Kreistag stützt Phantasialand
VON NORBERT KURTH, 16.12.06, 07:12h
Bergheim / Brühl - Dass die Grünen in Brühl schwere Bedenken gegen die Erweiterungspläne des Phantasialandes hegen, ist bekannt. Im Kreistag machte Grünen-Geschäftsführer Johannes Bortlisz-Dickhoff jetzt zwar deutlich, dass sich seine Partei unter Umständen eine Erweiterung der Betriebsfläche um 28 Hektar vorstellen könne, warnte aber vor möglichen Veränderungen in dem Freizeitpark und der Übernahme durch fremde Investoren.„Das Phantasialand prüft den Einstieg von Finanzinvestoren, mit deren Hilfe das Unternehmen seine Expansionspläne für die nächsten fünf Jahre verwirklichen könnte“, zitierte der Grüne aus dem Report der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers. Eine definitive Entscheidung über den Einstieg von Finanzinvestoren solle im nächsten Jahr fallen.
„Diese Aussage entbehrt jeglichem sachlichen Hintergrund“, wies Marketing-Direktorin Birgit Reckersdrees die Darstellung der Wirtschaftsprüfer gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zurück. Die Firma sei aufgefordert worden, „unverzüglich diese Falschaussage aus dem Internet und anderen Publikationsflächen herauszunehmen“. Das Phantasialand behalte sich rechtliche Schritte vor. Es sei ärgerlich, wenn durch solche Schritte ein Verfahren (zur Erweiterung, d. Red.) verzögert werde.
Dennoch ist das Phantasialand offenbar auf der Suche nach Investoren. In einer überregionalen Tageszeitung heißt es, Firmenchef Robert Löffelhardt denke daran, einen Partner ins Boot zu holen. „Der soll aber nicht nur Geld geben, sondern mit uns eine richtige Kooperation eingehen“, wird Löffelhardt zitiert. Reckersdrees erklärte, es gehe um eine echte Partnerschaft und nicht um die Aufgabe des Familienbetriebs.
Löffelhardt äußert sich im genannten Zeitungsartikel zuversichtlich über das Gelingen der Erweiterung. Die Region könne es sich nicht leisten, dass sich der Vergnügungspark nicht weiter entwickele, heißt es. SPD, CDU und FDP im Kreistag sind davon längst überzeugt und Willi Zylajew, der Chef der CDU-Fraktion, sieht sich zudem als Fürsprecher derer, die das Vergnügen in Brühl suchen, der Kunden.
Nach längerer Debatte folgte der Kreistag gegen die Stimmen der Grünen den gleich lautenden Wünschen des Phantasialandes und der Stadt Brühl. Statt 16 Hektar soll einer Erweiterung auf 30 Hektar im „Verfahren Rechnung getragen werden“, so der gemeinsame Beschlussvorschlag von CDU und SPD. Und: Dem Park sollen „ordentliche und machbare Möglichkeiten“ aufgezeigt werden. Der Kreistag will damit deutlich machen, dass er den Freizeitpark als herausgehobenen Akteur „vorbehaltlos unterstützt.“
http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1162473182480