Letzte Bearbeitung am 30-Jul-03 um 14:46 Uhr ()
>Vielleicht sollte man aber noch sagen, dass auch Shareware ein kommerzielles Produkt
>ist und sie nur in einem bestimmten Testzeitraum bzw. Testversion kostenlos ist. Ja klar! Und da sollte man auch nicht tricksen, da diese Shareware-Autoren teilweise beachtliches leisten und es genug Shareware gibt, die nicht nur an kommerzielle Programme rankommt, sondern diese teilweise sogar übertrifft. Und wenn man dann schon eine kostenlose Testzeit eingeräumt bekommt, sollte man bei Weiterverwenden des Programms nach der Testzeit auch den (meist mehr als akzeptablen) Obulus entrichten. Die schlechte Zahlungsmoral ist der Grund, warum viele Shareware-Autoren ihre vorzügliche Software einstellen oder ins kommerzielle Lager wechseln.
Für diejenigen, die sich mit den Software-Vertriebs-Kategorien nicht so gut auskennen und vielleicht ein wenig verwirrt sind, hier mal eine kleine Übersicht:
Kommerzielle Software: Dies sind Programme, die man im Geschäft (meist nett verpackt) kauft und die keinerlei Testphase (bis auf evtl. Testversionen, die jedoch sehr eingeschränkt funktionieren) erlauben. Kommerzielle Software ist aber nicht unbedingt der "böse Bube". Es gibt auch sehr preiswerte kommerzielle Software und in manchen Anwendungs-Fällen führt eh kein Weg daran vorbei.
Shareware: Shareware kann man kostenlos beziehen und ausprobieren. Nach einer gewissen Testphase sollte man, wenn man zufrieden ist und das Produkt weiter benutzen möchte, den entsprechenden Obulus bezahlen. Da die Zahlungsmoral nicht immer so gut ist, schränken manche Sharewareautoren die Software ein und sie wird erst nach Bezahlung ganz freigegeben. Üblich sind z.B. begrenzte Laufzeit oder begrenzte Anzahl an Starts. Auch kann es sein, dass einzelne Funktionen (z.B. Speichern oder Drucken) deaktiviert sind oder z.B. beim Drucken ein Schirftzug im Bild erscheint.
Freeware: Diese Software kann vollkommen kostenlos genutzt werden.
Social Ware: Diese Software kann auch kostenlos genutzt werden, allerdings wünscht der Autor sich etwas, falls man sie dauerhaft benutzt. Z.B. eine Postkarte vom Heimatort des Benutzers oder eine Spende (Höhe kann man selbst bestimmen) an den Autor (zur Fortsetzung der Arbeit am Programm) oder an eine bestimmte wohltätige Organisation. Dies wird vom Autor zwar nicht überwacht, aber das finde ich noch eine der sympathischsten Formen, die man unterstützen sollte, auch wenn sie immer weniger vorkommt. So kann jeder selbst entscheiden, was er sich erlauben kann bzw. was ihm das Programm wert ist.
Ad Ware: (Ad = Werbung) Ad-Ware ist für den Benutzer kostenlos und finanziert sich über Einblendung von Werbung. Oft (z.B. bei Opera) kann man gegen die Zahlung eines Betrags die Werbung entfernen. ACHTUNG: Es gibt faire Ad-Ware, die wirklich nur Werbung einblendet und Ad-Ware, wo der Benutzer ausspioniert wird (auch Spy-Ware). Die einschlägigen Internet-Seiten und Fachmagazine geben meist Auskunft darüber, welcher Fall vorliegt. Opera ist (meines Wissens) faire Ad-Ware und keine Spy-Ware.
Open Source: Open-Source-Software ist kostenlos und die Quelltexte liegen offen. Dadurch, dass jeder sich die Quelltexte ansehen kann, gilt sie als ziemlich sicher (absichtlich versteckte Hintertüren oder unbeabsichtigte Fehler werden schneller gefunden bzw. entstehen erst gar nicht) und wenn mal ein Fehler entdeckt wird, ist er meist viel schneller behoben als bei anderer Software. Außerdem erlauben die offenen Quelltexte eine sehr dynamische und schnelle Weiterentwicklung und i.a. wird die Software so weiterentwickelt, dass der Nutzer den besten Nutzen daraus zieht und nicht, dass irgendeine Firma den größten Nutzen hat. Z.B. werden sinnvolle Features eingebaut, die einer Firma vielleicht ein Dorn im Auge wären (z.B. dass ein Browser mehrere Suchmaschinen unterstützt und nicht nur die des Browserherstellers). Auch werden neue Funktionen dann eingebaut, wenn sie fertig sind und nicht auf mehrere Versionen verteilt, damit man immer wieder neu kassieren kann. Im Unternehmens-Einsatz von Open-Source wird vor allem geschätzt, dass man die Software optimal an eigene Bedürfnisse anpassen kann, da man die Quelltexte auch selbst verändern kann. Man kann z.B. andere Protokolle einsetzen, unternehmens-interne Funktionen ergänzen, etc.
Ein weiterer Aspekt von Open-Source-Software ist der edukative Charakter. Wenn man selbst nachsehen kann, wie etwas programmiert wurde und dies auch selbst verändern und den eigenen Wünschen anpassen kann, so ist das natürlich bestes Learning-by-doing!
Die bekanntesten Beispiele für Open-Source-Software dürften wohl Linux, Mozilla und OpenOffice sein. Es gibt aber noch unzählige weitere Projekte.
Marco 
Druckversion
