Irgendjemand wird jetzt bestimmt denken: "Wer ist denn so bekloppt und geht an Weihnachten ins Phantasialand?!". Die Antwort darauf lautet: Es gibt mehr Menschen, die so bekloppt sind, als man sich vorstellen kann. Die Parkplätze und der Park waren angenehm gefüllt, so war z. B. der Wintergarten fast voll besetzt. Publikum hauptsächlich Familien mit Kindern oder Oma/Opa mit Enkeln. Und da passte ich ja prima hin, denn getreu dem Motto "Was schenkt man jemanden, der eh schon alles hat und nichts mehr braucht" hatte ich meiner Frau Mutter einen Brunch zu Weihnachten geschenkt, natürlich ohne zu sagen, wo der sein würde.Wir haben uns also gestern früh auf den Weg gemacht und ich bin noch ein paar Schlenker gefahren, um zur allgemeinen Verunsicherung in Punkto Zielort beizutragen. Mutters Tip als wir Köln passierten: "Wir gehen zum chinesischen Buffet bei Frau Tang." Na ja, war ja schonmal nicht ganz verkehrt, aber die volle Punktzahl gabs dafür nicht.
Zunächst dann kurz ins Hotel, damit sie das auch mal sieht und bei der Gelegenheit an der Rezeption die Eintrittskarten und die Brunch-Voucher abgeholt. Dann vorbei an der Baustelle, durch den Haupteingang und direkt ins "Alt Berlin". Irgendwie war mir kalt, aber das gibt man ja nicht zu, wenn man seine Jacke zu Hause hat hängen lassen. Tja, ich wollt halt clever sein, hatte zu Hause die Jacke aus dem Auto genommen und sämtliche Bestätigungen und Wintertraum-Prospekte schonmal unauffällig darin versteckt. Nur ans Wiedermitnehmen, daran hat ich morgens nicht gedacht. Nun, Gott sei Dank waren die Temperaturen noch höher wie heute und so gings auch ganz gut.
Die Treppe hoch dann ins Restaurant, wo einen das "Begrüßungskomitee" mit Liste erwartete und uns an den reservierten Tisch geleitete. Am weihnachtlich gedeckten Tisch die erste positive Überraschung: Auf dem Tisch stand ein großes gedrucktes Schild:
Unser Phantasialand-Team heißt Sie...
"...ganz herzlich Willkommen
und wünscht guten Appetit!"
Familie Michael Müller
Die Anführungszeichen stehen da übrigens wirklich so drauf. Da unser Frühstück gewolltermaßen eher mager ausgefallen war, gings erstmal zur Frühstücksabteilung des Buffets, welches sich über den gesamten normalen Free-Flow-Bereich erstreckte. Brot, Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade, Nutella, Rührei, Pfannkuchen - sozusagen ein vollwertiges Frühstücksbuffet. Kaffee, Kakao, heißes Wasser für Tee standen in Thermoskannen bereit und für die Vitamine waren diverse Karaffen mit Säften aufgebaut - übrigens alles, genau wie der Eintritt, im Brunchpreis von € 29,50 enthalten.
Für die heißen Getränke brauchte man eigentlich auch gar nicht aufstehen, da die Kellner oft genug rumgingen und fragten, ob sie nachschenken sollten. Da ich aber meine Tasse aus Prinzip erstmal austrinke, bevor was neues dabeikommt, bin ich dann selbst mit meiner Tasse in Richtung Getränke gegangen, um mir was zu holen. Wohlgemerkt nur "in Richtung", denn bis dahin kam ich gar nicht. Jedesmal, wenn ich mich mit der Tasse in der Hand dem Buffet näherte, kam direkt von einem MA die Frage, was ich denn haben wolle und dies wurde mir dann auch prompt eingeschenkt. Das nenne ich Service! Überhaupt, muß ich sagen, dass alle Mitarbeiter, seien es Kellner, Köche, Toilettenfrau oder Restaurantleitung, überaus freundlich waren und auch allen Besuchern ein "Frohes Fest" wünschten.
Nach dem Frühstücksteil ging es dann ans warme Buffet und ich find es immer wieder schade, dass man gar nicht alles probieren kann, was da so aufgebaut war. Leider schafft man das auch mit den kleinstmöglichen Portionen nicht, aber ich probiere es trotdem immer wieder. Die Aufzählung, was es alles gab, würde jetzt zu weit führen, zumal ich mich auch nicht mehr an alles erinnere. Ich sags mal so: Für jeden war was dabei und wer nicht satt geworden ist, der hat was verkehrt gemacht. Die Qualität der Speisen war durchweg gut, wobei es mir der warme Lachs besonders angetan hat. Ich hätte gerne noch das eine oder andere probiert, aber irgendwann setzt der Magen halt seine Grenzen und so blieben z. B. Salatbuffet und diverse Nachtische unprobiert.
Erwähnen muß ich noch, dass die Kellner das richtig gut gemacht haben, wo Sie doch sonst meist nur die Tablettwagen durch die Gegend schieben. Das mit dem Abräumen haben die wirklich gut und flott hingekriegt! Ok, die Herrschaften am Tisch hinter uns, hatten irgendwann mehrere Teller da stehen und wunderten sich, warum nur bei ihnen nicht abgeräumt wurde. Nun, das waren sie selbst schuld, weil wenn man auf den Tellern immer noch die Hälfte drauf lässt, dann glaubt der Kellner halt, der Kunde ist noch nicht fertig und deshalb bleibt der Teller dann auch stehen.
Alles in Allem ein gelungenes Weihnachtsgeschenk, wie Muttern mir bestätigt hat, welches direkt im Anschluss an den Brunch durch "Nur geträumt" abgerundet wurde. Natürlich haben wir auch die anderen Attraktionen nicht außer acht gelassen und es gab dann auch den einen oder anderen Erklärungsbedarf, weil sie schon einige Jahre nicht mehr im Phl war.
Wen es interessiert: Zur ersten (unserer) Essenszeit um 11.00 Uhr wurde nur der vordere Teil des Restaurant besetzt, also alles was Aussicht in Richtung Brandenburger Tor, bzw. Mexiko hat. Die andere Hälfte wurde dann um 13.00 Uhr besetzt und, wenn ich das richtig gesehen habe, auch noch einige mittlerweile wieder frei gewordene Tische von der 11.00 Uhr-Sitzung.
First rider ever on "Fogg's trouble"