was daran liegt, und das ihr für diese Bedeutung auch bereit seit, was von eurer Zeit, Tatkraft und eurem Engagement zu investieren. Einfach nur eine ins Netz geschammelte Petitionsseite, und ein bißchen Tamtam im sommerurlaubenden lokalkoloritischen Pressenebel - der diese nicht ganz so saure Sommergurke sicher gierig schluckt - nebst Verbreitung in Foren. Prima, tolles Engagement.
Dazu kommt noch die verhohnepiepelnde Aussage: "(..) wir wollen die Leute wach rütteln. Und die Gelegenheit etwas zu tun statt zu jammern gibt es ja dann für alle in Form der Petition - wer unterschreibt, brauch sicht also nicht als Jammerer angesprochen fühlen." Applaus, das ist wiedergeborener Ablass-Handel. Tu' was mir gefällt, und dein Tun ist nicht mehr schandhaft.
Das alles zusammen ist nicht nur billiger Populismus - das ist unterste Schublade. Das ist setzen sechs!
Disclaimer:
Um was geht es überhaupt:
Hier stehen zwei Interessenblöcke sich gegenüber: Auf der einen Seite das knallharte Geschäft des PHL mit seinen wirtschaftlichen Ambitionen, auf der anderen Seite die verschiedenen BI, welche aus diversen, dargelegten Gründen gegen diese Pläne sind. Also eine Sache zwischen wirtschaftlichen, und lokalen Interessen. Und da sollten sie gefälligst auch geklärt werden: Im Lokalen! Und da sollten sich weder irgendwelche schwindeligen Naturschützer einmischen, die angeblich vom Aussterben bedrohte, lilafurzgeblümte Nacktschnecken gefunden haben wollen, genauso wie irgendwelche Fanboys, die bis vor kurzem die Welt noch mit sexverseuchten Webseiten penetriert haben, oder irgendwo tausend Kilometer entfernt den Pro-PHL-Wachturm ins Netz stellen. Ich bin jedenfalls weder für-Phl noch für-BI, sondern für eine politische Lösung die für alle Beteiligten tragbar ist - und da werde ich mich geflissentlich raushalten!
PS: Sollte eines Tages der Flughafen Dortmund ausgebaut werden, würde ich als Beteiligter und Betroffener auch mitmachen, und Steine ins Rollen bringen, damit das unterbleibt. Und würde dann irgendein Hinz aus Hintertupfingen eine Webseiten-Petition ins Web stellen, damit das doch passiert, würde ich persönlich hinfahren, und im den Ar*piep* versohlen!
Gruß
Marcel
.