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Kirche des Klosters soll Gotteshaus bleiben
VON ALEXANDRA KLAUS, 15.02.08, 18:44h
Bornheim / Köln - Die Mitteilung des Dominikaner-Ordens über den Verkauf seines Klosters in Walberberg ist in Bornheim einhellig begrüßt worden. Die Dominikaner haben das Kloster mit seinen Gebäuden, der Kirche und dem weitläufigen Park an die die Summit Healthcare Management Partners GmbH in Köln verkauft. Das Unternehmen ist hauptsächlich im Gesundheitsbereich tätig und will in Walberberg eine Kombination aus Hotel, Gastronomie, Wellness- und Senioreneinrichtung betreiben.
„Wir hatten bereits nach den ersten Presseberichten über die Schließung des Klosters ein Auge auf Walberberg geworfen“, sagt der Geschäftsführer der Summit Healthcare Management Partners, Dr. Udo Schulz. Seit etwa eineinhalb Jahren habe das Unternehmen, das bereits bei Stuttgart ein ähnliches Konzept betreibe, mit den Dominikanern und deren beauftragter Maklerfirma Prosecur verhandelt. Wie verlautete, waren am Ende noch drei Interessenten im Rennen: neben Summit noch ein Investor, der das Kloster komplett zum Hotel umbauen sowie ein Investor, der die Anlagen dem angrenzenden Freizeitpark Phantasialand zuschlagen wollte. „Für uns hat gesprochen, dass wir auch eine soziale Nutzung anstreben und beispielsweise die Klosterkirche weiter als Gotteshaus nutzen wollen“, erläutert Schulz. Die Sakralgegenstände blieben als Leihgabe der Dominikaner in der Kirche, die auch für Hochzeiten und für Konzerte genutzt werden soll. „Für die Gottesdienste müssen wir noch einen Geistlichen finden“, sagt Schulz. Immerhin: einen Hausmeister hat man schon, der bisherige wird übernommen. Darüber hinaus will Summit 50 bis 80 Arbeitsplätze schaffen.
Der Erhalt der Kirche wird die Bürgerinitiative freuen, die sich bis zuletzt für das Gotteshaus eingesetzt hatte. „Für uns ist das wichtig, schließlich haben zahlreiche unserer Mitstreiter eine persönliche Verbin dung zu der Kirche“, so Dr. Josef Meyer aus Brühl. Er zeigte sich ver wundert darüber, „dass es nun doch so schnell gegangen ist und wir überhaupt nicht informiert wurden.“ „Akzeptable Lösung“
Dennoch scheine die geplante Nutzung eine „akzeptable Lösung“ zu sein. Wie der Summit-Geschäftsführer darlegte, soll in der Burg ein Hotel eingerichtet werden, im Tagungstrakt ein „Betreutes Wohnen“, später könnten eventuell auch stationäre Pflegeplätze hinzukommen. Im linken Bereich des Klosters, das die nächsten Jahre noch an Mitarbeiter des Phantasialandes vermietet ist, sollen auch später Wohnungen vermietet werden. Sowohl der Friedhof als auch die weitläufigen Parkanlagen bleiben laut Schulz erhalten.
Auch Außengastronomie ist geplant. Während sich Schulz vorstellen kann, dass man in der „Domäne Walberberg“ schon im Sommer Kaffee im Freien trinken kann, ist fraglich, wann die ersten Hotelgäste dort einziehen. „In diesem Jahr wird es wohl nichts mehr“, sagt er und begründet dies mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten sowie mit den erforderlichen Absprachen mit Behörden. Wichtig sei eine zügige Umsetzung, schließlich fielen derzeit selbst in dem leer stehenden, 15 000 Quadratmeter großen Gebäude täglich Heizkosten von rund 1000 Euro an. Apropos Kosten: über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, er soll aber im einstelligen Millionenbereich liegen.
„Für den Ort und die Menschen dort ist es wichtig, dass wir nun einen positiven Abschluss haben“, sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler, der einräumte, dass der Vertrag bereits zur Jahreswende unterzeichnet worden sei. Die Stadt war als Planungsbehörde an den Verkaufsgesprächen beteiligt. Die involvierten Parteien hätten wegen bestimmter Fristen zunächst über den Abschluss geschwiegen. Für die Stadtverwaltung seien drei Punkte wichtig gewesen: dass es überhaupt eine Folgenutzung des seit Ende 2007 leer stehenden Klosters gebe, dass der Charakter der neuen Einrichtung im Einklang mit dem ehemaligen Kloster stehe und dass Arbeitsplätze geschaffen würden.
In das weitere Verfahren sei die Stadt auch eingebunden. Der Investor muss ein Nutzungs- und Umbau-Konzept vorlegen, zumal einige Bereiche wie die Rheindorfer Burg denkmalgeschützt sind.
Erleichtert über den zügigen Verkauf ist auch die CDU, wie Fraktionschef und Walberberger Hans Dieter Wirtz sagte.
Gruß
Chris