Endlich ist er weg, ich mach ein Fass auf...Vielleicht kommt er ja jetzt zum Cageball?VERTRAGSAUFLÖSUNG
Dortmund will Amoroso loswerden
Die Ära Marcio Amoroso bei Borussia Dortmund geht dem Ende entgegen. Der Bundesligist will den Vertrag mit dem Stürmer möglichst rasch aufheben, weil der 29-Jährige seit Monaten nicht mehr in der Nähe des Westfalenstadions aufgetaucht ist. Die Hoffnung, den teuren Brasilianer zu verkaufen, haben die BVB-Funktionäre aufgegeben.
Dortmund - "Borussia Dortmund legt keinen Wert auf Spieler, die dem Arbeitgeber so wenig Respekt entgegenbringen, wie wir es in diesem Falle mehrfach erleben mussten", sagte BVB-Manager Michael Meier, der dem Brasilianer ein Angebot zur Aufhebung seines Lizenzspielervertrages unterbreitet hat: "Ich gehe davon aus, dass die Formalitäten in den nächsten Tagen geklärt werden."
Nach DSF-Angaben forderte Amoroso selbst die Auflösung des Vertrages. Über seinen Anwalt ließ der seit Monaten verletzte Torjäger dem BVB bereits am Montag mitteilen, dass Borussia "innerhalb von maximal 24 Stunden" den internationalen Spielerpass freigeben und jegliche arbeitsrechtliche Vertragsverpflichtungen mit Amoroso auflösen solle. Der Club sei seinen vertraglichen und arbeitsrechtlichen Verpflichtungen gemäß der Fifa-Statuten nicht nachgekommen.
Nach Angaben seines Managers Pedro Adib werde Amoroso nie mehr für Dortmund spielen. "Seit Januar beschwere ich mich offiziell bei der Borussia wegen der nicht gezahlten Gehälter und sonstiger Vertragsverletzungen. Der Verein hat nun 24 Stunden Zeit, um auf meine letzte amtliche Benachrichtigung zu reagieren. Sonst schalten wir den Weltverband FIFA ein", so Adib.
"Jetzt muss gehandelt werden"
Diese Darstellung dementierte der BVB. "Borussia Dortmund hat seine Verpflichtungen gegenüber Marcio Amoroso stets in vollem Umfang erfüllt. Eine Kündigung durch Marcio Amoroso ist nicht erfolgt. Vielmehr hat der Spieler lediglich um eine internationale Freigabe gebeten", erklärte Meier in einer Pressemitteilung.
Dass der BVB mit seinem exzentrischen Torjäger die Geduld verliert, hatte sich bereits seit längerem angedeutet. Nach seiner Knieoperation vor drei Monaten in den USA hatte der Brasilianer wie schon im November vergangenen Jahres erneut ein Ultimatum für eine Rückkehr nach Dortmund verstreichen lassen. Am 18. März war Bundesliga-Torschützenkönig von 2002 zurückerwartet worden, stattdessen ließ Amosoro wissen, dass er sein Reha-Programm in Brasilien fortsetzen und seinen Dienst frühestens am 1. Juli wieder aufnehmen werde, weil sein Knie noch instabil sei.
Die BVB-Verantwortlichen, die dem grillenhaften Starstürmer bereits vor Monaten Vertragsbruch vorgeworfen und mit einer Geldstrafe belegt hatten, kündigten erneute Konsequenzen an. "Ich diesem Fall ist so viel gesprochen worden, jetzt muss gehandelt werden", so BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Geduld sei "eine große Tugend, aber man darf sie nicht überstrapazieren".
Kurz vor Weihnachten hatten der BVB und Amoroso noch Frieden geschlossen. Präsident Dr. Gerd Niebaum und Amoroso präsentierten sich gar Arm im Arm der Presse. "Mein Ziel und mein Traum ist es, wieder die Farben von Borussia Dortmund zu tragen und Tore für die Fans des BVB zu schießen, die ich so sehr liebe", verkündete Amoroso damals.
Amoroso könnte ablösefrei wechseln
Auch die Dortmunder priesen damals die Einsicht des im Sommer 2001 für die Rekordablösesumme von 25 Millionen Euro von Parma nach Dortmund gewechselten Stürmers. "Wir haben die Hoffnung, Amoroso mit Beginn der neuen Saison in die Mannschaft zu integrieren", verkündete Vereinschef Niebaum. Offenbar wollte die Borussia Amoroso unbedingt wieder fit bekommen, um zumindest einen Teil der Ablösesumme zurückzuerhalten. Dieses Vorhaben wäre mit einer Vertragauflösung hinfällig. Amoroso könnte ablösefrei zu einem anderen Club wechseln. Andererseits würde der BVB die angeblich 4,5 Millionen Euro Jahresgehalt von Amoroso einsparen.
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