Ich gebe zu, in den letzten Jahren achte ich (aus persönlichen und auch beruflichen Gründen) immer mehr auf die großen Shows in vermeindlich kleinen Parks. Über Slagharen kann man eine Menge sagen - Fakt ist, er ist und bleibt eine charmante Mischung aus Westernnostalgie, würdevoll gealterten Fahrgeschäften und einem breiten Familienpublikum. Selbst heute, da der Park wirklich mehr als nur gut besucht war, war die Besuchermischung rundweg und ausschließlich angenehm. Dennoch erzähle ich sicher keine neue Story wenn ich sage, der ehemalige Ponyhof spielt nicht im Konzert der Allergrößten. Was aber, und das soll sofort dabei gesagt sein, meiner Liebe zum Attraciepark keinerlei Abbruch tut. Im Gegenteil - es gibt Tage, da will man kein Blingbling, kein Chichi, sondern einfach bodenständige Unterhaltung, Trashfood und die Zeit anhalten.Umso erfreuter war ich als ich hörte, dass sich Slagharen erneut an einer größeren Showproduktion versucht. 30 Minuten temporeiche Unterhaltung aus Slapstickcomedy, Akrobatik, Illusion und Mystik sind auf der Bühne des wirklich herausragenden Circus Theater angekündigt. Lezteres ist wirklich ein Leckerbissen unter den Showarenen europäischer Parks; denken wir bitte mal kurz an die "Größe" des Parks.
Und ich bin wirklich bass erstaunt, was der vermeindlich kleine Park hier für eine abwechslungsreiche Mischung gefunden hat. Illusion ist hier mal nicht der Headlineact, sondern das Rahmenprogramm für die Show. Magier, nebst obligatorischer Assitentin und obligatorischen Hupfdolls (Schmidteinander-Seher werden sich erinnern, dass das kein despektierlicher Begriff ist), schieben immer wieder Nummern ein, die die eigentlich Hauptacts (Feuerwehrakrobatikslapstick, LED-Stick-Lichtshow und 'Man-in-Balloon') einrahmen. Tolle Idee. Ich persönliche verzeihe dabei auch den Umstand, dass es sich hierbei um altbekante Jan-Rouven-Kistenschiebe-Illusionen handelt, und leide eher mit den Mädels aus der Firespikenummer.
Viel mehr gefällt mir dabei, wie sehr die (körperlich höchst anspruchsvolle) Feuerwehrleiternummer die Kinder zum Lachen bringt, lasse mich von den LED-Bildern verzaubern, träume beim Unterwasserballonact und freue mich über die gute Tanzausbildung der eben schon genannten Hupfdolls. Nach 30 Minuten wundere ich mich, dass eben schon 30 Minuten vorbei sind; ich hätte die Zeit kürzer geschätzt. Und so gehe ich mit einem breiten Grinsen aus dem Circus Theater und habe mir einige dicke Notizen auf meinem Zettel gemacht. Gerade die LEDs haben mich echt beeindruckt. Und auf grund der guten Ausleuchtung (wow, das war wirklich gut), habe ich auch ein paar, wie ich finde, ansehnliche Fotos mitnehmen können. Diese mag ich hier gern herzeigen - es sei aber erwähnt, dass sie selbstverständlich die Show spoilern.
Ich kann nur jedem empfehlen sich a) mal wieder auf den Weg nach Slagharen zu machen, es hat sich doch einiges getan und b) sich auf jeden Fall die American Circus Show auf den Zettel zu schreiben. Beides lohnt sich in jedem Fall!
Tot ziens in Slagharen!
Marcel