Hallo,
hier mal ein kurzer Bericht über eine der schönsten Vogelausstellungen überhaupt in Bielefeld-Senne.
Alle zwei Jahre veranstaltet der Vogelschutz- und -liebhaberverein Friedrichsdorf und Umgebung seine außergewöhnliche Vogelausstellung. Gezeigt werden neben einheimischen Vögeln aus nahezu allen Habitaten auch Exoten wie Nektarvögel, Kolibris und natürlich die Familie der Psittaciden mit ihren Papageien und Sittichen. Dabei werden die Tiere nicht in engen Käfigen, sondern in großen, teilweise begehbaren Volieren und Habitatanlagen präsentiert.
Die Ausstellung geht noch bis kommenden Sonntag, jeden Tag von 9.00 Uhr bis 20.00 Uhr. Eintritt liegt bei 5 Euro für Erwachsene, Kinder von 6 bis 17 zahlen 1 Euro, darunter ist der Eintritt frei.
Nach Betreten der 1000 qm großen Ausstellungsfläche gelangt man als erstes in die Wattlandschaft mit ihren dort typischen Vögeln. (Fragt mich nicht nach Arten, ich kenne mich mit Papageien einigermaßen aus......der Rest wird schwierig). Es gibt ein Wellenbecken und eine Feuchtzone. Das ganze befindet sich in einer Scheune; der Rasen ist aber tatsächlich echt, ebenso wie allen dort zu sehenden Pflanzen.
Hier ein Sichtbecken mit Tauchenten. Und die kleinen Dinger tauchen nahezu ununterbrochen. Die sind sogar zu faul, umeinander herum zu schwimmen und tauchen lieber unter dem Artgenossen durch. Klasse zu beobachten.
Neben den großen, begehbaren Volieren gibt es auch Anlagen, die mit einer großen Glasscheibe einen ungehinderten Blick auf die Tiere zulassen. Alle Volieren haben eine ausreichende Größe und erlauben zumindest kleinere Strecken Flug für die Vögel.
Nach der Wattanlage kommt als nächstes die begehbare Teichanlage. Kleiner Wasserfall, kleines Teichbecken mit Enten und ein großer Teil ist der auf dem Bild zu sehende Teich mit seinen Flamingos, Löfflern und.....
...diesen beiden Kronenkranichen. Die haben auch keine Scheu und kommen durchaus bis auf wenige Zentimeter an einen heran. Hat man Würmer, kommen sie noch näher.....
...wie man sieht.
Als nächstes kam dann die Afrikavoliere. Hier mal ein Überblick.
Hier mal die Vielfalt zu erkennen. Wer sich an Hitchcocks "Die Vögel" erinnert, der erkennt hier die beiden "Love-Birds", zu deutsch "Unzertrennlichen" wieder. Diese Agarponiden, so der lateinische Name, erkennt man ganz gut an den grünen Körpern und dann den unterschiedlich gefärbten Köpfen, die ihnen meist ihre Namen geben: Schwarz- und Rußköpfchen, Pfirsich- und Orangeköpfchen, um mal nur einige zu nennen.
Die verschiedenen großen, begehbaren Bereiche sind durch Gänge miteinander verbunden, in denen sich einzelne Volieren befinden.
Hier mal die Anlage der Nektarfresser mit ihren vielen Orchideen.
Als nächstes die Australienvoliere, natürlich mit rotem Sandboden. Typische Vertreter, hier zu sehen, Rosakakadus.
Die wohl bekanntesten Vertreter der Australiengruppe sind die Wellen- und Nymphensittiche. Hier in etwa zu erkennen an den Futternäpfen und auf dem Boden.
Man kann sich stundenlang in den Volieren aufhalten und die Tiere beobachten. Es gibt immer wieder was zu sehen.
Zum Schluss dann der Südamerikabereich. Die kleineren Papageien wie z.B. Amazonen, hier links in den Volieren, lässt man besser hinter Gittern; ebenso wie die größeren Kakaduarten. Die können auch schon mal frech werden und böse zubeißen.
Sonnensittiche. Schön anzusehen, aber immer am quietschen.
Höhepunkt der Ausstellung ist sicherlich die Anlage mit den großen Araarten:
Kein Gitter, kein Glas trennt Mensch und Tier voneinander. Und die Großen fliegen manchmal.......
Die Tiere hier auf dem Bild sind links Gelbbrustaras (Ara ararauna); die grünen mit der roten "Augenbraue" sind große Soldatenaras (Ara ambigua), die roten im Hintergrund sind Hellrote Aras (Ara macao). Ziemlich in der Mitte zwischen blau und rot sitzt noch einer der beiden Rotrückenaras (Ara maracana). Freche Gesellen, das, die ständig versuchten, die Großen zu ärgern.
Hier zwei Blaulatzaras (Ara caninde); im Hintergrund ein sechs Monate alter Dunkelroter- oder Grünflügelara (Ara chloroptera). Der ist noch fast Baby und braucht seinen Mittagsschlaf.
Hier mal ein Blick quer durch das Gehege. Das Deckengrün sind frische Wacholderzweige mit Früchten. Den Boden zieren riesige Baumwurzeln und Farne.
Danach ging man durch den Ausgang in eine großzügige Cafeteria. Neben den Lebendtieren gab es noch diverse Präparatensammlungen, z.B. von Schädelknochen, Eiern oder Paradiesvögeln. Brutkästen mit Wachteleiern, Schaukästen mit Futterpflanzen und viele Infotafeln rundeten das Bild ab.
Natürlich ist das ganze sehr personalaufwändig: In jedem Bereich stehen Vereinsmitglieder und passen auf Mensch und Tier auf. Immerhin handelt es sich bei den Tieren um ihre eigenen Bestände.
Im Außenbereich gab es noch ein Eulengehege, eine Kanarienvoliere....
....und diese Teichanlage.
Alles in allem durchaus lohnenswert anzusehen!
Lieben Gruß
Axel
PS: Als ich dort war lief ein Fernsehteam rum. Die wollten noch ein paar schöne Aufnahmen von den Blaulatzaras machen. Daraufhin wurde ein Deckenstrahler ein wenig ausgerichtet, und mir ist ein Bild ohne den störenden Blitz gelungen:
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