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Titel: "Wir blicken in das Jahr 2010:"     Vorheriger Beitrag | Nächster Beitrag
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Beitrag Nr. 5088
Walter


 

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Wir blicken in das Jahr 2010:
10-Nov-03, 16:08 Uhr ()
Heinrich v.Pierer, der ehemalige Siemens-Chef, hat in den vier Jahren
seiner Kanzlerschaft viel erreicht.

Wir sprachen mit dem Bundeskanzler über seine Erfolge und künftigen Pläne.

Journalist: Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Kritiker werfen Ihnen vor, sie
seien bei der Sanierung Deutschlands übertrieben brutal vorgegangen.

v. Pierer: Das sehe ich nicht so. Als mich das überparteiliche Bündnis
fragte, ob ich Kanzler werden möchte, um Deutschland vor dem Konkurs
zuretten, habe ich gleich erklärt, dass ich das Land so sanieren werde
wie ich Siemens saniert habe: streng marktwirtschaftlich. Siemens und
Deutschland gleichen sich in gewisser Weise: zwei Gemischtwarenläden mit
sehr unterschiedlichen Komponenten, die einen leistungsfähig, die
anderen weniger. Ich habe nur das gemacht, was ich auch bei Siemens
gemacht habe: unproduktive Unternehmensteile abgestoßen.

Journalist: Sie sprechen von den neuen Bundesländern?!

v. Pierer: Nicht von allen. Thüringen und Sachsen haben sich ja als
sanierungsfähig erwiesen, die haben wir behalten. Für
Mecklenburg-Vorpommern konnten wir nichts mehr tun, Totalverlust. Da kam
uns das Angebot der Bush-Administration ganz recht, gegen die Übernahme
der Landesschulden und für den symbolischen Kaufpreis von 1 EUR das Land
als Atomtestgelände zukaufen.

Journalist: Polen hat Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sogar kostenlos
bekommen.

v. Pierer: Richtig. Sie dürfen aber nicht vergessen, dass sich Polen im
Gegenzug verpflichtete, drei Millionen der ärmsten deutschen Rentner
dort anzusiedeln. Von 300 EUR Rente kann in Deutschland keiner leben,
aber in Polen wegen der wesentlich geringeren Lebenshaltungskosten. Mit
diesem Befreiungsschlag haben wir die Sozialhilfekosten massiv reduziert
und den deutschen Kommunen wieder auf die Beine geholfen.

Journalist: Den Bundeshaushalt haben Sie durch einen Verkauf der deutschen
Schulden an US-Pensionsfonds saniert. Es gab durchaus Kritik daran, dass
Sie als Sicherheit die Alpen, den Schwarzwald, den Kölner Dom, die
Rüdesheimer Drosselgasse sowie Rothenburg o. d. Tauber und das Münchner
Oktoberfest verpfändet haben.

v. Pierer: Verpfändet ist nicht verkauft. Die einheimische Bevölkerung
kann diese Liegenschaften weiterhin ungehindert nutzen.

Journalist: Bei den Arbeitslosen sind sie einen neuen Weg gegangen...

v. Pierer: ...den am Anfang auch wieder keiner begriffen hat. Erst hieß
es, es sei widersinnig, die Arbeitslosenzahl durch Entlassungen senken
zuwollen. Aber das macht jeder Manager, der zu viele Leute hat, die
zuviel Geld kosten. Er entlässt sie einfach! Wir haben zwei Millionen
Arbeitslose aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen und aus
Deutschland ausgewiesen.

Journalist: Wohin?

v. Pierer: Unterschiedlich. Nicht wenige sind mit einer "Blond Card" als
Straßenkehrer in Indien untergekommen. Andere haben sich als Soldaten in
diversen afrikanischen Bürgerkriegsländern verpflichtet.

Journalist: Auch bei er Landesverteidigung konnten Sie massiv sparen.

v. Pierer: Das stimmt. Sie als Privatmann halten sich ja auch keinen
persönlichen Polizisten.Warum sollten wir das als Staat tun?! Dem Trend
zum Outsourcing können sich auch die öffentlichen Einrichtungen nicht
entziehen. Also habe ich die Bundeswehr abgeschafft, die viel zu teuer
ist. Im Bedarfsfall kaufen wir uns Sicherheitsleistungen zum Beispiel
von US-Söldnerfirmen ein, die zudem auch noch das ganze Kriegsgerät
vorrätig halten. So entfallen für uns Lager- und Wartungskosten.
Just-in-time-Sicherheit sozusagen.

Journalist: Sogar die Politiker haben Sie zu Gunsten der Staatskasse
eingespannt.

v. Pierer: Es war schließlich nicht einzusehen, dass solche
hochkarätigen Entertainer kostenlos bei Vereinsfesten und Einweihungen
auftreten. Seitdem wir Gebühren für die Anwesenheit von Politikern
erheben, kommt Geld in die Staatskasse und die Terminflut für die
Politiker nimmt ab, so dass sie endlich wieder in ihren Büros arbeiten
können, statt bei irgendwelchen Karnickelzüchtern Grußworte zu sprechen.
Die Deutschen müssen sich dran gewöhnen, dass es nichts kostenlos gibt,
auch nicht Grußworte von Politikern. Roberto Blanco singt bei der
Einweihung eines Baumarktes ja auch nicht kostenlos.

Journalist: Aber ein Staatssekretär singt doch auch nicht.

v. Pierer: Gegen Aufpreis schon!

Journalist: Was sind Ihre nächsten Pläne, Herr Bundeskanzler?

v. Pierer: Wir haben noch zirka 2,5 Millionen Arbeitslose in
Deutschland. Ich beabsichtige, durch weitere Entlassungen endlich
Vollbeschäftigung herzustellen. Außerdem müssen wir uns noch stärker auf
unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Ich habe an den Universitäten
unsinnige Studienfächer wie Sozialpädagogik streichen und deutsche
Kernfächer wie Ingenieurwissenschaften stark ausbauen lassen.

STERN: Durchaus mit Erfolg. Wird Deutschland durch Zukäufe wachsen?

v. Pierer: Das halte ich nicht für ausgeschlossen. Wie Sie sicher
wissen,befinden wir uns seit einigen Wochen in Verhandlungen mit
Frankreich, weil wir das Elsass kaufen wollen. Obwohl wir den Franzosen
einen fairen Preisgemacht haben, sträuben sie sich noch. Aber ich glaube
nicht, dass sie diesen Kurs noch lange durchhalten können. Schließlich
hat es Frankreich im Gegensatz zu Deutschland versäumt, 5 vor 12 mit
einem streng marktwirtschaftlichen Kurs das Ruder doch noch
herumzureißen. Das hat dazugeführt, dass Paris von marodierenden
Afrikanern aus den ehemaligen Kolonien zur Hälfte niedergebrannt wurde
und in Marseille jetzt ein islamischer Kalif regiert. Frankreich braucht
Geld, es wird uns das Elsass verkaufen. Ich will nicht verhehlen, dass
wir auch Interesse an der Champagne und dem Bordelais haben.

Journalist: Duce Berlusconi, der Führer des weitgehend bankrotten Italiens,
soll Deutschland Südtirol zum Kauf angeboten haben?

v. Pierer: Das stimmt. Südtirol würde durchaus in unser
Produkt-Portfolio passen. Dort gibt es noch eine ausgeprägte
Landwirtschaft und Landwirtschaft gehört zu den deutschen
Kernkompetenzen: Der deutsche Bauer erzeugt auf deutscher Scholle
deutsche Lebensmittel. Allerdings müssten die Italiener zunächst die
Altlasten entsorgen.

Journalist: Altlasten?

v. Pierer: Na, die in Südtirol lebenden Italiener. Die können wir
natürlich nicht gebrauchen. Die müsste der Duce zurücknehmen.

Journalist: Es gibt Gerüchte, Großbritannien habe Deutschland eine Fusion
angeboten.

v. Pierer: Dazu möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen, dass
Großbritannien wie wir gut am Markt positioniert ist. Eine Fusion könnte
durchaus die Fantasie der Anleger wecken. Diese müsste allerdings auf
gleicher Augenhöhe erfolgen. Eine feindliche Übernahme wird es nichtgeben.

Journalist: Herr Bundeskanzler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Gruß, Andreas Walter.

"I survived Looney Tunes Adventure"

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